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Diplomarbeit Roadmap zur Tourismusmobilität im Salzkammergut

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Die Region <strong>Salzkammergut</strong> 5<br />

3.1 | Von der Salzregion <strong>zur</strong> Tourismusregion<br />

Das <strong>Salzkammergut</strong> ist eine Region mit einer weit <strong>zur</strong>ückreichenden Geschichte<br />

und Tradition, die wie der Name vermuten lässt eng mit dem lange<br />

Zeit wichtigsten Rohstoff, dem Salz, verbunden war. Viele der historischen Entwicklungen,<br />

die hier in aller Kürze aufgeführt werden, prägen nach wie vor das<br />

<strong>Salzkammergut</strong> als Region.<br />

Der Begriff des „Salz-Kammergutes“ wurde <strong>im</strong> 14. Jhdt. eingeführt. Namensgebend<br />

sind der Salzbergbau und das „Kammergut“ (vgl. Jeschke 2006). Das<br />

<strong>Salzkammergut</strong> wurde ab diesem Zeitpunkt als einheitlicher Wirtschaftsraum<br />

organisiert, der in seiner Ausdehnung in etwa das Gebiet der heutigen Tourismusregion<br />

darstellte (vgl. Jeschke 2006).<br />

Im heutigen Bad Ischl fand der Tourismus als neuer Wirtschaftszweig seinen<br />

Anfang <strong>im</strong> <strong>Salzkammergut</strong>. Es war vor allem die Eröffnung des Kurbetriebes<br />

zu Beginn des 19. Jhdt., mit Salz als neues Kurmittel, die den Startpunkt zu einer<br />

in das gesamte <strong>Salzkammergut</strong> ausstrahlenden Entwicklung darstellte (vgl.<br />

Jeschke 2006). Bad Ischl ist auch heute noch der Sitz des Dachverbandes der<br />

Ferienregionen <strong>im</strong> <strong>Salzkammergut</strong> (vgl. <strong>Salzkammergut</strong> Tourismusmarketing<br />

GmbH 2013).<br />

In Folge einer aufkommenden Tourismuswirtschaft konnte durch den von Kaiser<br />

Franz Joseph forcierten Bau der Eisenbahn die Region günstig und komfortabel<br />

erreicht werden und die Besucherzahlen erhöhten sich rapide. Auch die Dampfschifffahrt,<br />

die in dieser Zeit eingeführt wurde, trug wesentlich <strong>zur</strong> Erschließung<br />

der Region bei (vgl. Heindl 1993).<br />

Das <strong>Salzkammergut</strong> wird aufgrund der Tourismusentwicklung zu einem Kulturlandschaftsbegriff,<br />

der nunmehr wie weiter oben bereits erwähnt auch die ehemaligen<br />

Widmungsbezirke des Attergaues, Mondsee- und Wolfgangseelandes<br />

und damit die Seenlandschaft <strong>im</strong> Süden von Oberösterreich mit einschloss.<br />

Auch ein „salzburgerisches“ und „steirisches“ <strong>Salzkammergut</strong> etablierte sich als<br />

Begriff (vgl. Jeschke 2006).<br />

Um die zahlungskräftigen Besucherschichten weiterhin durch attraktive Reisemöglichkeiten<br />

für die Region begeistern zu können, kam in den 1920er Jahren<br />

sogar die Idee einer Erschließung mit Wasserflugzeugen auf. Allerdings scheiterte<br />

dieser Versuch bereits nach einem Sommer (vgl. Heindl 1993).<br />

Die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur <strong>im</strong> <strong>Salzkammergut</strong> war historisch <strong>im</strong>mer<br />

schon eng mit den vorherrschenden Wirtschaftszweigen verbunden und<br />

durch einen großen Zusammenhalt der Gemeinden bei der Planung geprägt.<br />

Die Errichtung der <strong>Salzkammergut</strong>bahn wurde zu einem nicht unwesentlichen<br />

Anteil auch durch den aufkommenden Tourismus überhaupt erst ermöglicht<br />

(vgl. Pollner 1995). Von diesen Infrastrukturen profitiert ein Großteil der Region<br />

noch heute in Form einer guten Erschließung mit öffentlichem Verkehr und<br />

ebenfalls einer guten Erschließung für den motorisierten Individualverkehr.

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