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6. Beschreibung ausgewählter Indikatoren 61<br />

6.14 Ausbildungsanfänger in der beruflichen<br />

Ausbildung (Input)<br />

Begründung des Indikators, Problemlage<br />

Die Einmündung von Absolventen des allgemeinbildenden Schulwesens in die Berufsbildung<br />

markiert die Schwelle, an der für die Mehrheit der Jugendlichen eine weitere folgenschwere<br />

Weichenstellung für ihren Lebensweg vorgenommen wird. Für die weitere Bildungskarriere,<br />

vor allem aber für die Chancen auf dem Arbeitsmarkt ist es entscheidend, ob und wer eine<br />

qualifizierte Ausbildung erreicht und ob diese den Wünschen und Interessen der Jugendlichen<br />

entspricht. An dieser Schwelle vollziehen sich in jeder Region weitreichende soziale Selektionsprozesse<br />

nach schulischer Vorbildung, Geschlecht und sozialem Hintergrund der Bewerber um<br />

Ausbildungsplätze. Im letzten Jahrzehnt standen gerade diese Übergänge unter dem Vorzeichen<br />

der Knappheit an Angeboten für eine voll qualifizierende Ausbildung.<br />

Als ein Problem stellt sich dar, dass Schulen beklagen, dass nicht alle Jugendlichen im<br />

Anschluss an die Schule direkt in Ausbildung oder Arbeit vermittelt werden können. Und<br />

umgekehrt beklagen Betriebe vor Ort Nachwuchsprobleme bei den Fachkräften. Ein wesentlicher<br />

Faktor für gelingende Bildungsbiografien ist letztlich die Anschlussfähigkeit an<br />

eine berufliche Erstausbildung. Viele Schülerinnen und Schüler können weiterführende<br />

schulische „Schleifen“ nur bedingt nutzen. Durch sie erhöht sich die Ausbildungsfähigkeit<br />

kaum. Vor allem an Standorten mit wenig ausgeprägter großer, traditioneller Industrie stehen<br />

Ausbildungsplätze nicht in Fülle bereit. Hinzu kommt, dass die direkte Kommunikation<br />

zwischen Schule und Betrieben oft nur gering ausgeprägt ist. Vor allem für die Schüler ohne<br />

Abschluss und die Hauptschüler verstärken sich die Probleme bei der Einmündung in eine<br />

Ausbildung.<br />

Der Indikator informiert über diese Übergangssituation. Zugleich lässt sich an ihm, insbesondere<br />

jedoch an der Entwicklung der Einmündung in die unterschiedlichen Ausbildungssegmente<br />

ablesen, welche Strukturverschiebungen sich in der beruflichen Bildung vollziehen. Der<br />

Indikator verdeutlicht die Verteilung der Neuzugänge in die berufliche Ausbildung.<br />

Da die Einmündungsprozesse der Dynamik der Arbeitsmärkte und den Qualifikationsanforderungen<br />

unterworfen sind, können sie sich kurzfristig wandeln. Dies begründet ihre regelmäßige<br />

Darstellung in der Berichterstattung.<br />

Konzeptionelle Basis<br />

Nach weitgehend akzeptiertem Verständnis wird das Berufsbildungssystem unterhalb der Hochschulebene<br />

in drei Sektoren gegliedert: das duale System, das Schulberufs- und das sogenannte<br />

Übergangssystem. Eine Untergliederung ist nach schulischer Vorbildung, Geschlecht und weitgehend<br />

auch nach dem Ausländeranteil möglich. Dabei dürften, in Abhängigkeit von einer Vielzahl<br />

anderer Einflussfaktoren (wie wirtschaftliche und soziale Lage in der Region) beträchtliche<br />

regionale Unterschiede festzustellen sein. Eine Differenzierung nach dem sozio-ökonomischen<br />

Hintergrund der Teilnehmer wäre wünschenswert, ist aber gegenwärtig nur begrenzt möglich,<br />

und zwar für schulisches Vorbildungsniveau, Geschlecht und teilweise Nationalität.

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