Masterarbeit M.-A. Wessel ohne Fragebögen - Fanarbeit Schweiz

Masterarbeit HS 09 Marc-André Wessel
3. Formen
Die Gewaltausschreitungen der verschiedenen gewaltbereiten Anhänger werden häufig in
einer Gruppe verübt, weshalb eine Mittäterschaft 110 , eine Gehilfenschaft 111 oder eine
Anstiftung 112 in Betracht zu ziehen ist.
Zu denken ist dabei an bspw. gewaltbereite Anhänger die Gegenstände, die an solchen
Ausschreitungen gebraucht werden, beschaffen. In diesem Zusammenhang ist auch an
Personen zu denken, die ausschliesslich organisatorisch die betreffenden gewaltbereiten
Gruppierungen anführen und derartige Schlägereien planen.
2. Teil Gesetzliche Grundlage und mögliche Massnahmen
I. Allgemeines
Mit der Ratifizierung des Europäischen Übereinkommens über Gewalttätigkeiten und
Ausschreitungen von Zuschauern bei Sportanlässen, insbesondere bei Fussballspielen 113
am 24. September 1990 und dessen Inkrafttreten am 1. November 1990, ging die Schweiz
eine Verpflichtung zur Regelung dieser Problematik ein.
Gemäss Art. 1 Ziff. 1 des Übereinkommens verpflichteten sich die Vertragsstaaten „im
Rahmen ihrer Verfassung, die Massnahmen zu ergreifen, die zur Durchsetzung der
Bestimmungen dieses Übereinkommens erforderlich sind.“ Art. 1 Ziff. 2 des
Übereinkommens besagt, dass dies auf alle Sportarten oder Sportveranstaltungen „bei
denen Gewalttätigkeiten und Ausschreitungen von Zuschauern zu befürchten sind“
anzuwenden sei.
Dieses Übereinkommen bezweckt nach Art. 3 Ziff. 1 Lit. b und c überdies eine bessere
Zusammenarbeit der Polizei und unter Umständen die Erstellung neuer Gesetzte, um diese
Sachlage zu regeln. Des Weiteren sollte dadurch „die Harmonisierung der
Sicherheitsstandards in Europa“ beabsichtigt werden. 114
110
Näheres bei: TRECHSEL / NOLL, § 31, S. 200 ff.
111
Näheres bei: TRECHSEL / NOLL, § 31, S. 219 ff.
112
Näheres bei: TRECHSEL / NOLL, § 31, S. 210 ff.
113
SR. 0.415.3.
114
BOTSCHAFT 2005, S. 5624.
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