Masterarbeit M.-A. Wessel ohne Fragebögen - Fanarbeit Schweiz
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<strong>Masterarbeit</strong> HS 09 Marc-André <strong>Wessel</strong><br />
5. Zusammenfassung und Konklusion<br />
In der <strong>Schweiz</strong> nehmen die gewalttätigen Ausschreitungen anlässlich von<br />
Sportveranstaltungen seit einigen Jahren merklich ab. Bei Eishockeyanlässen ist diese<br />
Abnahme deutlicher zu verzeichnen als bei anderen Sportarten. Dies entgegen meiner<br />
persönlichen Vermutung gründend auf der Berichterstattung der verschiedenen Medien.<br />
Festgehalten werden kann, dass die Ausschreitungen bei Sportveranstaltungen in der<br />
<strong>Schweiz</strong> nicht von Hooligans begangen werden, sondern von gewaltbereiten,<br />
gewaltorientierten oder erlebnisorientierten Personen. Somit besteht in diesem Punkt ein<br />
erheblicher Unterschied zu dem in verschiedenen Medien oder bspw. Botschaften des<br />
Bundes gebrauchten Ausdruck Hooligan. Zu wünschen wäre deswegen, zumindest auf<br />
Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene, ein genauerer Umgang mit der Thematik und den<br />
Begriffen, da die verschiedenen Fangruppierungen sehr unterschiedlich sind.<br />
Um dieser Gewalt Herr zu werden, wurden verschiedene, nicht unumstrittene Massnahmen<br />
gesetzlich geregelt. In concreto wurde ein Informationssystem gesetzlich normiert, welches<br />
eine Datenbank mit Informationen zu Personen, die sich anlässlich von<br />
Sportveranstaltungen im In- und Ausland gewalttätig verhalten haben, darstellt. Weitere<br />
Massnahmen zur Eindämmung der Gewaltexzesse stellen das Rayonverbot, die<br />
Meldeauflage, der Polizeigewahrsam und die Ausreisebeschränkung dar. Daneben<br />
verfügen gemäss des Reglements der <strong>Schweiz</strong>erischen Eishockey Nationalliga die Clubs<br />
im Rahmen ihres Hausrechts über die Möglichkeit des Aussprechens eines<br />
Stadionverbotes.<br />
Um das Risiko einer gewalttätigen Auseinandersetzung für die Polizei zu beschreiben,<br />
existiert ein europaweit einheitliches Modell der Fankategorisierung. Dieses Modell teilt<br />
die Fans in zwei unterschiedliche Gefährdungskategorien ein und beschreibt die darin<br />
enthaltenen gewaltbereiten oder gewaltorientierten Anhänger konkret und anschaulich.<br />
Damit die Polizeieinsätze bei den Spielen treffend und sachgerecht vorbereitet werden<br />
können, werden die Spiele einer der fünf in dieser <strong>Masterarbeit</strong> erwähnten<br />
Gefährdungsstufen zugeteilt. Dies geschieht in mehreren Schritten vor dem Spieltag.<br />
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