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Können Anforderung - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

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konzentrieren. Die Wolken werden immer dichter. Man kann das Wetter nicht beobach!<br />

ten und sich auf das Gehen konzentrieren. Man muss sich entscheiden wohin man blickt,<br />

in die Wolken oder auf den Grat. Die Gespräche zum Seilpartner beschränken sich auf<br />

Mitteilungen über die Wetterentwicklung, die Nachfrage nach der Kondition und die<br />

Schönheit der Berge, doch die meiste Zeit wird geschwiegen und man konzentriert sich<br />

auf das Gehen. Nachdem der Grat überschritten wurde, wird die Flucht nach vorne ange!<br />

treten. Die Wolken verdichten sich. Obwohl der Wetterbericht schönes Wetter gemeldet<br />

hat, sind die Wolkenfelder schon ziemlich dicht. Zurück zur Hütte dauert jetzt länger, als<br />

über den Gipfel ins Tal. Als erste Seilschaft, welche den Vorgipfel erreicht hat, sind wir<br />

gut unterwegs und dem Zeitplan weit voraus. Wieder wird der Höhenmesser kontrolliert.<br />

Bei Punkten, an denen die Höhe auf der L<strong>and</strong>karte vermerkt ist, wird diese mit dem<br />

Höhenmesser kontrolliert. Durch Luftdruckveränderungen könnte der Höhenmesser<br />

eine falsche Höhe anzeigen. Diese wird an solchen fest vermessenen Punkten korrigiert.<br />

So kann man, zusammen mit dem Beobachten der Umgebung, auf der Karte nachvollzie!<br />

hen, wo man sich gerade befindet. Dies funktioniert jedoch nur, wenn man weiss, wo man<br />

sich auf der Karte befindet.<br />

Die Verhältnisse des Firns, des Eises und des Felsens sind hervorragend. Die Kondition<br />

beider Seilpartner ist sehr gut und die Höhe wird nicht gespürt obwohl man sich schon<br />

auf über 3’900 müM befindet. Der Gipfel wird bestiegen. Wieder kommen Kletterpassa!<br />

gen, diesmal auf ca. 4’000 müM. Obwohl das Gipfelerlebnis etwas wunderschönes ist,<br />

drängen beide Seilpartner zum sofortigen Au(ruch. Nur etwa 5 Minuten werden auf dem<br />

Gipfel verbracht. Etwas Zeit, um zu essen und zu trinken, sowie eine Kälteschutzjacke<br />

anzuziehen und den Höhenmesser wieder zu kontrollieren.<br />

Der Abstieg ist anspruchsvoller als gedacht. Wieder kommen Kletterpassagen. Der Auf!<br />

stieg wurde in 5 Stunden gescha&t, der Abstieg wird noch einmal 4 Stunden dauern. Der<br />

Gletscher ist schwierig einzuschätzen, denn die Gletscherspalten sind durch eine feine<br />

Schneeschicht zugedeckt. Vorsichtig geht man über die Gletscherspalten. Zweimal bricht<br />

der Seilpartner mit einem Fuss ein. Adrenalin schiesst ins Blut. Die Stimmung wird kurze<br />

Zeit hektisch. Laut wird diskutiert, was die beste Strategie ist. Doch es bleibt nichts an!<br />

deres übrig als Vorwärts zu gehen. Um 14:00 Uhr wird das sichere Tal erreicht, glücklich<br />

und müde. Jetzt erst verfliegt die Anspannung im Körper und die Konzentration lässt<br />

nach. Jetzt erst merkt man, wie lange der Tag schon gedauert hat. Obwohl nicht alles<br />

Einleitung" 24

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