Handbuch um.welt - Projekt Um.Welt
Handbuch um.welt - Projekt Um.Welt
Handbuch um.welt - Projekt Um.Welt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2.5 Aktuelle klimatische Situation in der Kalahari<br />
Die Kalahari liegt in einer kontinentalen ariden Klimazone. Wie schon in Kapitel 2.1 dargestellt, ist<br />
die Klimazone gekennzeichnet durch lange Trockenperioden mit unregelmäßigen Sommerregenfällen<br />
zwischen Dezember und Februar, hohe, meist über 30 °C liegende Tagestemperaturen und<br />
bis unter 0 °C reichende Nachttemperaturen – vor allem im afrikanischen Winter. Die Trockenheit<br />
beruht auf der Lage zwischen dem 20. und 30. südlichen Breitengrad. Genauso wie im gleichen<br />
nördlichen Bereich werden die Luftmassen gezwungen, vom Urpassat kommend abzusteigen. Dieses<br />
bewirkt eine zunehmende Erwärmung der Luftmassen, wodurch die relative Luftfeuchtigkeit<br />
abnimmt und es zu trockenen, wolkenfreien Klimaverhältnissen kommt.<br />
Ein Blick auf die jährlichen Niederschlagszahlen zeigt, dass es sich <strong>um</strong> eine Trockensavanne mit<br />
Busch- und Strauchbewuchs handelt. Die Niederschlagsmengen liegen jährlich bei 100–200 mm.<br />
Sie nehmen von Norden nach Süden ab. Dies ist auf die geographische Lage und die Luftströmungen<br />
zurückzuführen. Zwischen den feuchten Luftmassen über dem Atlantik und dem indischen Ozean<br />
liegen 600 km. Die Niederschläge fallen oftmals sehr gering aus und treten unregelmäßig auf. Doch<br />
in dieser Region bedeutet Regen für die gesamte Population Wachst<strong>um</strong> und somit Nahrung.<br />
In der Sommerzeit von Oktober bis April fallen überwiegend lokale Schauer und Gewitter. Diese<br />
Niederschlagsform ist eine der zwei unterschiedlichen Formen in der Kalahari. Diese tropischen<br />
Gewitter entstehen durch Wolken, die sich in den Mittagsstunden anstauen und sich anschließend<br />
in beträchtlichen Wassermengen entladen. Die andere Niederschlagsform ist der Landregen.<br />
Er ist meist gleichmäßig über viele Stunden verteilt. Dieser großflächige Regen bringt Kaltfronten<br />
mit sich und lässt sich in drei Perioden aufteilen. Die erste ist im Oktober. Die zweite beginnt im<br />
November und dauert bis in den Dezember. Danach folgen zwei Monate Trockenzeit, welche oft mit<br />
Spitzentemperaturen von 40–45 °C mit sich bringt. Anschließend kommt die dritte Periode zwischen<br />
März und April, welche aber in trockenen Jahren ausfallen kann. In der Winterzeit beträgt die<br />
Durchschnittstemperatur 25 °C, doch in der Nacht sinken die Temperaturen beträchtlich. In dieser<br />
Zeit gibt es ka<strong>um</strong> Niederschlag. 90<br />
Klimawandel und die Folgen<br />
Es gibt über die Auswirkungen der Klimaveränderungen in der Kalahari derzeit noch keine Aussagen<br />
oder Vermutungen. Jedoch vermutet man für die Namib-Wüste in Namibia, die älteste Wüste<br />
der <strong>Welt</strong>, deren Wanderdünen sich rund 20 Meter pro Jahr bewegen, durch die Verstärkung der<br />
Atlantikwinde, eine Zunahme von sich schneller bewegenden Wanderdünen. Diese und häufigere<br />
Dürren in der Namib werden nicht nur die Tier- und Pflanzen<strong>welt</strong> der Wüste bedrohen, sondern<br />
auch das Leben der dort ansässigen Nomadenstämme. 91<br />
90 http://www.wikipwdia.org/wiki/Kalahari.<br />
91 Kenntner, Georg / Walter A. Kremnitz (1993): Kalahari – Expedition zu den letzten Buschleuten im südl. Afrika, Verlag<br />
Ambro Lacus – Buch und Bildverlag.<br />
54