Masterarbeit M.-A. Wessel ohne Fragebögen - Fanarbeit Schweiz
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<strong>Masterarbeit</strong> HS 09 Marc-André <strong>Wessel</strong><br />
Die Anzahl der klassischen Hooligans nimmt in der <strong>Schweiz</strong> seit mehreren Jahren deutlich<br />
ab. Momentan spricht man gesamtschweizerisch und sportartübergreifend von ca. 150 bis<br />
200 Personen, die als Hooligans eingeschätzt werden. Diese Gruppe ist zwischen 18 und<br />
45 Jahre alt und ist vom Gedankengut eher rechts anzusiedeln.<br />
Herausstechend ist auch, dass diese Hooligans nur wenig bis gar keinen Alkohol während<br />
dem Sportereignis trinken, um einen „klaren Kopf“ für den bevorstehenden Kampf zu<br />
haben und um körperlich gesund zu sein. 31<br />
Die verschiedenen Hooligan-Gruppen, die sogenannten Firms 32 , verabreden sich unter<br />
gewissen Umständen regelmässig bewusst zu Schlägereien, welche nicht in<br />
Zusammenhang mit dem gesehenen Spiel stehen müssen. Ihre Motivation besteht in der<br />
körperlichen Konfrontation. Sie sehen die Prügelei als eine „lustvolle Kompensation des<br />
Alltags“ 33 an. 34<br />
Abschliessend ist zu sagen, dass der klassische Hooligan im Sport in der <strong>Schweiz</strong> und vor<br />
allem im Eishockey, was die gewalttätigen Ausschreitungen betrifft, keine grosse Rolle<br />
mehr spielt.<br />
Im Fussball bestehen Zweckgemeinschaften unter den Hooligans weiter, wobei die alten<br />
Rivalitäten zwischen den verschiedenen Hooligangruppen untergegangen sind. Die Leute,<br />
die diesen Gruppen angehörten, sind einzig noch in den früheren Hochburgen Basel, Bern<br />
und Zürich existent. Sie bereiten aber keine Probleme mehr. 35<br />
Anderer Meinung als die <strong>Schweiz</strong>erische Zentralstelle Hooliganismus ist Linda Hadorn<br />
von der <strong>Fanarbeit</strong> <strong>Schweiz</strong>. Ihrer Meinung nach nahm die Gewalt seitens der Hooligans in<br />
den 1990er-Jahren ab und nimmt in letzter Zeit, <strong>ohne</strong> Einhalten des Ehrenkodexes, wieder<br />
zu. 36<br />
Im vierten Punkt dieses Kapitels werde ich mich näher mit diesen zwei unterschiedlichen<br />
Meinungen zu den Hooligans befassen.<br />
31 Vgl. VÖGELI, zu Frage 2 ff., GIURGI, S.56.<br />
32 Vgl. HADORN, zu Frage 5.<br />
33 Vgl. GIURGI, S. 50.<br />
34 Vgl. GIURGI, S. 56.<br />
35 Vgl. VÖGELI, zu Frage 2.<br />
36 Vgl. HADORN, zu Frage 2.<br />
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