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Frank M. Hannich Destinationsmarken im Special Interest Tourismus

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deshalb nicht aus, eine weite Verbreitung zu konstatieren. Ebenso müssen mögliche Lösungsstrategien<br />

für die betroffenen Destinationen untersucht werden. Mit der St<strong>im</strong>ulierung von<br />

Weiterempfehlungen und Kooperationen zwischen Destinationen wurden bereits zwei Lösungsstrategien<br />

skizziert. Das Markenmanagement kann insbesondere einen Beitrag zur Umsetzung<br />

der Kooperationsstrategie leisten. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt deshalb auf<br />

dem Aufbau einer Dachmarke als Möglichkeit, den Kundenverlust durch das Variety-Seeking<br />

Behavior auszugleichen. Ziel wäre es dann, Variety-Seeker, die auch an keine noch so starke<br />

Marke gebunden werden können, zumindest an diese Dachmarke zu binden. Die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und Erfolgsvoraussetzungen einer Dachmarke von Destinationen als Reaktion<br />

auf Variety-Seeking Behavior wurden bisher nicht empirisch untersucht, sodass sich<br />

eine Fülle von Forschungsfragen stellt. Entscheidend für den Erfolg jeder Markenkooperation<br />

und so auch einer solchen Dachmarkenstrategie ist jedoch die Akzeptanz durch die Kunden.<br />

Es muss also untersucht werden, auf welche Inhalte sich eine Dachmarke von Destinationen<br />

konzentrieren müsste, um diese Akzeptanz zu erreichen. Dementsprechend ist die erste in der<br />

folgenden empirischen Untersuchung zu behandelnde Forschungsfrage:<br />

- Durch welche Inhalte kann die Bildung einer Dachmarke mit anderen Destinationen<br />

eine von den Kunden akzeptierte Reaktion auf das Variety-Seeking Behavior <strong>im</strong> Klettertourismus<br />

darstellen?<br />

Da diese Option jedoch noch kaum untersucht ist und bisher keine entsprechende Kooperation<br />

existiert, kann dies nur explorativ und nur prognostizierend, nicht konfirmatorisch geschehen.<br />

Erfolgreiches Markenmanagement erfordert eine strategische Anpassung an die anvisierte<br />

Kundengruppe, <strong>im</strong> hier gewählten Beispiel der Klettertouristen. Die Analyse der Sekundärdaten<br />

zu Kletterern hat ergeben, dass für Klettertouristen deutliche Unterschiede in der demographischen<br />

Struktur gegenüber dem Durchschnitt aller Touristen zu erwarten sind. Kletterer<br />

waren deutlich häufiger männlich, jünger und besser ausgebildet als die Durchschnittsbevölkerung.<br />

Auch <strong>im</strong> Reiseverhalten sind deutliche Unterschiede zu erwarten. In den bisher verfügbaren<br />

Untersuchungen neigten Klettertouristen zur Wahl von einfachen Unterkünften <strong>im</strong><br />

Bereich der Parahotellerie oder zu gänzlich unentgeltlichen Übernachtungsformen wie wildem<br />

Camping. Zudem zeigten sie eine deutliche Neigung zu Kurztrips bei einer gleichzeitig<br />

sehr hohen Urlaubsfrequenz. Es wird zu prüfen sein, ob sich diese Befunde in der folgenden<br />

empirischen Studie widerspiegeln.<br />

Die Relevanz des Variety-Seeking Behaviors und der Zusammenhänge in der Service-Profit-<br />

Chain für den allgemeinen <strong>Tourismus</strong> wurde in den vorangegangenen Kapiteln nachgewiesen<br />

und für den Klettertourismus zumindest plausibel gemacht. Dennoch muss auch der empirische<br />

Nachweis der Gültigkeit für die vorliegenden Daten erbracht werden, um die obige Fragestellung<br />

zu bearbeiten.<br />

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