Download (pdf, 3.2MB) - Wegweiser Kommune
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6. Beschreibung ausgewählter Indikatoren 39<br />
6.5 Mitwirkung in Vereinen und Verbänden<br />
und Nutzung kommunaler non-formaler<br />
Bildungsangebote (Prozess)<br />
Begründung des Indikators, Problemlage<br />
Vereine, Verbände und Initiativen als freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe stellen im<br />
Bereich der öffentlich geförderten Maßnahmen in der Jugendarbeit einen bedeutenden Teil<br />
der Angebote, in deren Bereich auch ein großer Teil von freiwilligem Engagement stattfindet.<br />
Bezüglich der erwartbaren Bildungseffekte sind die Art des Vereins und die Intensität der Beteiligung<br />
von Interesse. 13<br />
Neben Vereinsaktivitäten sind alle Angebote, die Kindern und Jugendlichen offen stehen,<br />
nach Möglichkeit in eine regionale Bildungsberichterstattung einzubeziehen, die dem Lernen<br />
und der Bildung außerhalb der Schule Rechnung tragen will. Dazu gehören die unterschiedlichen<br />
Formen musisch-kreativer Förderung, die im Rahmen von Musikschulen, Fantasiewerkstätten,<br />
in der Volkshochschule, von Kulturbüros oder Kirchen angeboten werden.<br />
Konzeptionelle Basis<br />
Die Einsicht, dass wichtige Bildungs- und Lernprozesse außerhalb der Schule stattfinden, hat notwendigerweise<br />
die Konsequenz, dass die Frage, welche „bildungsrelevanten“ Angebote Kindern<br />
und Jugendlichen in der Freizeit zur Verfügung stehen, zu einem wichtigen Teil einer regionalen<br />
Bildungsberichterstattung wird. Bezüglich der „Bildungsrelevanz“ sind dabei mindestens zwei<br />
Dimensionen zu unterscheiden. Zum einen kann sie in der Aktivierung liegen, die mit bestimmten<br />
Angeboten verbunden ist. Bei der Mitgliedschaft in Vereinen oder Verbänden wird damit die<br />
Annahme angesprochen, dass Kinder und Jugendliche durch die Übernahme bestimmter Funktionen<br />
und Ämter auch in anderer Weise und zumeist stärkerem Umfang von den Bildungseffekten<br />
profitieren, die mit diesen Angeboten verbunden sind. Daneben gibt es aber auch Kompetenzen,<br />
die sich aus dem Inhalt der Vereinsaktivität (z.B. Sport) oder der Fortbildung (z.B. Musikförderung)<br />
herleiten. Deshalb sind unter dem Gesichtspunkt der „Bildungsrelevanz“ sowohl das inhaltliche<br />
Profil als auch Umfang und Art der Beteiligung an den Angeboten von Bedeutung.<br />
Darstellung der Kennziffern, aus denen sich der Indikator zusammensetzt, und<br />
Differenzierungsmöglichkeiten<br />
Eine vergleichsweise differenzierte Teilnehmerstatistik ist eine grundlegende Voraussetzung,<br />
um die Bedeutung dieser außerschulischen Bildungsangebote für die Kinder und Jugendlichen<br />
13 Neben kostenfreien oder öffentlich subventionierten, kostengünstigen Angeboten gibt es ein erhebliches Bildungsangebot, das ganz<br />
von den Teilnehmenden bezahlt werden muss. Auswertungen der Daten aus dem DJI-Kindersurvey zeigen, dass fast ein Drittel der<br />
befragten Kinder (im Alter von ca. 10 Jahren) bezahlte Unterrichtsstunden unterschiedlichster Art in Anspruch nehmen. Die Eltern<br />
dieser Kinder geben dafür im Durchschnitt knapp 320 Euro im Jahr aus (vgl. Zerle 2007, S. 259). Die Analysen zeigen denn auch,<br />
dass diese Angebote v.a. von Kindern von Eltern mit einem vergleichsweise hohen Status und Haushaltsnettoeinkommen genutzt<br />
werden. Mit Blick auf eine Bildungspolitik, die sich auch an der Förderung von Chancengerechtigkeit orientiert, macht dies deutlich,<br />
wie wichtig es ist, mit nicht-kommerziellen Angeboten Kinder aus weniger begüterten Familien zu erreichen.