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Download (pdf, 3.2MB) - Wegweiser Kommune

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20 4. Statistische Aufbereitung<br />

4. Aggregation der Daten und Darstellung in ein- bzw. mehrdimensionalen Tabellen: Das<br />

wichtigste „Zwischenprodukt“ der Bildungsberichterstattung sind deskriptiv-statistische<br />

Kennziffern (in der Regel Mittelwerte und Häufigkeiten), die aus den Basisdaten gewonnen<br />

und in tabellarischer Form aufbereitet werden. Die Tabellen sind dabei nach den Hintergrundvariablen<br />

aufgegliedert (z.B. Schulartwechsel in der Sekundarstufe I, aufgegliedert<br />

nach Schuljahr, Schulart/Bildungsgang, Geschlecht, sozialem Status usw.). Diese Tabellen<br />

sind die Grundlage für Abbildungen, Interpretationen, Ableitung von Schlussfolgerungen<br />

usw. Bei Vollerhebungen im Rahmen der amtlichen Statistik lassen sich die tabellierten<br />

Werte direkt berechnen. Bei Daten aus sonstigen Erhebungen bzw. Umfragen sind unter<br />

Umständen komplizierte Schätzverfahren erforderlich; jede Kenngröße muss hier mit Angaben<br />

zu Variation und Standardfehlern sowie zugrunde liegenden Fallzahlen versehen werden.<br />

Die Erstellung dieser Zwischenprodukte wird daher teils Aufgabe der Bildungsberichterstattung<br />

selbst sein, teilweise aber auch von den Autoren der Ausgangserhebungen zu<br />

erwarten sein.<br />

5. Ergänzung um Referenzdaten: Manche Kennziffern (v.a. in den Handlungsdimensionen<br />

0 und III) sind nur interpretierbar, wenn sie parallel zu anderen, aus der amtlichen Statistik<br />

verfügbaren Daten (die selbst nicht bildungsbezogen sind) betrachtet oder sogar mit diesen<br />

verrechnet werden, z.B. in Form von relativen Kenngrößen und Anteilen. Zu beachten ist,<br />

dass solche Referenzdaten zum Teil nur auf hohen Aggregationsebenen (z.B. nur auf Landesebene)<br />

verfügbar sind.<br />

6. Berechnung abgeleiteter Kennziffern: Wird beispielsweise nach Geschlechtsunterschieden<br />

in den Auf- und Abwärtswechseln gefragt, so wären die jeweiligen Wechsel für Mädchen und<br />

Jungen zu berechnen. Wird nach dem Einfluss der sozialen Herkunft auf das Wechselverhalten<br />

gefragt (Analyse dieser Komponente unter dem Zielkriterium Chancengleichheit), wäre<br />

die Korrelation zwischen der sozialen Herkunft und den Wechselrichtungen zu berechnen.<br />

In manchen Fällen können die abgeleiteten Kennziffern nicht den Tabellen entnommen<br />

werden, sondern müssen anhand der Originaldaten eigens berechnet bzw. geschätzt werden.<br />

Ein wichtiger Typus abgeleiteter Kennziffern sind – bei Daten, die in Zeitreihe erhoben<br />

werden – Veränderungswerte. Da absolute Veränderungen nur schlecht interpretiert und<br />

verglichen werden können, verwendet man daher häufig prozentuale Angaben, d.h., man<br />

fixiert den Ausgangswert zu einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb der zu vergleichenden<br />

Teilgruppen (z.B. Länder) auf 100.<br />

7. Grafische Darstellung, verbale Interpretation und statistische Prüfung von Zusammenhängen:<br />

Die Berechnung abgeleiteter Kennziffern ist ein für die Analysekraft eines Bildungsberichts<br />

zentrales Instrument, denn hierdurch lassen sich Zusammenhänge zwischen<br />

Basisdaten, Referenzdaten und Hintergrundvariablen präzise, mit statistischen Kennwerten<br />

benennen. Eine detaillierte Sichtung vorhandener Beispiele für Bildungsberichte (v.a. Education<br />

at a Glance, Conditions of Education – Bildungsbericht der USA, Nationaler Bildungsbericht<br />

für Deutschland, Länderbildungsberichte) zeigt allerdings, dass solche abgeleiteten<br />

Kennziffern nur sehr selten explizit berichtet oder gar grafisch dargestellt werden. Zusammenhänge<br />

zwischen Basisvariablen (z.B. Wechseln) und Hintergrundvariablen (z.B: Schulart/Bildungsgang<br />

und Geschlecht) werden meist dadurch veranschaulicht, dass man Mittelwerte<br />

in Abhängigkeit von den Abstufungen der Hintergrundvariablen darstellt (im Beispiel<br />

etwa durch ein gruppiertes Balkendiagramm) und die Zusammenhänge verbalisiert.<br />

Diese Operationalisierung der Kennziffern ist die Grundlage für die Darstellung von Indikatoren.<br />

Allerdings wird dabei deutlich, dass für die Berechnung und Darstellung von Kennziffern<br />

und Indikatoren eine entsprechende Datenbasis gegeben sein muss. Auf diese soll im Folgenden<br />

eingegangen werden.

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