KOS Sachbericht Fanprojekte 2012 - Koordinationsstelle Fanprojekte
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Seite 66<br />
<strong>Fanprojekte</strong> <strong>2012</strong><br />
Zum Stand der sozialen Arbeit mit Fußballfans<br />
<strong>Sachbericht</strong><br />
zum Etat ihres <strong>Fanprojekte</strong>s bei als das jeweilige Bundesland<br />
und sorgen damit für einen gewissen Ausgleich. Besonders<br />
erwähnenswert sind diesbezüglich Cottbus, Halle,<br />
Hannover, Lübeck, Saarbrücken und Wolfsburg ohne deren<br />
kommunales Engagement die jeweiligen <strong>Fanprojekte</strong> überhaupt<br />
nicht arbeitsfähig wären. In diesem Zusammenhang<br />
sind auch die Kommunen Babelsberg, Bochum, Düsseldorf,<br />
Gelsenkirchen, Karlsruhe, München und Zwickau zu nennen,<br />
die durch eigenes Engagement deutliche Finanzdefizite auf<br />
Landesebene ausgleichen. Von daher ist zu konstatieren,<br />
dass viele Verantwortungsträger in den Kommunen zu den<br />
überzeugten Förderern der Fanprojektarbeit gehören. Das<br />
verwundert nicht, weil sie vor Ort die konkreten Auswirkungen<br />
und positiven Effekte auch am ehesten spüren. Die<br />
allermeisten Einrichtungen der sozialpädagogischen Arbeit<br />
mit Fußballfans gehören seit Jahren zu den bestbesuchten<br />
Jugendeinrichtungen der Kommunen.<br />
Die Drittelfinanzierung – die Fußballverbände<br />
DFL/DFB<br />
Die Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-Bund<br />
richten sich stets nach dem rechnerischen Drittel der Gelder<br />
der öffentlichen Hand. Es ist ein Entgegenkommen der<br />
Verbände, dass auch zusätzlich eingeworbene Sondermittel<br />
und die zweckgebunden für die Lernzentren bestimmten<br />
Mittel der Robert Bosch Stiftung in die Berechnung des<br />
Fußball-Drittels einbezogen werden. Dadurch beläuft sich<br />
die Gesamtsumme für die Arbeit der <strong>Fanprojekte</strong> auf rund<br />
2,6 Millionen Euro. Wie schon erwähnt, besteht seitens der<br />
Fußballverbände die Bereitschaft, die <strong>Fanprojekte</strong> mit bis<br />
zu 3,4 Millionen Euro, also mit gut 800.000 Euro mehr, zu<br />
bezuschussen, wenn sich Länder und Kommunen mit ihrer<br />
Förderung an der Zielsetzung von DFB und DFL orientieren<br />
würden. Diese zusätzlichen Mittel der Verbände sind praktisch<br />
jederzeit abrufbar.<br />
Die Drittelfinanzierung – Sondermittel<br />
Um etwaige Förderdefizite auszugleichen, aber auch um<br />
gesonderte Projektideen zu finanzieren, gelang es in der<br />
Vergangenheit einigen <strong>Fanprojekte</strong>n, sogenannte Sondermittel<br />
zu akquirieren. Die Gesamtsumme dieser Sondermittel<br />
beläuft sich derzeit auf rund 750.000 Euro. Diese Bezuschussung<br />
hat eine enorme Steigerung erfahren, im Jahr<br />
2010 war man hier insgesamt noch bei rund 300.000 Euro.<br />
Der gravierende Anstieg der ausgewiesenen Sondermittel<br />
erklärt sich im Wesentlichen aus der Einrichtung von Lernzentren<br />
bei den <strong>Fanprojekte</strong>n. Seit 2010 fördert die Robert<br />
Bosch Stiftung in Zusammenarbeit mit der Bundesliga-<br />
Stiftung Lernzentren zur politischen Bildung, u.a. in Berlin,<br />
Bielefeld, Bochum, Bremen, Dortmund, Dresden, Frankfurt,<br />
Gelsenkirchen, Rostock und Kaiserslautern/Saarbrücken, die<br />
von den <strong>Fanprojekte</strong>n pädagogisch verantwortet werden.<br />
Die den Lernzentren zur Verfügung stehenden Mittel sind<br />
zweckgebunden und gehören nur theoretisch zu den Sondermitteln<br />
der <strong>Fanprojekte</strong>.<br />
Weiterhin kommen Sondermittel aus den verschiedensten<br />
Quellen. Waren es in Saarbrücken und Dortmund<br />
beispielsweise die Umlandverbände, so beteiligt sich in<br />
Mainz und Kaiserslautern die Arbeitsagentur am dortigen<br />
Projektetat. Es gibt aber auch klassische Sponsoren wie<br />
in Bochum, Jena oder Mainz. Das sind zumeist Firmen<br />
aus dem Umfeld der Vereine, die das soziale Engagement<br />
der Projekte unterstützenswert finden. Zudem zeigt sich<br />
an Eigenmitteln, Vereinszuschüssen und Ähnlichem die<br />
Realität vieler <strong>Fanprojekte</strong>, dass man zum Erzielen einer<br />
ausreichenden Fanprojektfinanzierung zwangsläufig auch<br />
kreative und ungewöhnliche Wege gehen muss.<br />
Ein finanzielles Fazit<br />
Insgesamt werden für die 47 bzw. 53 <strong>Fanprojekte</strong> rund 8 Millionen<br />
Euro aufgewandt. Das ist im Vergleich mit dem Finanzierungsstand<br />
bei der Veröffentlichung unseres letzten<br />
<strong>Sachbericht</strong>s vor gut zwei Jahren eine erhebliche Steigerung<br />
der Gesamtmittel um rund zwei Millionen Euro. Dies erklärt<br />
sich zum einen durch die seit 2010 neu gegründeten <strong>Fanprojekte</strong><br />
in Erfurt, Hoffenheim, Münster, Oberhausen und<br />
Osnabrück, zum anderen auch durch die stetig wachsende<br />
Wertschätzung, die sich die <strong>Fanprojekte</strong> erarbeiten und das<br />
damit einhergehend das steigende Bewusstsein bezüglich<br />
der tatsächlich erforderlichen finanziellen Ausstattung.<br />
So positiv diese Entwicklung ist, lassen wir dennoch in<br />
unseren Anstrengungen nicht nach, alle Partner der Drittelfinanzierung<br />
davon zu überzeugen, dass es sich lohnt, die<br />
zur Zielförderung von insgesamt 180.000 Euro pro Fanprojekt<br />
noch „fehlende“ Million zu investieren, gerade angesichts<br />
der weiter gestiegenen Herausforderungen aber auch<br />
der wertvollen gesellschaftlichen Arbeit der Projekte. Wenn<br />
man die Zielfördermittelsummen der Fußballverbände<br />
zugrunde legt, sind insgesamt noch rund eine Million Euro<br />
aufzubringen, um alle <strong>Fanprojekte</strong> personell wie materiell<br />
so auszustatten, dass der erforderliche Qualitätsstandard<br />
erreicht werden kann.<br />
Stand: Mai <strong>2012</strong>