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28 6. Beschreibung ausgewählter Indikatoren<br />

6.1 Angebote frühkindlicher Bildung,<br />

Betreuung und Erziehung (Input)<br />

Begründung für den Indikator, Problemlage<br />

Nach dem Ausbau von Plätzen für Kinder zwischen drei Jahren und dem Schulbeginn infolge<br />

des seit 1996 geltenden Rechtsanspruchs steht heute der Ausbau von Plätzen für Kinder unter<br />

drei Jahren im Zentrum der öffentlichen Diskussion. In dieser Situation liefert der Indikator<br />

Informationen darüber, wie der Ausbau der Angebote in unterschiedlichen Regionen vorangeht<br />

und welche Träger daran maßgeblich beteiligt sind. Für die weitere Ausbauplanung zu beachten<br />

ist dabei auch die Frage, welche Art von Einrichtung (Krippen, Kindergärten, altersgemischte<br />

Angebote) sich in welchen Gebieten durchsetzen und welche Träger der Jugendhilfe hieran<br />

besonders beteiligt werden. Von Bedeutung ist auch die Höhe der Elternbeiträge, weil die<br />

dadurch entstehende finanzielle Belastung verschiedentlich (mit) als Grund für den Verzicht<br />

auf die Inanspruchnahme dieses Angebots angeführt wird.<br />

Insbesondere bei den unter Dreijährigen spielen die Angebote der Kindertagespflege eine<br />

wichtige Rolle. Unter strukturellen Gesichtspunkten ist es wichtig zu beobachten, wie viele<br />

Kinder aufgenommen werden und ob sich die Tätigkeit als Kindertagespflegeperson eher als<br />

geringfügiger Zuverdienst darstellt oder als existenzsichernde Berufstätigkeit.<br />

Beim Ausbau der Angebote für unter Dreijährige in den westlichen Ländern kristallisiert sich<br />

eine Strategie heraus, die auf die Öffnung der Kindergartengruppen für Zweijährige hinausläuft.<br />

Diese Öffnung ist organisatorisch relativ einfach zu vollziehen, birgt aber aufgrund der<br />

schnellen Umsetzungsmöglichkeit die Gefahr, dass die spezifischen pädagogischen Herausforderungen<br />

im Umgang mit Zweijährigen nicht genügend berücksichtigt werden. Deshalb ist es<br />

wichtig zu beobachten, in welchem Umfang die unter Dreijährigen in Gruppen für ausschließlich<br />

unter Dreijährige, in alters(gruppen)gemischten Gruppen und in geöffneten Kindergartengruppen<br />

untergebracht werden.<br />

Eine weitere Herausforderung stellen die spezifischen Angebote für Kinder mit Behinderung<br />

dar. Auf der Strukturebene der Einrichtungen ist hier die Frage, in welchem Verhältnis die<br />

Anzahl der integrativ arbeitenden Einrichtungen zu Sondereinrichtungen (Sonderkindergärten)<br />

stehen.<br />

Konzeptionelle Basis<br />

Zahlreiche Studien vor allem aus dem englischsprachigen Bereich zeigen, dass Kinder von der<br />

Inanspruchnahme guter Kindertageseinrichtungen für ihre Bildungsbiografie profitieren.<br />

Anders als schulische sind Angebote der Kindertagesbetreuung in der Kinder- und Jugendhilfe<br />

verankert. Das hat Folgen nicht nur für das pädagogische Konzept der Arbeit in diesen Einrichtungen,<br />

sondern auch für die Entscheidungs- und Finanzierungsstrukturen. Sie zeichnen sich<br />

durch ein komplexes Zusammenspiel der Kompetenzen und Zuständigkeiten von Bund, Ländern<br />

und Gemeinden und die große Bedeutung freier Träger aus. Mit der Einführung des Sozialgesetzbuchs<br />

VIII hat der Bund einen einheitlichen gesetzlichen Rahmen für ganz Deutschland<br />

geschaffen und zudem seine Anregungskompetenz zum Ausdruck gebracht. Die Länder konkre-

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