Masterarbeit M.-A. Wessel ohne Fragebögen - Fanarbeit Schweiz
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<strong>Masterarbeit</strong> HS 09 Marc-André <strong>Wessel</strong><br />
b) Erfordernis / Wirksamkeit<br />
Gemäss der mir gegenüber vorgebrachten polizeilichen Erkenntnisse ist eine örtliche<br />
Trennung der Kerne der jeweiligen Anhänger der anwesenden Eishockeyclubs sinnvoller,<br />
als eine Trennung mittels Gitter oder Zäunen. Dies ist aber aufgrund der unterschiedlichen<br />
baulichen Voraussetzungen nicht in allen Stadien im <strong>Schweiz</strong>er Eishockey möglich.<br />
Falls immer möglich soll deshalb versucht werden, dass sich diese Fangruppen gegenüber<br />
stehen, also so weit wie möglich voneinander entfernt sind. Dazwischen sollte als Puffer<br />
für Aggressionen die normalen, nicht gewaltbereiten, Zuschauer Platz finden.<br />
Ebenfalls wird erwähnt, dass auch ausserhalb der Stadien die Fanmassen nicht nach<br />
Clubzugehörigkeit getrennt werden sollten, da dies nur zu weiteren Aggressionen führen<br />
könne.<br />
Falls es sich um ein Hochrisikospiel handelt, ist es unumgänglich die Anhänger rigoros<br />
voneinander zu trennen. 194<br />
Sowohl die <strong>Schweiz</strong>erische Zentralstelle Hooliganismus, als auch die <strong>Fanarbeit</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
merken an, dass bei einem Stadionneubau oder –umbau dieser Problematik bei der Planung<br />
zu wenig Beachtung geschenkt wird.<br />
HADORN fügt an, dass ein Einbezug und eine Berücksichtigung der Wünsche der Anhänger<br />
bei der Planung eines neuen Stadions oder beim Umbau eines bestehenden möglicherweise<br />
präventiv bezüglich der in Zukunft zu erwartenden gewalttätigen Ausschreitungen wirken<br />
könnte. 195<br />
Diese zuletzt angemerkten Ideen erachte ich als sinnvoll, da dafür ein geringer finanzieller<br />
Aufwand betrieben werden muss und unter Umständen positive Auswirkungen auf das<br />
Verhalten der Fans erzielt werden könnten. Aber dennoch kann ich mir praktisch nicht<br />
vorstellen, dass dies gewichtige längerfristige Auswirkungen auf das unerwünschte<br />
Verhalten der Zuschauer haben könnte. Die besseren Voraussetzungen in den Stadien<br />
würden sich sicherlich positiv auswirken, aber die Gewaltneigung einiger Fans wird<br />
dadurch nicht berührt oder vermindert. Ich denke, dass nur äusserst kurzfristig dadurch<br />
eine Abnahme zu verzeichnen wäre. Als weitere Möglichkeit neben den präventiven sowie<br />
den repressiven Massnahmen stellt dies jedoch sicherlich ein guter Ansatz dar.<br />
194 Vgl. VÖGELI, zu Frage 26<br />
195 Vgl. VÖGELI, zu Frage 26; HADORN, zu Frage 9.<br />
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