KOS Sachbericht Fanprojekte 2012 - Koordinationsstelle Fanprojekte
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<strong>Sachbericht</strong> Zum Stand der sozialen Arbeit mit Fußballfans <strong>Fanprojekte</strong> <strong>2012</strong> Seite 65<br />
nur wenn die restlichen zwei Drittel von der öffentlichen<br />
Hand durch Land und Kommune bereitgestellt werden. Es<br />
ist ein Entgegenkommen der Verbände, dass auch zusätzlich<br />
eingeworbene Sondermittel und die zweckgebunden<br />
für die Lernzentren bestimmten Mittel der Robert Bosch<br />
Stiftung in die Berechnung des Fußball-Drittels einbezogen<br />
werden. Inzwischen halten sich alle Bundesländer an die<br />
Empfehlung des NKSS, <strong>Fanprojekte</strong> zu fördern, wenn auch<br />
zu höchst unterschiedlichen Förderbestimmungen bzw. in<br />
unterschiedlichen Höhen.<br />
Die beeindruckende Zahl von 13 <strong>Fanprojekte</strong>n schultert<br />
Nordrhein-Westfalen und gilt zudem seit Beschlussfassung<br />
des NKSS, als ein inhaltlich starker und überzeugter Partner<br />
und Motor der Fanprojektarbeit. Somit ist es nicht verwunderlich,<br />
dass in diesem Bundesland mit rund 600.000 Euro<br />
die weitaus größte Fördersumme bereitgestellt wird,<br />
trotzdem wäre in Münster oder Aachen noch etwas „Luft<br />
nach oben“.<br />
Ganz im Gegensatz dazu steht bedauerlicherweise<br />
die Fördermittelpraxis in den Bundesländern Brandenburg,<br />
Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland,<br />
Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Dort beträgt die<br />
Unterfinanzierung des Landes-Drittels für den Etat bei der<br />
großen Mehrheit der <strong>Fanprojekte</strong> bisher rund 50 %. In Halle<br />
beispielsweise wird dieser Fehlbetrag durch die Kommune<br />
ausgeglichen. In Städten, in denen solche Lösungen nicht<br />
möglich sind, entstehen dementsprechend existentielle<br />
Lücken. Den Projekten in Babelsberg, Braunschweig, Darmstadt,<br />
Magdeburg, und Trier stehen pro Jahr insgesamt<br />
weniger als 100.000 Euro zur Verfügung, sodass die Einhaltung<br />
der erforderlichen Standards, die das Qualitätssiegel<br />
Fanprojekt nach dem NKSS vorsieht, allein aus rein pekuniären<br />
Gründen stark gefährdet ist. Auch in Bayern, Berlin<br />
und Sachsen besteht aus Sicht der <strong>KOS</strong> die Notwendigkeit,<br />
die dort aktuellen Fördersummen dem Bedarf anzupassen.<br />
Einzig und allein Mecklenburg-Vorpommern und Baden-<br />
Württemberg sind nahe an der Zielförderung von je 60.000<br />
Euro pro Projekt vom Land.<br />
Insgesamt liegt die Finanzleistung aller Bundesländer<br />
für die bestehenden <strong>Fanprojekte</strong> bei ca. 2,2 Millionen Euro.<br />
Ausgehend von der angestrebten Fördersumme von drei<br />
Dritteln à 60.000 Euro wären aber rund 3,5 Millionen Euro<br />
seitens der Länder für eine ausreichende Finanzausstattung<br />
der bestehenden <strong>Fanprojekte</strong> erforderlich. Diese Angaben<br />
zeigen auf, dass es hier noch einen deutlichen Verbesserungsbedarf<br />
gibt.<br />
Relativierend muss hier – wie auch bei dem nachfolgenden<br />
Absatz über die Kommunen – erwähnt werden,<br />
dass die drei Stadtstaaten mit ihrem finanziellen Engagement<br />
nur mit jeweils der Hälfte ihrer Förderung berücksichtigt<br />
wurden. Die andere Hälfte fließt dementsprechend bei<br />
der Bilanz der Kommunen ein.<br />
Die Drittelfinanzierung – die Kommunen<br />
Die Kommunen tragen – betrachtet man die Gesamtsumme<br />
– etwas mehr als die Länder zur Drittelfinanzierung<br />
der bestehenden <strong>Fanprojekte</strong> bei. Mit insgesamt rund<br />
2,5 Millionen Euro beteiligen sie sich an der Projektefinanzierung.<br />
3,5 Millionen wären auch hier nötig, wenn man das<br />
Fördermittelziel des Fußballs (DFB/DFL) zugrunde legt. Rund<br />
ein Drittel der Kommunen tragen hingegen deutlich mehr