Fakultät für Physik und Astronomie
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Tabelle 4.1: Majorana-Massen <strong>und</strong> Teilchenzahldichten<br />
m M 8.3 · 10 10 GeV 1.8 · 10 14 GeV 9.1 · 10 14 GeV<br />
n (0)<br />
χ 1.0 · 10 −15 · m 3 G 3.9 · 10 −9 · m 3 G 8.2 · 10 −10 · m 3 G<br />
Flipped SU(5) die Zerfallsbreite der χ wesentlich größer als diejenige der S <strong>und</strong> N, weswegen die<br />
Voraussetzung in der Flipped SU(5) erfüllt ist. Durch das Preheating wird die Teilchenzahldichte<br />
n (0)<br />
χ an rechtshändigen Neutrinos erzeugt. Diese wiederum zerfallen in eine Leptonenasymmetrie,<br />
was wir durch Multiplikation mit ɛ berücksichtigen. Die Leptonenasymmetrie schließlich wird<br />
durch die Sphaleronen gemäß (4.4) teilweise zu einer Baryonenasymmetrie transformiert. Sei n (0)<br />
B<br />
das Produkt dieser drei Faktoren:<br />
≡ ɛ32 χ (4.26)<br />
n (0)<br />
B<br />
92 n(0)<br />
Der dominante Anteil der Entropiedichte s entsteht beim Reheating, weswegen zur Berechnung von<br />
n/s der Wert der Teilchenzahldichte beim Reheating entscheidend ist. Nach der Hybrid-Inflation<br />
dehnt sich das Universum während des Preheatings nur wenig aus. Der Skalenfaktor bleibt folglich<br />
währenddessen nahezu konstant <strong>und</strong> wir können ihn mit demjenigen beim Ende der Inflation<br />
gleichsetzen. Bezeichnen wir diesen Skalenfaktor mit R 0 sowie denjenigen beim Reheating mit<br />
R R , so gilt wegen n ∝ R −3 :<br />
η B = n B<br />
s<br />
= n(0) B<br />
s<br />
(<br />
R0<br />
R R<br />
) 3<br />
(4.27)<br />
Zwischen dem Ende der Inflation <strong>und</strong> dem Reheating dehnt sich das Universum materiedominiert<br />
aus. Aus R ∝ t 2/3 folgt dann H = 2/3t <strong>und</strong> daraus wiederum H ∝ R −3/2 . Sei nun ρ 0 die<br />
Energiedichte des Universums am Ende der Inflation sowie ρ R diejenige beim Reheating <strong>und</strong> H 0<br />
<strong>und</strong> H R die entsprechenden Hubble-Parameter. Da die Energiedichte durch Materie dominiert<br />
wird, folgt aus (B.11) ρ ∝ R −3 <strong>und</strong> daraus H 2 ∝ ρ. Benutzt man nun noch (B.21) <strong>und</strong> (B.22), so<br />
erhält man:<br />
η B = n B<br />
s<br />
= n(0) B<br />
s<br />
(<br />
HR<br />
n (0)<br />
B<br />
T RH<br />
) 2<br />
= n(0) B<br />
ρ R<br />
H 0 ρ 0 s = 3 T RH ≃ 0.26 · ɛ n(0) χ<br />
(4.28)<br />
4 ρ 0 ρ 0<br />
Wieder setzen wir voraus, daß nur der Zerfall in das leichteste rechtshändige Neutrino kinematisch<br />
erlaubt ist (m φ < 2 m M2 , 2 m M3 ). Da durch das Preheating auch wesentlich schwerere<br />
Teilchen als das Inflaton selbst produziert werden, können wir uns nicht mehr auf Produktion<br />
<strong>und</strong> Zerfall des leichtesten rechtshändigen Neutrinos beschränken. Wir werden stattdessen <strong>für</strong><br />
die Majorana-Massen m M1 , m M2 <strong>und</strong> m M3 in der Flipped SU(5) konkrete Werte annehmen<br />
<strong>und</strong> einzeln untersuchen, wobei die Werte natürlich den Majorana-Massen nach dem Preheating<br />
entsprechen. Die gewählten Werte sind in Tabelle 4.1 angegeben <strong>und</strong> zusätzlich benutzen wir<br />
κ = 0.007 <strong>und</strong> m G = 2.3 · 10 16 GeV. Daraus folgt m S,N ≃ 3.2 · 10 14 GeV <strong>und</strong> die Voraussetzung<br />
m S,N < 2 m M2 , 2 m M3 ist erfüllt. Des weiteren ist die Energiedichte am Ende der Inflation<br />
ρ 0 = κ 2 m 4 G ≃ (1.9 · 1015 GeV) 4 . Aus dem gewählten Wert m M1 folgt aus (3.37) eine relativ hohe<br />
Reheat-Temperatur von T RH ≃ 2.8 · 10 10 GeV. Man kann diesem Zahlenbeispiel entnehmen, daß<br />
man im allgemeinen eine relativ große Hierarchie zwischen den Majorana-Massen der rechtshändigen<br />
Neutrinos benötigt, um eine niedrige Reheat-Temperatur zu erhalten. In unserem Beispiel<br />
reicht die Hierarchie zwischen m M1 = 8.3 · 10 10 GeV <strong>und</strong> m M2 = 1.8 · 10 14 GeV nicht aus,<br />
um die Reheat-Temperatur auf die bisher immer angenommene Höchstgrenze von 10 9 GeV zu<br />
beschränken. Dennoch ist auch 10 10 GeV in einigen Szenarien ein akzeptabler Wert, um Überproduktion<br />
von Gravitinos zu vermeiden.<br />
Um die Differentialgleichungen (3.42) mit Hilfe eines Computers zu integrieren 2 , machen wir<br />
die vorkommenden Parameter <strong>und</strong> Variablen dimensionslos. Dies erreicht man durch Reskalierung<br />
mit m G gemäß:<br />
m R,I → m G m R,I | ⃗ k| → m G | ⃗ k| η → m −1<br />
G η (4.29)<br />
2 Das dazu verwendete numerische Verfahren wird in Abschnitt 5.4 erläutert.