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KOS Sachbericht Fanprojekte 2012 - Koordinationsstelle Fanprojekte

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Seite 42 <strong>Fanprojekte</strong> <strong>2012</strong><br />

Zum Stand der sozialen Arbeit mit Fußballfans<br />

<strong>Sachbericht</strong><br />

LEIPZIG (1992/2011)<br />

Benjamin Görges, Sarah Köhler, Ulrike Fabich und Stefan Pfeiffer<br />

N<br />

ach langem Ringen der Stadt Leipzig um einen<br />

neuen Träger für die Fußballfanarbeit und in enger<br />

Zusammenarbeit mit der <strong>KOS</strong> konnte am 15. November<br />

2011 das Fanprojekt Leipzig in Trägerschaft der OUTLAW<br />

Gesellschaft für Kinder- und Jugendhilfe gGmbH die Arbeit<br />

aufnehmen. Das Fanprojekt wird durch den DFB, die Stadt<br />

Leipzig und das Land Sachsen finanziert.<br />

Die OUTLAW gGmbH steht bundesweit für innovative<br />

Angebote im Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe,<br />

betreibt in Leipzig Kitas und Kindertagespflegestellen,<br />

bietet erzieherische Hilfen an und beteiligt sich am Modellprojekt<br />

zur Entwicklung von Kinder- und Familienzentren.<br />

Der Träger kann auch in der Fanarbeit auf Erfahrungen im<br />

Aufbau neuer Projekte zurückgreifen – seit Juni 2011 verantwortet<br />

OUTLAW den Fanport, das sozialpädagogische<br />

Fanprojekt in Münster. An beiden Standorten legt OUTLAW<br />

besonderen Wert auf sozialpädagogische Fachkompetenz,<br />

hohe Transparenz in der Arbeit sowie eine vertrauensvolle<br />

Kooperation mit wichtigen lokalen, regionalen und bundesweiten<br />

Akteuren. Die vielfältigen Angebote und Netzwerke<br />

des Trägers können zukünftig auch vom Fanprojekt Leipzig<br />

genutzt werden.<br />

Mit Sarah Köhler hat eine fanprojekterfahrene Pädagogin<br />

die Leitung des Fanprojekts übernommen. Gemeinsam<br />

mit den Sozialpädagogen Benjamin Görges und Stefan<br />

Pfeiffer sowie der Geisteswissenschaftlerin Ulrike Fabich,<br />

die alle neben ihrer fachlichen Kompetenz auch Fußballbegeisterung<br />

einbringen, wird sie für die Fans von fünf<br />

Vereinen – BSG Chemie Leipzig, 1. FC Lokomotive Leipzig,<br />

RasenBallsport Leipzig, SG Leipzig Leutzsch sowie Roter<br />

Stern Leipzig – da sein. Das hochmotivierte Team wird dabei<br />

das ganze Spektrum der Fanarbeit je nach Bedarf und Nachfrage<br />

abdecken.<br />

Im Team sind die Arbeitsbereiche so abgesteckt, dass<br />

jede/r Mitarbeiter/in einem Verein als direkte Bezugsperson<br />

zugeordnet ist, um so gezielt eine Vertrauensbasis für<br />

Beratung und Einzelfallhilfe aufzubauen. Bereits jetzt werden<br />

die Angebote zur Beratung, Hilfe bei Wohnungs- und<br />

Arbeitssuche und auch die unterstützende Begleitung zu<br />

Ämtern gut von den Fans verschiedener Vereine angenommen.<br />

Ein Ziel der Arbeit ist es, trotz der vielfältigen vereinsbezogenen<br />

und projektorientierten Arbeit als ein Projekt für<br />

ganz Leipzig wahrgenommen zu werden.<br />

Im Februar <strong>2012</strong> konnte das Fanprojekt eigene Büroräume<br />

im südlichen Stadtzentrum beziehen. Das Objekt<br />

wurde ganz nach den Vorstellungen der Mitarbeiter/innen<br />

umgestaltet. Entstanden sind drei Büroräume mit insgesamt<br />

fünf Arbeitsplätzen und ein großer Konferenzraum,<br />

der ehemals ein Ladengeschäft war. Es ist genügend Platz<br />

vorhanden für Veranstaltungen und Treffen, weitere Computerplätze<br />

für Fans oder zukünftig zum Projekt stoßende<br />

Mitarbeiter/innen, für eine Fußballbibliothek, an deren<br />

Aufbau bereits gearbeitet wird, und für eine gemütliche<br />

Sitzecke. Die Räumlichkeiten des <strong>Fanprojekte</strong>s sind offen für<br />

alle Fans. Künftig sollen am Projektstandort Informationsveranstaltungen,<br />

Lesungen, Workshops, Filmvorführungen<br />

oder Multimediakurse (beispielsweise zur Erstellung einer<br />

Fanzeitschrift oder Fanwebsite) angeboten und Fanordner/<br />

innen geschult werden. Das Fanprojekt wird Fans bei Bedarf<br />

unterstützen, offene Treffs einzurichten, um Choreografien<br />

zu gestalten, Auswärtsaktivitäten zu planen oder einfach,<br />

um gemeinsam ihre Freizeit zu verbringen.<br />

Das Fanprojekt Leipzig setzt innerhalb der Stadt und<br />

darüber hinaus auf umfangreiche Vernetzung. So wurde<br />

beispielsweise eine enge Kooperation mit dem Leipziger<br />

Jugendbeschäftigungswerk „Netz kleiner Werkstätten“ des<br />

Berufsbildungswerks Leipzig vereinbart. Ziel des Netzes ist<br />

das Auffangen von jungen Erwachsenen durch Unterstützung<br />

bei der beruflichen sowie sozialen Integration.<br />

Natürlich bietet das Leipziger Fanprojekt auch Spielbegleitung<br />

und Beratung bei fußballspezifischen Problemsituationen<br />

wie bundesweiten Stadionverboten, Aufnahme<br />

in die Datei „Gewalttäter Sport“ oder bei im Rahmen von<br />

Fußballspielen entstandenen Konflikten mit der Polizei, Justiz<br />

und Behörden an. Die Mitarbeiter/innen planen für das<br />

Jahr <strong>2012</strong> verschiedene freizeit- und erlebnispädagogische<br />

Angebote. Als eine erste Aktion fand ein Fußball-Fanturnier<br />

in Kooperation mit der BSG Chemie Leipzig statt, an dem 16<br />

Teams teilnahmen.<br />

Neben der direkten Fanarbeit kann das Fanprojekt Leipzig<br />

besonderen Wert auf Bildungsarbeit legen und den Fans<br />

auch bildungs- und kulturpädagogische Angebote machen.<br />

Hierzu wurde eigens und von der Kommune stark befürwortet<br />

eine Personalstelle im Projekt geschaffen. Ziel ist es,

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