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6. Beschreibung ausgewählter Indikatoren 59<br />

■<br />

Unterstützung im Sinne eines schülerorientierten, wertschätzenden Klimas im Umgang der<br />

Erwachsenen mit Kindern und Jugendlichen, Anerkennung und soziale Eingebundenheit,<br />

ablesbar auch an der Qualität der sozialen Beziehungen,<br />

■<br />

Herausforderung im Sinne anspruchsvoller Aufgabenstellungen, insbesondere einer kognitiven<br />

Aktivierung beim fachlichen Lernen,<br />

■<br />

Orientierung im Sinne klarer, von allen Beteiligten in der schulischen Organisation geteilter<br />

Werte und Normen, insbesondere klarer Leistungserwartungen.<br />

Diese „Grunddimensionen“ pädagogischer Prozessqualität sind übereinstimmend in der<br />

pädagogisch-psychologischen Fachliteratur, in der Unterrichts- und Schulforschung belegt; sie<br />

werden auch als Qualitätsmaßstäbe für außerschulische, extra-curriculare Lerngelegenheiten<br />

benannt (z.B. MAHONEY, LARSON & ECCLES 2005). Eine Berichterstattung auf der Basis<br />

dieser Dimensionen ist daher theoretisch gerechtfertigt und würde wesentliche Bereiche der<br />

Prozessqualität an Schulen abbilden.<br />

Die entscheidende Frage lautet, ob es gelingt, Indikatoren für solche Grunddimensionen zu<br />

finden, die schulübergreifend zuverlässig und valide messbar und darstellbar sind. Da man sich<br />

im Rahmen eines indikatorgesteuerten Bildungsberichts nicht auf Beobachtungen und Erfahrungen<br />

stützen kann, können hierzu überwiegend nur Berichts- und Befragungsdaten herangezogen<br />

werden. In der Tat gibt es sowohl bei Schüler- als auch bei Lehrer- und Schulleiterbefragungen<br />

ein weitgehend einheitlich verwendetes Instrumentarium zur Ermittlung von Aspekten<br />

der Prozessqualität. Beispielsweise lassen sich Disziplin und Störungsfreiheit in Unterrichtssituationen<br />

gut durch Schülerbefragungen erfassen, ebenso wie das Unterstützungsverhalten<br />

von Lehrkräften. Es ist auch mehrfach nachgewiesen worden, dass Schülerangaben zu diesen<br />

Aspekten hohe Validität beanspruchen können (z.B. CLAUSEN 2002). Herausfordernde Lernumgebungen<br />

und die Qualität der Orientierung sind hingegen weniger gut in existierenden<br />

Instrumentarien abzubilden. Ergänzend könnten daher Ergebnisse von Prüfungen (Mittlerer<br />

Abschluss oder Abitur) und Ergebnisse von Vergleichsarbeiten, Jahrgangsstufentests usw. herangezogen<br />

werden.<br />

Darstellung der Kennziffern, aus denen sich der Indikator zusammensetzt, und<br />

Differenzierungsmöglichkeiten<br />

Dies sind:<br />

■<br />

Disziplin im Unterricht bzw. in der Schule<br />

■<br />

unterstützendes Verhalten der Lehrkräfte<br />

■<br />

Ergebnisse von Prüfungen<br />

■<br />

Ergebnisse von Leistungstests, Vergleichsarbeiten u. Ä.<br />

Die Darstellung in dem Indikator kann sich auch auf Disziplin im Unterricht bzw. in der Schule<br />

sowie auf das unterstützende Verhalten der Lehrkräfte konzentrieren. Interessant wäre der<br />

vorgeschlagene Indikator auch aus der Perspektive von herkunftsbedingten Disparitäten.<br />

Die Datenbasis erlaubt es, sowohl im Grundschul- wie im Sekundarbereich zu prüfen, inwieweit<br />

bestimmte Aspekte von Schulqualität, etwa Disziplin und Unterstützung, je nach<br />

Schulart, Geschlecht, sozialer Herkunft und Migrationsstatus unterschiedlich wahrgenommen<br />

werden – wobei die Auswertungen so gestaltet werden sollten, dass andere Faktoren (z.B.<br />

Schulart, Komposition der Schülerschaft der Einzelschule) kontrolliert werden. Die entsprechend<br />

„bereinigten“ Parameter für den Einfluss von Geschlecht, sozialer Herkunft und Migrationsstatus<br />

auf die wahrgenommene Prozessqualität lassen sich auch für Laien verständlich<br />

darstellen und bieten einen prägnanten Beleg für das Ausmaß eventueller Unterschiede.<br />

Denkbar wäre, zusätzlich zu den hier vorgeschlagenen zukünftig auch andere Aspekte zu<br />

berücksichtigen, wenn die Datenlage das ermöglicht. So wäre es denkbar, in zukünftigen Bil-

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