Trinkverhalten von Jugendlichen - Stadt Herne
Trinkverhalten von Jugendlichen - Stadt Herne
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Fragen sollten keine bestimmte Beantwortung provozieren. Die Frage, ob man<br />
schon mal Alkohol getrunken hat, ist besser geeignet als eine Einleitung mit der<br />
Behauptung, dass die meisten <strong>Jugendlichen</strong> heutzutage Alkohol konsumieren.<br />
Hypothetische Formulierungen sollten vermieden werden. Einleitende Formulierungen<br />
wie „Angenommen, dass...“ sind nicht empfehlenswert.<br />
Die Fragen sollten sich nur auf einen Sachverhalt beziehen und keine doppelten<br />
Negationen enthalten.<br />
Feststellungen, die auf mehr als eine Weise interpretiert werden können, sollten<br />
vermieden werden, ebenso wie Feststellungen die sich auf Vergangenheit oder<br />
Gegenwart beziehen. Man sollte ebenfalls keine Feststellungen einbauen, die<br />
sich auf Tatsächliches beziehen oder so interpretiert werden können. Es sollten<br />
keine Feststellungen angewandt werden, die <strong>von</strong> fast jedem oder fast niemandem<br />
bejaht werden können. Außerdem sollte jede Feststellung nur einen einzigen<br />
vollständigen Gedanken enthalten.<br />
Doch nicht nur die Formulierungsart <strong>von</strong> Fragen muss sorgsam gewählt werden<br />
sondern auch die Strategie, mit der der Fragebogen verfasst wird.<br />
Die Konstrukte, die in einem Fragebogen angesprochen werden, können Themen<br />
betreffen z. B. Persönlichkeitszüge, die der Befragte nicht beantworten<br />
könnte bzw. wollte, auch wenn zwischen ihm und dem Interviewer eine freundschaftliche<br />
Beziehung bestünde.<br />
Für diese Fälle ist eine Vielzahl <strong>von</strong> indirekten Techniken entwickelt worden.<br />
Wenn ein Interview sensible Themen behandelt, muss man Fragen so formulieren,<br />
dass die Abwehrmechanismen auf ein Minimum beschränkt werden. Es<br />
gibt jedoch auch Wege, auf denen direkte Fragen derart formuliert werden können,<br />
dass der Befragte sich verhältnismäßig frei fühlt, unbefangen zu antworten.<br />
Im Wesentlichen besteht das Problem darin, den Befragten nicht fühlen zu<br />
lassen, dass bestimmte Antworten einen „Gesichtsverlust“ bedeuten würden.<br />
Gerade bei einer hier durchgeführten Gruppenbefragung ist anzunehmen, dass<br />
die <strong>Jugendlichen</strong> sehr neugierig darauf reagieren, wie ihre Tischnachbarn den<br />
Fragebogen ausfüllen. Dieses Unwohlsein kann dadurch behoben werden,<br />
dass man die Antworten, die der Befragte geben könnte, "alltäglich" erscheinen<br />
lässt.<br />
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