Masterarbeit M.-A. Wessel ohne Fragebögen - Fanarbeit Schweiz

Masterarbeit HS 09 Marc-André Wessel
Eine weitere Innovation besteht darin, dass die Risikofans durch die zuständige Polizei
genau beschrieben sind und nicht ausschliesslich in die betreffenden Kategorien eingeteilt
werden. Bei der Beschreibung wird ein besonderer Augenmerk auf die Gewaltbereitschaft
und den Alkoholkonsum gelegt. 58
Einerseits durch die zweistufige Kategorisierung und anderseits vor allem durch die
genaue Beschreibung der anreisenden Zuschauer wird erreicht, dass bei der polizeilichen
Zusammenarbeit weniger Missverständnisse auftreten. Die Polizei ist durch den Bericht
über die anreisenden Anhänger des Sportclubs informiert und kann sich organisatorisch
durch die detailliert übermittelte Beschreibung der zu erwartenden Zuschauer besser und
effizienter auf den bevorstehenden Einsatz vorbereiten als dies früher mit der ABC-
Kategorisierung 59 möglich war. 60
2. Die alte polizeiliche ABC-Kategorisierung
Die ABC-Kategorisierung war ein Resultat der polizeilichen Sicherheitsüberlegungen und
teilte die Zuschauer erstmals international gebräuchlich nach ihrem Risikopotenzial in
verschiedene Kategorien ein. 61
Die anreisenden Zuschauer wurden in drei unterschiedliche Risikogruppen eingeteilt und
rein quantitativ erfasst. Im Gegensatz zur heutigen zweistufigen Kategorisierung wurden
die Zuschauer nicht näher beschrieben. 62
Heute ist die ABC-Kategorisierung in der Schweiz nicht mehr gebräuchlich, wobei sie
bspw. in Deutschland weiter angewendet wird. 63
Die Kategorie A umfasste diejenigen Zuschauer, die das geringste Sicherheitsrisiko
darstellten und unproblematisch waren.
Die Kategorie B stellte ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Der B-Fan war
gewaltorientiert und gewaltbereit und stellte vor allem unter Alkoholeinfluss ein erhöhtes
Risiko dar.
58 Vgl. VÖGELI, zu Frage 8.
59 Naheres dazu im Abschnitt 2 dieses Kapitels.
60 Vgl. VÖGELI, zu Frage 8.
61 Vgl. ZIMMERMANN, S. 12.
62 Vgl. VÖGELI, zu Frage 8.
63 Vgl. VÖGELI, zu Frage 8.
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