Masterarbeit M.-A. Wessel ohne Fragebögen - Fanarbeit Schweiz

Masterarbeit HS 09 Marc-André Wessel
In Ausnahmefällen ist eine Massnahme wie z.B. ein Alkoholverbot für einige Spiele
denkbar und gegebenenfalls unbedingt notwendig. Es sollte stets auf den Einzelfall
abgestellt werden und die zusätzlichen Massnahmen nur zeitlich begrenzt angewendet
werden, damit die erwünschte Wirkung erzielt werden kann.
VI. Erfahrungen / Wirksamkeit
Trotz der Einführung der in diesem Kapitel beschriebenen Massnahmen konnte keine
Abnahme oder Änderungen der Ausschreitungen beobachtet werden.
Dies rührt auch daher, dass die mögliche zeitliche Ausgestaltung der Strafen nicht sehr
hoch angesetzt ist und sich die präventiven Wirkungen dieser zur Verfügung stehenden
Massnahmen als bescheiden herausgestellt haben. 208
Ebenfalls werden die Möglichkeiten, die das BWIS bietet bzw. bot, nicht genügend
ausgeschöpft und unter den Kantonen besteht ein grosser Unterschied bei der Art wie
gegen Randalierer aus dem eigenen Kanton vorgegangen wird, wenn diese in anderen
Kantonen auffällig werden. 209
Die mildeste Massnahme dieses Gesetzes, das sogenannte Rayonverbot, kann bspw. nur
für das Stadion, in welchem es zur Ausschreitung kam, angewendet werden. Falls sich die
ausgesprochene Massnahme an einen Anhänger der Auswärtsmannschaft richtet, erweist
sich ein Rayonverbot für diesen Anhänger daher als nicht ausserordentlich
einschneidend. 210
Meiner Meinung nach deutlich empfindlicher für die Delinquenten als das Rayonverbot,
sind die Stadionverbote, die schweizweit durch die Clubs für alle Stadien der jeweiligen
Sportart ausgesprochen werden können.
Beobachtet wurde ausserdem, dass sich die Ausschreitungen vom Stadion zu anderen
Orten verlagern. 211
208 Vgl. VÖGELI, zu Frage 12.
209 Vgl. BOTSCHAFT 2005, S. 5630; Vgl. VÖGELI, zu Frage 12.
210 Vgl. VÖGELI, zu Frage 10.
211 Vgl. HADORN, zu Frage 7.
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