Masterarbeit M.-A. Wessel ohne Fragebögen - Fanarbeit Schweiz
Masterarbeit M.-A. Wessel ohne Fragebögen - Fanarbeit Schweiz
Masterarbeit M.-A. Wessel ohne Fragebögen - Fanarbeit Schweiz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Masterarbeit</strong> HS 09 Marc-André <strong>Wessel</strong><br />
Da das Modell HEITMEYERS und PETERS, welches auf Forschungen basiert, die vor über 20<br />
Jahren entstanden sind und die heutige Fanszene, aufgrund von gesellschaftlichen<br />
Veränderungen wie auch durch die Kommerzialisierung des Sports, nicht mit der Fanszene<br />
von 1985 vergleichbar ist, wurde ein neueres Modell der Fanbeurteilung durch<br />
ZIMMERMANN vorgeschlagen. 74<br />
Dieses Modell der mehrdimensionalen Fankultur beschreibt die Fans nach sieben<br />
verschiedenen Dimensionen. Nach dem Sportinteresse (Sport-Dimension), nach dem Grad<br />
der Aktivität (Aktivitäten-Dimension), nach dem Kriterium der Kreativität (Kreativitäts-<br />
Dimension), nach dem Vorhandensein von physischer bzw. verbaler Gewalt (Gewalt-<br />
Dimension), nach der Verbundenheit mit der Clubführung (Loyalitäts-Dimension), nach<br />
der Ausprägung der Treue zum Verein (Treue-Dimension) und nach der<br />
Konsumorientierung (Konsum-Dimension) der Fans betreffend Sport.<br />
Der Vorteil dieses Modells soll in der Möglichkeit bestehen, die verschiedenen Fans durch<br />
die sieben Dimensionen verfeinert zu verstehen und dadurch ihre bestehenden Ressourcen<br />
und Potenziale für die <strong>Fanarbeit</strong> besser zu nutzen. 75<br />
IV. Polizeiliche Gefährdungsstufen<br />
Die Polizei kennt, nach den Aussagen VÖGELIS, fünf unterschiedliche Gefährdungsstufen<br />
um das Potential zu gewalttätigen Ausschreitungen anlässlich von Sportveranstaltungen<br />
einzuschätzen.<br />
Diese werden wie folgt bezeichnet: Erstens „kein Risiko“ 76 , zweitens „normales Risiko“,<br />
drittens „mittleres Risiko“, viertens „erhöhtes Risiko“ und fünftens „Hochrisikospiel“.<br />
Die Beurteilung der Spiele wird vor Beginn der Saison durch Gespräche mit den<br />
Veranstaltern und den zuständigen Sicherheitsdiensten vorgenommen und polizeiintern<br />
aufgrund Erfahrungen aus vergangenen Jahren besprochen. Abschliessend wird die Lage<br />
zwischen zwei bis drei Wochen vor dem Spiel, aufgrund der aktuellen Gefährdungslage<br />
und der erwarteten Ausschreitungen, beurteilt. 77<br />
74 Vgl. ZIMMERMANN, Fankultur, S. 12 und 15.<br />
75 Näheres dazu bei ZIMMERMANN, Fankultur, S. 15 – 17.<br />
76 VÖGELI verwendet dafür den Ausdruck „gar nichts“. Vgl. VÖGELI, zu Frage 20.<br />
77 Vgl. VÖGELI, zu Frage 20.<br />
- 21 -