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Fakultät für Physik und Astronomie

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Ein komplexer Massenterm führt bekanntlich zu CP-Verletzung. Dies kann man an den Gleichungen<br />

explizit sehen, wenn man sie unter CP konjugiert. Unter C transformieren L h → −hR ∗ h <strong>und</strong><br />

R h → hL ∗ h . Unter P transformieren entsprechend L h → R h , R h → L h sowie h → −h. Damit folgt<br />

<strong>für</strong> das obige Gleichungssystem nach einer CP-Transformation, wenn man zusätzlich komplex<br />

konjugiert:<br />

i∂ η L h − h| ⃗ k|L h = m R R h − im I R h<br />

i∂ η R h + h| ⃗ k|R h = m R L h + im I L h<br />

(3.43)<br />

Ist m I ≠ 0, so sind die Gleichungen nicht forminvariant <strong>und</strong> führen somit zu CP-Verletzung. Dieses<br />

Ergebnis wird bei der Besprechung der Kohärenten Baryogenese noch eine wichtige Rolle spielen.<br />

Nach diesem Abstecher bestimmen wir den Hamiltonoperator, der aus obiger Zerlegung folgt (N<br />

steht <strong>für</strong> Normalordnung <strong>und</strong> ′ bedeutet Ableitung nach η):<br />

∫<br />

H = d 3 x N( Ψ † (x)i ∂<br />

∫<br />

= i<br />

∫<br />

=<br />

mit<br />

<strong>und</strong><br />

d 3 k<br />

(2π) 3<br />

d 3 k ∑<br />

(2π) 3<br />

∂η Ψ(x) )<br />

∑<br />

[ u † h 1<br />

u ′ h 2<br />

a † h 1<br />

a h2 + u † h 1<br />

v h ′ 2<br />

a † h 1<br />

b † h 2<br />

+ v † h 1<br />

u ′ h 2<br />

b h1 a h2 − v † h 1<br />

v h ′ 2<br />

b † h 2<br />

b h1 ]<br />

h 1 ,h 2 =±1<br />

h<br />

[<br />

Ω h ( ⃗ k, η)<br />

(<br />

a † h (⃗ k)a h ( ⃗ k) + b † h (−⃗ k)b h (− ⃗ ) (<br />

k) + Λ h ( ⃗ k, η) b h (− ⃗ k)a h ( ⃗ ) ]<br />

k) + h.c.<br />

Ω h ( ⃗ k, η) = h| ⃗ k| ( |L h | 2 − |R h | 2) + mL ∗ hR h + m ∗ L h R ∗ h<br />

Λ h ( ⃗ k, η) = 2| ⃗ k|L h R h − hm ∗ L 2 h + hmR 2 h<br />

(3.44)<br />

Es ist m ≡ m R + im I . Im letzten Schritt haben wir die obigen Ausdrücke <strong>für</strong> u h ( ⃗ k, η) <strong>und</strong> v h ( ⃗ k, η)<br />

eingesetzt <strong>und</strong> (3.42) sowie ξ † h ξ h = 1 <strong>und</strong> ξ † −h ξ h = 0 benutzt. Ist zu einem Zeitpunkt η <strong>für</strong> ein ⃗ k<br />

Λ( ⃗ k, η) ≠ 0, so ist der Hamiltonoperator offensichtlich nicht diagonal. Um ihn zu diagonalisieren,<br />

führen wir eine Bogolyubov-Transformation zu neuen Erzeugern <strong>und</strong> Vernichtern durch:<br />

(<br />

â h ( ⃗ ) (<br />

k)<br />

ˆb†<br />

h (−⃗ =<br />

k)<br />

α h ( ⃗ k) β h ( ⃗ k)<br />

−β ∗ h (⃗ k) α ∗ h (⃗ k)<br />

) (<br />

a h ( ⃗ k)<br />

b † h (−⃗ k)<br />

)<br />

(3.45)<br />

Die â <strong>und</strong> ˆb erfüllen wiederum die kanonischen Antikommutatorrelationen, woraus insbesondere<br />

|α h ( ⃗ k)| 2 +|β h ( ⃗ k)| 2 = 1 folgt. Sie definieren ein neues Vakuum durch â|0〉 ˆ = ˆb |0〉 ˆ = 0. Man kann sich<br />

leicht davon überzeugen, daß der Hamilton-Operator diagonalisiert wird, wenn <strong>für</strong> die Koeffizienten<br />

α <strong>und</strong> β der Bogolyubov-Transformation gilt:<br />

(∣<br />

1 ∣∣∣∣<br />

α h ( ⃗ ∣<br />

k)<br />

∣∣∣∣ 2 β h ( ⃗ k) ∣ − β h ( ⃗ )<br />

k)<br />

α h ( ⃗ = Ω h( ⃗ k, η)<br />

k) ∣ |Λ h ( ⃗ <strong>und</strong> arg(α h ( ⃗ k)) − arg(β h ( ⃗ k)) = arg(Λ h ( ⃗ k, η)) (3.46)<br />

k, η)|<br />

Die Zeitabhängigkeit der Koeffizienten α <strong>und</strong> β haben wir nicht explizit ausgeschrieben. Der Massenterm<br />

verschwindet nun lange vor der Symmetriebrechung <strong>und</strong> ist insbesondere zeitlich konstant.<br />

Der Hamiltonoperator sei durch die Operatoren a <strong>und</strong> b diagonalisiert, die das Vakuum |0〉 definieren.<br />

Während der Symmetriebrechung nimmt der Massenterm einen nichtverschwindenden Wert<br />

an <strong>und</strong> ist lange danach wiederum zeitlich konstant. Nach einer Bogolyubov-Transformation wird<br />

der Hamiltonoperator nun durch die Operatoren â <strong>und</strong> ˆb diagonalisiert, die ein neues Vakuum |0〉 ˆ<br />

definieren. Wendet man in dieser Situation den neuen Teilchenzahloperator N = â † â auf das alte<br />

Vakuum |0〉 an, so erhält man:<br />

〈0|â † â|0〉 = |α| 2 〈0|a † a|0〉 + β ∗ α 〈0|b a|0〉 + α ∗ β 〈0|a † b|0〉 + |β| 2 〈0|b b † |0〉 = |β| 2 (3.47)<br />

Ist |β| 2 ≠ 0, so wurden Teilchen produziert! Dasselbe Ergebnis folgt, wenn man stattdessen ˆb †ˆb<br />

einsetzt. Es werden folglich immer genausoviele Teilchen wie Antiteilchen produziert. Dem entspricht,<br />

daß die Gleichungen (3.42) invariant unter einer C-Transformation sind, wie man leicht

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