Download (pdf, 3.2MB) - Wegweiser Kommune
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3. Entwicklung eines Indikatorensystems<br />
Neben der Auswahl oder Herausfilterung einer überschaubaren und sinnvollen Anzahl von<br />
Indikatoren entsprechend den vorgenannt beschriebenen Kriterien kommt es darauf an, Indikatoren<br />
nicht als isolierte Größen, sondern in einem ordnenden Raster zu entwickeln, sie also in<br />
ein System bzw. einen (Analyse)-Rahmen einzubetten, mit dem das Zusammenwirken der<br />
einzelnen relevanten Faktoren oder sogar die Arbeitsweise des Bildungssystems in einer Region<br />
insgesamt beschrieben wird.<br />
Die Bildungsberichterstattung soll über die Wirkungen von Bildungsprozessen, ihre Ausgangsbedingungen<br />
im Sinne von Kontext- und Inputmerkmalen sowie über die Prozesse selbst<br />
informieren, wobei Bildungsverläufe wie auch die Qualität von Bildungsinstitutionen in den<br />
Blick kommen. Es liegt daher nahe, eine Systematik zu übernehmen, die in der Bildungsforschung<br />
entwickelt wurde und ganz allgemein für das Bildungsmonitoring international eingeführt<br />
ist: das Kontext-Input-Prozess-Wirkungs-Schema, das als Heuristik derzeit am ehesten<br />
geeignet erscheint, Informationen im Rahmen der Bildungsberichterstattung zu ordnen. 7 Allerdings<br />
kann es nicht Ziel der politikbezogenen Berichterstattung sein, ein Input-Prozess-Wirkungs-Modell<br />
umfassend abzuarbeiten.<br />
Im Unterschied zu „Kontextfaktoren“, die (bildungs)politisch nicht oder kaum beeinflussbare<br />
gesellschaftliche und ökonomische Entwicklungen beschreiben, werden unter „Inputfaktoren“<br />
die politisch gesetzten Rahmenbedingungen im Bildungswesen charakterisiert. Der „Prozess“<br />
schließt vor allem diejenigen Merkmale ein, die auf der Ebene der Institutionen und des Unterrichts<br />
angesiedelt sind und als intervenierende Faktoren eine „Vermittlerrolle“ zwischen Voraussetzungen<br />
und Bedingungen einerseits und Ergebnissen von Bildungsprozessen andererseits<br />
einnehmen. Unter dem Begriff „Wirkungen“ werden die unmittelbaren Ergebnisse des<br />
Bildungsprozesses („output“) sowie seine mittelbaren und langfristigen („outcome“) Folgen<br />
gebündelt. Aufgrund der Komplexität des Gegenstandsbereichs können im Rahmen einer Bildungsberichterstattung<br />
lediglich ausgewählte Merkmale des Input-Prozess-Wirkungs-Modells<br />
analysiert, aufbereitet und dargestellt werden.<br />
Mit den bisherigen Arbeiten zu Indikatorenmodellen in internationalen oder nationalen<br />
Berichtssystemen haben sich verschiedene Ansätze herausgebildet, Indikatoren zu kategorisieren<br />
und in einem solchen ordnenden Raster darzustellen. Entsprechende Erfahrungen können<br />
entnommen werden aus: „Education at a Glance“ (Bildung auf einen Blick), „Key data“ der EU,<br />
„16 Qualitätsindikatoren“, „Kohärenter Rahmen von Indikatoren und Benchmarks zur Beobachtung<br />
der Fortschritte im Hinblick auf die Lissaboner Ziele im Bereich der allgemeinen und<br />
beruflichen Bildung“, aus den nationalen Berichterstattungen in Deutschland und im Ausland,<br />
aber auch aus den vorliegenden Länderbildungsberichten in Bayern, Baden-Württemberg<br />
(erscheint am 6.12.2007) und Schleswig-Holstein. Noch ergiebiger dürften in dieser Hinsicht die<br />
bereits existierenden regionalen Bildungsberichte sein, etwa der Bericht der Stadt Offenbach<br />
7 Vgl. Scheerens (1992).