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6. Beschreibung ausgewählter Indikatoren 33<br />

Konzeptionelle Basis<br />

Der Bildungsauftrag von Kindertageseinrichtungen ist in den letzten Jahren ins Zentrum öffentlicher<br />

Aufmerksamkeit gerückt. Dafür gibt es mehrere Gründe. Ein wichtiger Auslöser war die<br />

PISA-Studie mit ihren ernüchternden Ergebnissen, v.a. dem Befund, dass die sozioökonomische<br />

Herkunft in Deutschland mehr als in anderen Ländern den Schulerfolg von Jugendlichen<br />

bestimmt. Wichtig sind aber auch Ergebnisse der Säuglings- und Kleinkindforschung sowie<br />

der Neurophysiologie, die den in der Frühpädagogik schon lange vertretenen Standpunkt, dass<br />

entscheidende Lernprozesse in den frühen Jahren stattfinden, durch empirische Ergebnisse in<br />

vielfacher Weise bestätigt haben. Vor diesem Hintergrund sind außerordentlich(?) hohe Erwartungen<br />

an frühpädagogische Förderung von Kindern erwachsen. Gleichzeitig hat die Forschung<br />

über das Lernen der Kinder von Geburt an eine Menge neuer Erkenntnisse geliefert, die den<br />

Fachkräften bisher so nicht zur Verfügung standen. Dieses Wissen zu erwerben und es im<br />

pädagogischen Alltag in der Begleitung und Unterstützung individuell unterschiedlicher Bildungsverläufe<br />

zum Tragen zu bringen, ist eine Aufgabe, die nicht ohne entsprechende Grundlagen<br />

und Ressourcen erfolgreich bewältigt werden kann. Hinzu kommt die unbestrittene Einsicht,<br />

dass das Elternhaus einen deutlich größeren Einfluss auf Bildungschancen und -erfolg<br />

der Kinder hat als die Angebote in Kindertagesstätten und dass eine enge und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit mit den Eltern eine zentrale Voraussetzung dafür ist, dass sich die Bildungschancen<br />

von Kindern aus benachteiligten Milieus verbessern.<br />

Darstellung der Kennziffern, aus denen sich der Indikator zusammensetzt, und<br />

Differenzierungsmöglichkeiten<br />

Aus der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik<br />

■<br />

Personalschlüssel: Um Verzerrungen aufgrund der unterschiedlichen zeitlichen Inanspruchnahme<br />

der Kinder (zwischen fünf und zwölf Stunden täglich) auszuschließen, werden alle<br />

Betreuungszeiten pro Gruppe zu einem Ganztagsbetreuungsäquivalent zusammengefasst<br />

(Summe aller täglichen Betreuungszeiten dividiert durch 8 Stunden). Auf der Seite des<br />

Personals werden gleichermaßen die Teilzeitarbeitszeiten zu einem Vollzeitäquivalent zusammengefasst<br />

(West 38,5 und Ost 40 Wochenarbeitsstunden). Durch die Bestimmung des<br />

Personalschlüssels als Ganztagsbetreuungsäquivalente pro Vollzeitäquivalent entstehen vergleichbare<br />

Größenverhältnisse. Neben dem Personal, das fest einzelnen Gruppen zugeordnet<br />

ist, gibt es auch gruppenübergreifend pädagogisch Tätige. Da keine Informationen darüber<br />

vorliegen, ob das gruppenübergreifende Personal ggf. schwerpunktmäßig nur in einzelnen<br />

Gruppen tätig ist, wird vereinfachend angenommen, dass das gruppenübergreifende Personal<br />

in allen Gruppen gleichmäßig eingesetzt wird. Ein weiteres Problem bei der Konstruktion<br />

dieses Personalschlüssels besteht darin, dass Gruppenpersonal, das in einer kleineren Einrichtung<br />

anteilig die Leitung übernimmt, zum Gruppenpersonal gezählt wird und somit den<br />

Personalschlüssel erhöht. Da diese Anteile nicht herausgerechnet werden können, sind die<br />

Personalressourcen der freigestellten Leitungskräfte wie beim gruppenübergreifenden Personal<br />

gleichmäßig auf die Gruppen in der Einrichtung zu verteilen. Somit handelt es sich um<br />

einen Personalschlüssel einschließlich des Leitungspersonals in der Einrichtung.<br />

■<br />

Gruppengröße: Die Darstellung der Gruppengröße muss sich auf klar definierte Gruppenformen<br />

beziehen, sonst kann es zu Verzerrungen im interkommunalen Vergleich kommen.<br />

Hierzu wird folgende Differenzierung vorgeschlagen:<br />

1. Gruppen mit ausschließlich Kindern unter drei Jahren in Ganztagsform (75 Prozent und<br />

mehr der Kinder täglich sieben Stunden und mehr in der Einrichtung)<br />

2. Gruppen mit ausschließlich Kindern unter drei Jahren in Halb- bzw. Dreivierteltagsform<br />

(75 Prozent und mehr der Kinder unterhalb von sieben Stunden täglich)

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