KOS Sachbericht Fanprojekte 2012 - Koordinationsstelle Fanprojekte
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<strong>Sachbericht</strong> Zum Stand der sozialen Arbeit mit Fußballfans <strong>Fanprojekte</strong> <strong>2012</strong><br />
Seite 33<br />
HALLE (2006)<br />
Fanprojekt koordiniert Stadionbaustellenbewachung<br />
durch HFC-Fans.<br />
D<br />
Stadionabschiedsfest<br />
Genehmigte Pyroshow beim Eröffnungsspiel<br />
as Fanprojekt Halle startete im November 2006 in<br />
kommunaler Trägerschaft, nachdem der ehrenamtliche<br />
Fanrat mit Unterstützung des Halleschen FC im Juni<br />
2005 gegenüber der Stadt Halle den dringenden Bedarf für<br />
eine sozialpädagogische Fanarbeit formulierte hatte. Noch<br />
vor dem Start wurde mit Unterstützung der ARGE und des<br />
Eigenbetriebs für Arbeitsförderung der Stadt mit der Sanierung<br />
eines Gebäudes in unmittelbarer Stadionnähe begonnen.<br />
Dieses Objekt wurde durch zehn HFC-Anhänger – im<br />
Rahmen einer Entgeltmaßnahme und mit ehrenamtlicher<br />
Unterstützung zahlreicher Fanklubs und Sponsoren – zu<br />
einer Anlauf- und Beratungsstelle für die Fans umgestaltet.<br />
Mit dieser vielbeachteten Aktion konnte sich das Fanprojekt<br />
in der Fanszene positionieren. Das Fanhaus hat sich zum<br />
zentralen Treffpunkt der HFC-Anhänger entwickelt.<br />
Die Fananlaufstelle diente u.a. im Zuge des Stadionersatzneubaus<br />
als Kommunikationszentrum zwischen der<br />
HFC-Fangemeinde und den Bauverantwortlichen. Vom<br />
Zeitpunkt der Bauplanung bis zum beeindruckenden Eröffnungsspiel<br />
im September 2011 standen Fanszene und Fanprojektmitarbeiter<br />
im Rahmen regelmäßiger Gesprächsrunden<br />
mit der Baukoordination und dem Präsidium des<br />
Halleschen FC in Kontakt. Durch das aktiv-kommunikative<br />
Miteinander rückten Fans und Verein noch enger zusammen.<br />
Das neue Hallesche Stadion ist daher auch ein Sinnbild<br />
für Integration und Mitbestimmung mit hohem Identifikationscharakter<br />
innerhalb der Fanszene.<br />
Die Mitarbeiter des Fanprojekts, Steffen Kluge und<br />
Uwe Striesenow, begleiten und unterstützen vorrangig<br />
die aktiven Ultragruppierungen und fungieren als Ansprechpartner<br />
und Vermittler zwischen Fans, Vereinen und<br />
Ordnungskräften. Für die Stadt Halle hat sich das Fanprojekt<br />
innerhalb des Arbeitsfeldes Streetwork (Straßensozialarbeit)<br />
zu einem gewichtigen Bestandteil im System der Jugendhilfe<br />
entwickelt. Mit Erhalt und Förderung dieses Bereiches<br />
wird konkret Verantwortung für gefährdete jugendliche<br />
Fans übernommen. Primäre Aufgabe ist es, sozialen Benachteiligungen<br />
vorzubeugen bzw. diese auszugleichen, individuelle<br />
Beeinträchtigungen zu überwinden und dadurch<br />
soziale Integration zu fördern.<br />
Die Mitarbeiter des Fanprojekts sehen es als ihre Aufgabe<br />
an, Brücken zwischen problembelasteten Fangruppen<br />
und weiteren Nutzergruppen des öffentlichen Raums sowie<br />
zum Fußballverein und öffentlichen Institutionen zu bauen.<br />
Das Fanprojekt versteht sich als ein niedrigschwelliges,<br />
lebensweltorientiertes Hilfsangebot, dessen fachliches<br />
Wirken auf die Ressourcen von Jugendlichen ausgerichtet<br />
ist. Der Rahmen der Arbeit ist ein Angebotssetting, das den<br />
Menschen achtet und die Jugendlichen nicht entmündigt.<br />
Über das Fanprojekt besteht der Zugang zu jungen Menschen,<br />
die von stationären und auch ambulanten Angeboten<br />
der Jugendhilfe nicht (mehr) erreicht werden. Somit ist<br />
es möglich, aktuelle Bewegungen und Veränderungen in<br />
den Jugendszenen zu erfassen, um entsprechende Projekte<br />
und Maßnahmen bedarfsorientiert entwickeln zu können.<br />
Das Fanprojekt Halle versucht, den eingeleiteten Sensibilisierungsprozess<br />
bei gewalttätigen und fremdenfeindlichen<br />
Tendenzen in Teilen der<br />
Fanszene fortzusetzen,<br />
um diese Einflüsse weiter<br />
zu schwächen und die<br />
engagierten und kreativen<br />
Ultra-/Fangruppierungen zu<br />
stärken.<br />
Das Fanprojekt kümmert<br />
sich um die Anliegen<br />
aller Fans und möchte<br />
dabei ohne Besserwisserei<br />
und Kontrollabsichten ein<br />
verlässlicher Ansprechpartner<br />
sein. Im Fanhaus<br />
Steffen Kluge und Uwe Striesenow<br />
und in Einrichtungen kooperierender Institutionen werden<br />
Gesprächsmöglichkeiten, Treffs, Foren sowie Freizeit- und<br />
Bildungsangebote nach den Standards offener Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit<br />
und generationsübergreifender<br />
Sozialarbeit offeriert.<br />
STREETWORK FANPROJEKT HALLE / SAALE<br />
Steffen Kluge (LEITUNG) und Uwe Striesenow<br />
BÜROADRESSE Streetwork Fanprojekt Halle • Amt für Kinder, Jugend und Familie<br />
Schopenhauerstraße 4 • 06114 Halle/Saale<br />
FANHAUS Kantstraße 5 • 06110 Halle/Saale • TEL. 0176 64204906 • FAX 0345 12276939<br />
E-MAIL fanprojekt-halle@gmx.de • HOMEPAGE www.fanprojekt-halle.de