KOS Sachbericht Fanprojekte 2012 - Koordinationsstelle Fanprojekte

Sachbericht Zum Stand der sozialen Arbeit mit Fußballfans Fanprojekte 2012
Seite 51
MÜNSTER (2011)
D
ie aktive Fanszene rund um den SC Preußen 06 e. V.
Münster ist trotz der langen Zeit, die der Verein in
der vierten Liga zubrachte, in Sachen Support erstklassig.
Und wenn es nach der Zuschauerzahl ginge, müsste der
Verein nach seinem Aufstieg 2011 in die dritte Liga dort ganz
oben stehen. Doch bringt eine rege Fanbewegung auch
Probleme mit sich, angefangen bei der Organisation und
Dynamik an Spieltagen bis hin zu alten Fehden zwischen
verfeindeten Fangruppen.
Es war also längst überfällig, als Mitte 2011 auch in Münster
ein sozialpädagogisches Fanprojekt ins Leben gerufen
wurde. Da bereits ein ehrenamtliches und vereinsnahes
Fanprojekt „von Fans für Fans“ existierte, gab man sich den
Namen FANport Münster – Anlaufstelle für Fußballfans. Die
Arbeit im FANport läuft unter Trägerschaft von Outlaw, gemeinnützige
Gesellschaft für Kinder- und Jugendhilfe mbH.
Besonders aktiv bei der Gründung war der Leiter der
Fan-Anlaufstelle des DFB, Gerald von Gorrissen, der in seiner
Heimatstadt Münster mit Rat und Tat zur Seite stand. Seit
Juli 2011 arbeitet Manuel Suttrup als Leiter der Einrichtung
und im November wurde Edo Schmidt für eine weitere
halbe Stelle engagiert.
Einen Einschnitt für den Verlauf des Projekts bedeuteten
jedoch zunächst die Ereignisse beim Auswärtsspiel in Osnabrück
im September 2011, als im Stadion ein Sprengkörper
aus den Reihen der Preußen-Fans geworfen wurde und bei
28 Menschen zum Teil sehr schwere Verletzungen verursachte.
An einen geordneten Auf- und Ausbau des Projekts,
der u. a. den Umbau eines Gebäudes in unmittelbarer Stadionnähe
zur Fan-Anlaufstelle mit der tatkräftigen Unterstützung
aus der aktiven Fanszene vorsah, war zunächst nicht
zu denken.
Dennoch ist es gelungen, bis Dezember 2011 zumindest
den Veranstaltungsraum fertigzustellen und eine kleine
inoffizielle Eröffnungsfeier mit den freiwilligen Helfern aus
der aktiven Fanszene zu begehen. Für das Frühjahr 2012 ist
der Abschluss der Umbauarbeiten und die offizielle Eröffnung
geplant.
Die Fanarbeit hat während dieser Umbrüche keineswegs
geruht, allerdings konnten aufgrund der besonderen Situation
nicht alle Auswärtsspiele gefahren werden, was sich
aber ebenfalls ab dem Frühjahr 2012 wieder ändert.
Im Rahmen der sogenannten NRW-Initiative wurde
auch in Münster 2011 der Örtliche Ausschuss für Sport
und Sicherheit eingerichtet, in dem auch die Polizei, die
Staatsanwaltschaft, das Ordnungsamt, die Feuerwehr, die
Stadtwerke (ÖPNV), das Sportamt, der Ordnerdienst sowie
der Verein des SC Preußen u. a. mit seinen Sicherheits- und
Fanbeauftragten vertreten sind. Häufiger als der ÖASS
tagen seine drei Arbeitskreise zu den Bereichen Fandialog,
Stadionsicherheit und Reiseverkehrssicherheit. Das FANport
übernahm dabei die Leitung des AK Fandialog.
Da das sozialpädagogische Fanprojekt auch in den
die Anlaufstelle umgebenden Stadtteilen vernetzt sein
will, nimmt es an entsprechenden Arbeitskreisen mit der
Perspektive teil, punktuell mit benachbarten Institutionen
wie Jugendeinrichtungen, Stadtteilzentren und Schulen
zu kooperieren. Bei Erstellen dieses Sachberichtes brennen
die Mitarbeiter des FANports jedoch vor allem darauf, die
Räumlichkeiten gemeinsam mit den Fans fertigstellen und
mit geeigneten Angeboten füllen zu können.
Manuel Suttrup und Edo Schmidt
FANPORT MÜNSTER ANLAUFSTELLE FÜR FUSSBALLFANS
Edo Schmidt und Manuel Suttrup
Hammer Straße 302 • 48153 Münster
EDO SCHMIDT MOBIL 0151 61338940 • E-MAIL e.schmidt@outlaw-jugendhilfe.de
MANUEL SUTTRUP MOBIL 0160 7171518 • E-MAIL suttrup@outlaw-jugendhilfe.de
HOMEPAGE www.fanport-muenster.de