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6. Beschreibung ausgewählter Indikatoren 35<br />

6.4 Angebote der Kinder- und Jugendarbeit<br />

(Input)<br />

Begründung für den Indikator, Problemlage<br />

Wie die Kindertagesbetreuung ist auch die Kinder- und Jugendarbeit ein Leistungsbereich der<br />

Kinder- und Jugendhilfe, der sowohl vom Selbstverständnis als auch vom gesetzlichen Auftrag<br />

her unmittelbar mit Bildung zusammenhängt. Kinder- und Jugendarbeit hat Rahmenbedingungen<br />

für ein gelingendes Aufwachsen aller Kinder und Jugendlichen zu sichern und ihre Entwicklung<br />

zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu unterstützen.<br />

Sie soll sich interkulturell ausrichten sowie Mädchen und Jungen in spezifischer Weise<br />

fördern. Im Vordergrund stehen dafür Angebote, die sich an der Lebenswelt und dem Alltag von<br />

Kindern und Jugendlichen (in der Regel bis zum Alter von 21 Jahren) orientieren (vgl. BMFSFJ<br />

2005, S. 234). Es handelt sich damit um Angebote, die für eine regional ausgerichtete Bildungspolitik<br />

von großer Bedeutung sind. Dabei umfasst diese Kinder- und Jugendarbeit sowohl die<br />

offene Jugendarbeit in Jugendzentren und Kinder- und Jugendtreffs als auch die Angebote und<br />

Aktivitäten der Jugendverbände.<br />

Konzeptionelle Basis<br />

Dass wichtige Lernprozesse außerhalb von Schule und Kindertageseinrichtungen stattfinden,<br />

ist heute unbestritten. Die grundlegende Bedeutung der Familie für den Bildungserfolg der<br />

Kinder ist vielfach belegt. Außerdem gibt es vielfältige Arten von Freizeitbeschäftigungen, von<br />

denen sich Anbieter und Nutzer Lern- und Bildungseffekte versprechen (vgl. z.B. FURTNER-<br />

KALLMÜNZER u.a. 2002). Pointiert zusammengefasst wird all dies unter/mit dem Motto „Bildung<br />

ist mehr als Schule“. Aus diesem Grund ist auch dieses Segment ein wichtiger Bestandteil<br />

von Bildungsberichterstattung, allerdings mit Einschränkungen.<br />

Eine erste Einschränkung bezieht sich auf „informelles Lernen“, dem heute große Bedeutung<br />

zugeschrieben wird (vgl. BMBF 2001). Gemeint ist damit eine Form des Lernens, die beiläufig<br />

geschieht, gewissermaßen im Sinne von Spuren, die das alltägliche Handeln im Sinne einer<br />

Veränderung von Fähigkeiten und Kompetenzen bei den Handelnden hinterlässt. Dementsprechend<br />

schwierig ist es, Orte und Effekte dieses Lernens eindeutig zu identifizieren. Damit fehlen<br />

auch entscheidende Grundlagen, um informelles Lernen aus einer bildungspolitischen Perspektive<br />

zu gestalten. 11 Dabei zeigen viele Untersuchungen, dass die materiellen, kulturellen und<br />

sozialen Ressourcen, über die Familien verfügen, für die Bildungs- und Lernchancen von Kindern<br />

von großer Bedeutung sind. Dem ist in der Perspektive einer Bildungsberichterstattung<br />

dadurch Rechnung zu tragen, dass beim Monitoring der Inanspruchnahme von Bildungsangeboten<br />

wo immer möglich zu dokumentieren ist, inwiefern damit auch bildungsferne Kinder und<br />

Familien erreicht werden. Außerdem gewinnen Angebote der Familien- bzw. Elternbildung, bei<br />

denen es um Fragen der Erziehung und Alltagsgestaltung mit Kindern geht, einen erheblichen<br />

11 Wenn es um informelles Lernen in beruflichen Kontexten geht, kann sich das etwas anders darstellen. Informelles Lernen wird dort<br />

mit bestimmten Arbeitsformen in Verbindung gebracht. Bedeutsam ist das besonders dann, wenn wichtige Qualifikationen außerhalb<br />

von formalisierten Ausbildungsgängen erworben werden.

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