Trinkverhalten von Jugendlichen - Stadt Herne
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2. Alkohol- die aktuelle und rechtliche Situation 4<br />
2.1 Aktuelle Situation<br />
In den letzten Jahren hat die Problematik des Alkoholkonsums <strong>von</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />
bundesweit mit dem einhergehenden Missbrauch <strong>von</strong> Alkohol erheblich<br />
zugenommen.<br />
Höhepunkt dieser Problematik war der im Februar 2007 in den Medien bekannt<br />
gewordene Fall eines 16-jährigen Gymnasiasten aus Berlin, welcher sich durch<br />
den Konsum <strong>von</strong> 50 Tequila in die Bewusstlosigkeit trank, mit 4,8 Promille Alkohol<br />
im Blut in ein Krankenhaus eingeliefert wurde und dort nach wochenlanger<br />
Behandlung an den Folgen einer Alkoholvergiftung verstarb. Durch diesen<br />
öffentlich gemachten Fall des extremen Alkoholkonsums eines <strong>Jugendlichen</strong><br />
wurden auch weitere Fälle bekannt. In den Blickpunkt der Öffentlichkeit gelangten<br />
hierdurch auch die so genannten Flatrate-Partys, die <strong>von</strong> vielen <strong>Jugendlichen</strong><br />
besucht werden.<br />
Bei diesen Partys werden im Rahmen des konzessionierten Gaststättenbetriebs<br />
alkoholische Getränke ohne Mengenbegrenzung zu einem einmalig zu entrichtenden<br />
Pauschalpreis angeboten, sei es, dass der Eintrittspreis bereits die unbegrenzte<br />
Abgabe bestimmter alkoholischer Getränke mit umfasst oder dass<br />
eigens eine „Flatrate“ dafür bezahlt werden muss. Dazu gehören auch Konzepte,<br />
bei denen alkoholische Getränke zu einem nicht kostendeckenden Preis herausgegeben<br />
werden - die so genannten Billig-Partys. 5 Eine Vielzahl weiterer<br />
Varianten solcher „all-inclusive-Veranstaltungen“ ist denkbar.<br />
Allen Varianten ist gemein, dass der Pauschalpreis im Vergleich zu einem Einzelkauf<br />
der Getränke deutlich niedriger ist.<br />
Die <strong>Jugendlichen</strong> werden mit Werbeslogans wie „Saufen bis zum Umfallen“ o-<br />
der „Saufen bis der Arzt kommt“ zu diesen Partys gelockt. 6<br />
Nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)<br />
hat jeder Jugendliche im Alter <strong>von</strong> 16 bis 17 Jahren an mindestens einem Tag<br />
4 Verfasst <strong>von</strong> Silke Neubert<br />
5 vgl. VG Hannover, Beschluss vom 11.07.07; AZ 11B3480/07<br />
6 vgl. GewArch 2007/7, Seite 276, Einleitung<br />
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