Masterarbeit M.-A. Wessel ohne Fragebögen - Fanarbeit Schweiz
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<strong>Masterarbeit</strong> HS 09 Marc-André <strong>Wessel</strong><br />
Andere Eishockeyclubs interessieren sich in jüngster Vergangenheit an <strong>Fanarbeit</strong>en nach<br />
diesem Muster. 251<br />
Die sozioprofessionelle <strong>Fanarbeit</strong> wird als „eine Arbeit mit und für Fans, welche eine<br />
friedliche Fankultur in der <strong>Schweiz</strong> fördern will“ umschrieben. „Ziel dieser Arbeit ist es,<br />
zu den Fans eine einflussreiche von Vertrauen geprägte Beziehung aufzubauen.“<br />
Die von der Polizei und dem Eishockeyverein unabhängige sozioprofessionelle <strong>Fanarbeit</strong><br />
versucht, mit der steten Bereitschaft zu Gesprächen mit den gewaltorientirten oder<br />
gewaltbereiten Fans ihre gesteckten Ziele zu erreichen und agiert vermittelnd in<br />
Konfliktsituationen.<br />
Auf lokaler Ebene wird die Akzeptanz und Zusammenarbeit mit den involvierten<br />
Eishockeyclubs, den Behörden und der Polizei als gut eingeschätzt. Auf Bundesebene ist<br />
die Zusammenarbeit und die Akzeptanz noch stark ausbaufähig, doch entwickelt sie sich<br />
positiv.<br />
Ein gewichtiges Problem besteht darin, dass die Erfolge, die durch eine solche <strong>Fanarbeit</strong><br />
präventiv entstehen, nicht messbar sind. HADORN umschreibt dies wie folgt: „Man kann im<br />
Nachhinein nie sagen, ob eine kritische Situation <strong>ohne</strong> unsere Arbeit nicht eskaliert wäre.<br />
Somit ist unsere Arbeit abstrakt nicht messbar.“ 252 Genau in diesem Punkt wird die<br />
sozioprofessionelle <strong>Fanarbeit</strong> kritisiert und ihr wird die Legitimation aberkannt.<br />
VÖGELI, von der <strong>Schweiz</strong>erischen Zentralstelle Hooliganismus, kritisiert diesen Punkt und<br />
stellt sich die Frage, ob überhaupt Erfolge erzielt wurden. Obwohl er es für wichtig<br />
erachtet, neben den Möglichkeiten der Repression die Präventionsarbeiten weiter<br />
auszubauen. Seiner Ansicht nach sollen sich diese <strong>Fanarbeit</strong>en auf diejenigen Fans<br />
konzentrieren, welche nichts oder noch nicht mit Gewaltausschreitungen zu tun hatten. Die<br />
gewaltbereiten Fans und die Hooligans können, seiner Ansicht nach, nicht durch die<br />
sozioprofessionelle <strong>Fanarbeit</strong> angesprochen werden. In diesem Punkt sollte alleine die<br />
Polizei zuständig sein. 253<br />
251 Vgl. HADORN, zu Frage 4.<br />
252 Vgl. HADORN, zu Frage 5.<br />
253 Vgl. VÖGELI, zu Frage 24.<br />
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