Handbuch um.welt - Projekt Um.Welt
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1.1 Klimawandel<br />
Die Veränderung unseres globalen Klimas ist zu einer deutlich spürbaren Realität geworden und<br />
betrifft das Leben der Menschen überall auf der Erde.<br />
„Der exzessive Verbrauch von Kohle, Öl und Gas lässt die Durchschnittstemperatur steigen – so<br />
schnell und so stark, wie es wohl seit vielen Jahrmillionen nicht geschehen ist. Gletscher verschwinden,<br />
der Nordpol wird eisfrei, der Eispanzer auf Grönland schmilzt. Allein dadurch wird<br />
der Meeresspiegel <strong>um</strong> sieben Meter steigen, langfristig. Bereits kurzfristig geraten Küstenstädte<br />
wie Hamburg, New York, London und Shanghai in Not. Feuchtere Regionen werden vermutlich<br />
feuchter werden, trockene noch trockener. Es drohen Dürren und Überflutungen, Hungersnöte und<br />
Völkerwanderungen.“ 1<br />
Begriffsbestimmung – Klima<br />
Der Begriff Klima geht zurück auf das griechische Wort klimatos (= Neigung) – gemeint ist die<br />
Neigung der Erdachse gegen die Ebene ihrer <strong>Um</strong>laufbahn <strong>um</strong> die Sonne.<br />
Das Klima ist definiert als die Zusammenfassung der Wettererscheinungen, die den mittleren Zustand<br />
der Atmosphäre an einem bestimmten Ort oder in einem mehr oder weniger großen Gebiet<br />
charakterisieren. Üblicherweise werden hierzu die Messwerte eines genügend langen Zeitra<strong>um</strong>s,<br />
normalerweise 30 Jahre, zugrunde gelegt. Hierin unterscheidet sich das Klima grundsätzlich vom<br />
Wetter, das nur kurzfristige und lokale Erscheinungen wie ein Gewitter oder einen kalten Wintertag<br />
beschreibt. 2<br />
Das Klima ändert sich<br />
Seit der Entstehung der Erde hat sich das globale Klima über lange Perioden stetig verändert. Es<br />
gab sowohl Eiszeiten, die große <strong>Welt</strong>teile gefrieren ließen, als auch lange Wärmeperioden. Viele<br />
natürliche Faktoren, wie Vulkanausbrüche, Veränderungen der Erd<strong>um</strong>laufbahn, Verschiebungen<br />
der kontinentalen Platten oder Aktivitätszyklen der Sonne, beeinflussten so das globale Klima und<br />
ließen es langfristigen oder plötzlichen Schwankungen unterliegen. 3<br />
Die globale Durchschnittstemperatur ist im Laufe des 20. Jahrhunderts <strong>um</strong> circa 0,74 °C angestiegen,<br />
allerdings weder zeitlich noch regional gleichmäßig. Besonders in den Zeiträ<strong>um</strong>en 1910 bis<br />
1945 und seit 1976 bis heute ist es zu einer deutlichen Erwärmung gekommen. Zwischen 1995 und<br />
2006 fielen elf von zwölf Jahren unter die zwölf wärmsten Jahre seit Beginn der Temperaturmessungen<br />
im Jahr 1850. Der Anstieg fand vor allem über den Landflächen statt und hier besonders<br />
über der nördlichen Erdhalbkugel, weniger über den sich verzögert erwärmenden Ozeanen. Der<br />
durchschnittliche globale Meeresspiegel ist im 20. Jahrhundert <strong>um</strong> 12 bis 22 Zentimeter angestiegen.<br />
Zudem ist der <strong>Welt</strong>klimarat IPCC 4 zu dem Ergebnis gekommen, dass sich der hydrologische<br />
1 Vorholz, Fritz (2009): Wir sind noch zu retten. DIE ZEIT, Nr. 50, S. 23.<br />
2 Deutscher Wetterdienst, www.dwd.de.<br />
3 Janecki, Gabriele / Schnieders, Anne (2011): Chapter climate change. In: ExCHANGE – Change your mind. Global Learning<br />
for a Sustainable Development. VNB e.V., miranto e.V., Letsema Center (Hrsg.).<br />
4 Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC; Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen), im<br />
Deutschen oft als <strong>Welt</strong>klimarat bezeichnet, wurde im November 1988 vom <strong>Um</strong><strong>welt</strong>programm der Vereinten Nationen<br />
(UNEP) und der <strong>Welt</strong>organisation für Meteorologie (WMO) ins Leben gerufen. Hauptaufgabe des der Klimarahmenkonvention<br />
(UNFCCC) beigeordneten Ausschusses ist es, Risiken der globalen Erwärmung zu beurteilen sowie Vermeidungs-<br />
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