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17<br />

3. Entwicklung eines Indikatorensystems<br />

Neben der Auswahl oder Herausfilterung einer überschaubaren und sinnvollen Anzahl von<br />

Indikatoren entsprechend den vorgenannt beschriebenen Kriterien kommt es darauf an, Indikatoren<br />

nicht als isolierte Größen, sondern in einem ordnenden Raster zu entwickeln, sie also in<br />

ein System bzw. einen (Analyse)-Rahmen einzubetten, mit dem das Zusammenwirken der<br />

einzelnen relevanten Faktoren oder sogar die Arbeitsweise des Bildungssystems in einer Region<br />

insgesamt beschrieben wird.<br />

Die Bildungsberichterstattung soll über die Wirkungen von Bildungsprozessen, ihre Ausgangsbedingungen<br />

im Sinne von Kontext- und Inputmerkmalen sowie über die Prozesse selbst<br />

informieren, wobei Bildungsverläufe wie auch die Qualität von Bildungsinstitutionen in den<br />

Blick kommen. Es liegt daher nahe, eine Systematik zu übernehmen, die in der Bildungsforschung<br />

entwickelt wurde und ganz allgemein für das Bildungsmonitoring international eingeführt<br />

ist: das Kontext-Input-Prozess-Wirkungs-Schema, das als Heuristik derzeit am ehesten<br />

geeignet erscheint, Informationen im Rahmen der Bildungsberichterstattung zu ordnen. 7 Allerdings<br />

kann es nicht Ziel der politikbezogenen Berichterstattung sein, ein Input-Prozess-Wirkungs-Modell<br />

umfassend abzuarbeiten.<br />

Im Unterschied zu „Kontextfaktoren“, die (bildungs)politisch nicht oder kaum beeinflussbare<br />

gesellschaftliche und ökonomische Entwicklungen beschreiben, werden unter „Inputfaktoren“<br />

die politisch gesetzten Rahmenbedingungen im Bildungswesen charakterisiert. Der „Prozess“<br />

schließt vor allem diejenigen Merkmale ein, die auf der Ebene der Institutionen und des Unterrichts<br />

angesiedelt sind und als intervenierende Faktoren eine „Vermittlerrolle“ zwischen Voraussetzungen<br />

und Bedingungen einerseits und Ergebnissen von Bildungsprozessen andererseits<br />

einnehmen. Unter dem Begriff „Wirkungen“ werden die unmittelbaren Ergebnisse des<br />

Bildungsprozesses („output“) sowie seine mittelbaren und langfristigen („outcome“) Folgen<br />

gebündelt. Aufgrund der Komplexität des Gegenstandsbereichs können im Rahmen einer Bildungsberichterstattung<br />

lediglich ausgewählte Merkmale des Input-Prozess-Wirkungs-Modells<br />

analysiert, aufbereitet und dargestellt werden.<br />

Mit den bisherigen Arbeiten zu Indikatorenmodellen in internationalen oder nationalen<br />

Berichtssystemen haben sich verschiedene Ansätze herausgebildet, Indikatoren zu kategorisieren<br />

und in einem solchen ordnenden Raster darzustellen. Entsprechende Erfahrungen können<br />

entnommen werden aus: „Education at a Glance“ (Bildung auf einen Blick), „Key data“ der EU,<br />

„16 Qualitätsindikatoren“, „Kohärenter Rahmen von Indikatoren und Benchmarks zur Beobachtung<br />

der Fortschritte im Hinblick auf die Lissaboner Ziele im Bereich der allgemeinen und<br />

beruflichen Bildung“, aus den nationalen Berichterstattungen in Deutschland und im Ausland,<br />

aber auch aus den vorliegenden Länderbildungsberichten in Bayern, Baden-Württemberg<br />

(erscheint am 6.12.2007) und Schleswig-Holstein. Noch ergiebiger dürften in dieser Hinsicht die<br />

bereits existierenden regionalen Bildungsberichte sein, etwa der Bericht der Stadt Offenbach<br />

7 Vgl. Scheerens (1992).

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