Diplomarbeit Roadmap zur Tourismusmobilität im Salzkammergut
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82 Zusammenfassung<br />
7 | Zusammenfassung<br />
Personenmobilität ist Grundvoraussetzung und konstitutiver Bestandteil des<br />
Tourismus. Es besteht daher eine grundlegende, wechselseitige Abhängigkeit<br />
der beiden Bereiche Verkehrsplanung und Tourismuswirtschaft (vgl. Feyer<br />
2006).<br />
Bislang war die Tourismuswirtschaft kaum aktiv an der Gestaltung des Mobilitätsverhaltens<br />
seiner Gäste beteiligt, aber auch die Verkehrsplanung durch<br />
Länder und Gemeinden hat wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse der TouristInnen,<br />
bei der Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur und des Verkehrsangebotes<br />
genommen.<br />
Der Verkehr, der unter anderem durch den Tourismus entsteht, wird für Tourismusdestinationen<br />
jedoch zunehmend zum Problem. Zum einen aufgrund<br />
globaler Trends wie dem Kl<strong>im</strong>awandel und eines zunehmenden Umweltbewusstseins<br />
auf Seiten der Gäste, als auch aufgrund von Belastungen durch<br />
den Verkehr vor Ort. Lärmbelästigung, Schadstoffausstoß und die zunehmende<br />
negative Beeinflussung der Landschaft durch den fortschreitenden Infrastrukturausbau<br />
zwingen Tourismusdestinationen in Zukunft zum Handeln. Aufgrund<br />
zahlreicher Wechselwirkungen und Verflechtungen, erscheint die Region als<br />
geeignete Handlungsebene für die Gestaltung der <strong>Tourismusmobilität</strong>.<br />
Die <strong>Diplomarbeit</strong> beschäftigte sich mit der Frage, wie <strong>Tourismusmobilität</strong> durch<br />
den Einsatz von regionalen Planungsinstrumenten <strong>im</strong> Rahmen eines interdisziplinären<br />
Prozesses gestaltet werden kann.<br />
Da keine allgemein bekannte Definition für <strong>Tourismusmobilität</strong> existiert, musste<br />
zuerst der Begriff, anhand seiner Komponenten Tourismus und Mobilität, geklärt<br />
werden. Die Definition von <strong>Tourismusmobilität</strong> für diese Arbeit umfasst alle<br />
Wege, die von Personen in ihrer Freizeit durchgeführt werden um ein Reiseziel<br />
außerhalb ihrer Alltagswelt aufzusuchen, sich am Reiseziel fortzubewegen und<br />
wieder zum He<strong>im</strong>atort <strong>zur</strong>ückzukehren (vgl. Freyer 2006). Konkret beinhaltet<br />
<strong>Tourismusmobilität</strong>, als eine Form der Freizeitmobilität, sowohl zielgerichtete<br />
Mobilität als auch Mobilität mit dem Zweck Sport, Erholung und Zeitvertreib. In<br />
Bezug auf die Gestaltung der <strong>Tourismusmobilität</strong> einer Region, ist es wichtig die<br />
touristische Freizeitmobilität nicht losgelöst von der alltäglichen Freizeitmobilität<br />
zu sehen, da zum einen die Ziele ähnlich bzw. gleich sind und zum anderen<br />
die gleichen Verkehrsmittel genutzt werden können und damit die ganzjährige<br />
Auslastung gewährleistet wird (vgl. Frey-Marti 1996).<br />
Als Beispiel für die Erarbeitung eines Prozesses <strong>zur</strong> Gestaltung der <strong>Tourismusmobilität</strong><br />
mit Hilfe von regionalen Planungsinstrumenten wurde die Tourismusregion<br />
<strong>Salzkammergut</strong> gewählt. Die exakte Abgrenzung der Region umfasst die<br />
54 Gemeinden des Tourismusdachverbands. Dieser beinhaltet 10 Ferienregionen<br />
und erstreckt sich über Teile der drei Bundesländer Oberösterreich, Steiermark<br />
und Salzburg. Die Region ist nicht nur <strong>im</strong> Tourismus funktional verflechtet,<br />
sie hat auch eine gemeinsame geschichtliche Entwicklung von der Salzregion