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4. Statistische Aufbereitung und Darstellung<br />

von Indikatoren und Kennziffern in einem<br />

Bildungsbericht<br />

Bei der Vorbereitung der Bildungsberichterstattung kommt es vor allem darauf an, Kennziffern<br />

und Indikatoren auszuwählen und operational zu definieren. Dabei ist es wichtig, zwischen den<br />

Kennziffern bzw. Indikatoren selbst und der Art ihrer Aufbereitung und Darstellung zu unterscheiden.<br />

Um dies klarzumachen, soll zunächst die formale, statistische und grafische Struktur<br />

von Kennziffern und Indikatoren erläutert werden.<br />

Die exakte Definition von Kennziffern beinhaltet eine Vielfalt technischer Festlegungen: die<br />

Angabe der Datensätze und der Messgrößen/Variablen, aus denen sie ermittelt werden, die<br />

mathematische Berechnungsformel, die Eingrenzung der einzubeziehenden Population und die<br />

Regelung statistischer Detailfragen wie etwa zum Umgang mit fehlenden Werten. Zur konkreten<br />

Kennziffer, die in einen Bildungsbericht eingehen kann, gelangt man über mehrere Schritte.<br />

Von zentraler Bedeutung ist dabei die Verknüpfung von Basisdaten (im Beispiel: Anzahl der<br />

Schulartwechsler) mit Hintergrundvariablen (im Beispiel: Schulart/Bildungsgang, Geschlecht<br />

usw.) und – wenn möglich – Referenzdaten der Bevölkerungs- 8 , Wirtschafts- und Finanzstatistik.<br />

1. Zerlegung in Komponenten: Das Konstrukt (hier: Anzahl der Schulartwechsler) wird in<br />

Teilkonstrukte (hier: Anzahl der Aufwärts- und Abwärtswechsel, Anzahl der Wechsel in eine<br />

Förderschule) zergliedert, die jeweils auf wohldefinierte Messoperationen zurückgeführt<br />

werden können.<br />

2. Bestimmung von Messvorschriften: Zunächst ist zu klären, auf welcher Ebene die Daten<br />

erhoben werden: als Merkmale von Personen, Institutionen oder (in Ausnahmefällen) Bereichen<br />

des Bildungssystems. Für jede Komponente müssen Datenbasis, zugrunde liegende<br />

Variablen, Zielpopulationen usw. bestimmt werden. In der Regel werden verschiedene Komponenten<br />

eines Konstrukts (im Beispiel: Wechselrichtungen) parallel erhoben, d.h. bei derselben<br />

Zielpopulation usw., damit die gemeinsame Darstellung überhaupt sinnvoll ist.<br />

3. Ermittlung der Basisdaten und Hintergrundvariablen: Bei den Basisdaten wird es sich überwiegend<br />

um Kategorien handeln, deren Häufigkeiten ausgezählt werden können (z.B. „Wiederholer<br />

vs. Nicht-Wiederholer“), um Werte auf Fragebogen- oder Testskalen (z.B. Testwerte<br />

in den Vergleichsarbeiten) oder um Geldbeträge (z.B. bildungsrelevante Ausgaben eines<br />

befragten Haushalts). Die Basisdaten müssen so differenziert wie möglich erhoben und mit<br />

Hintergrundmerkmalen der untersuchten Personen bzw. Institutionen verknüpft werden.<br />

Standardbeispiele für Hintergrundvariablen, die berücksichtigt werden sollten, sind auf individueller<br />

Ebene (a) der jeweilige Schul- oder Ausbildungsgang von Bildungsteilnehmern, (b)<br />

Angaben zur Bildungsgeschichte (zuletzt besuchter Bildungsgang, erreichter Abschluss), (c)<br />

Geschlecht, (d) sozialer Status bzw. soziale Herkunft einschließlich Migrationsstatus, (e) Alter.<br />

Auf institutioneller Ebene wird nach Art der Bildungsinstitutionen (z.B. Schulart, Typ von<br />

beruflicher Ausbildung, Trägerschaft) unterschieden. Standardmäßig gehören ferner Erhebungsjahr<br />

und Ort (Land, Region, <strong>Kommune</strong>, ggf. Einrichtung) zu den Hintergrundvariablen.<br />

8 Ab 2011 könnten auch die Daten der Volkszählung genutzt werden.

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