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Handbuch um.welt - Projekt Um.Welt

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2.3 Traditionelle Lebens- und Wirtschaftsweise der Ju/‘Hoansi<br />

Dieses Kapitel beschreibt unterschiedliche Aspekte des Alltags bei den Ju/‘Hoansi, wie sie bis vor<br />

ungefähr 50 Jahren waren. Wie unten beschrieben wird, besitzen die Ju/‘Hoansi eine sehr reiche<br />

Kultur, die von ihrem natürlichen <strong>Um</strong>feld in großem Maße geprägt war. Obwohl manche Gebräuche<br />

und Rituale noch existieren, kann man sagen, dass die Lebensweise sich inzwischen z<strong>um</strong> großen<br />

Teil verändert hat. Politische und ökonomische Einflüsse von Bantu sprechenden Nachbarn sowie<br />

Kolonisten europäischer Abstammung haben dazu geführt, dass das kulturelle Selbstverständnis<br />

der Ju/‘Hoansi z<strong>um</strong> Teil gefährdet war bzw. ist.<br />

2.3.1 Lebensart, Familie und Erziehung<br />

Da die traditionelle Wirtschaftsform der Ju/‘Hoansi auf Jagen und Sammeln basierte, war ihre Lebenssituation<br />

von Mobilität geprägt. Als Nomaden besaßen sie keine festen Wohnungen oder gar<br />

Häuser, wie es hier in Deutschland üblich ist, denn sie wechselten häufig ihren Wohn-/Aufenthaltsort<br />

– in der Regenzeit z. B. wurde alle paar Wochen <strong>um</strong>gezogen. Innerhalb von einigen Stunden<br />

konnten Hütten aus <strong>um</strong>liegenden Blättern und Ästen geschaffen werden, die oft nicht mehr als einen<br />

Meter hoch waren. Darin schliefen ganze Familien zusammen. Durch das Nomadent<strong>um</strong> (Jägerund<br />

Sammlerkultur) war es nicht zu empfehlen, viele Gegenstände zu besitzen bzw. mitzutragen.<br />

Frauengegenstände z. B. waren eher pragmatisch; dazu gehörten nicht mehr als ein Mörser und ein<br />

Stößel (siehe SchatzKiste Nr. 11), Kochutensilien wie z. B. ein Feuerbohrset (ist mit im Pfeilköcher/<br />

siehe SchatzKiste Nr. 18), ein Grabstock (siehe SchatzKiste Nr. 14), Wassergefäße, z. B. Straußenei<br />

(siehe SchatzKiste Nr. 43 ), Kleidungsstücke (siehe SchatzKiste Nr. 1, 2, 3, 4, 5, 6), Schmuck (siehe<br />

SchatzKiste Nr. 24) und Utensilien für die Schmuckherstellung (Plattbeeren/siehe SchatzKiste Nr.<br />

39, Kameldorn-Akazie/siehe SchatzKiste Nr. 40, Stachelschweinborsten und Straußeneischalen/<br />

siehe SchatzKiste Nr.41 und 43), Puderdose (siehe SchatzKiste Nr. 25) und Tragebehältnisse (siehe<br />

SchatzKiste Nr. 26 und 28). Da die Männer traditionell eher zur Jagd gingen benötigten sie hierfür<br />

die entsprechenden Gegenstände, die leicht, praktisch und transportabel waren, wie Pfeil und Bogen<br />

samt Köcher (siehe SchatzKiste Nr. 17, 18), ein Messer (siehe SchatzKiste Nr. 15), das Multitalent<br />

Chop-Chop (siehe SchatzKiste Nr. 10), kleine und große Schlingen (siehe SchatzKiste Nr. 21 und 22),<br />

einen Lederbeutel oder eine Ledertasche (siehe SchatzKiste Nr. 26), eine Pfeife samt Tabakbeutel<br />

(siehe SchatzKiste Nr. 12, 13 und 23), Tiersehnen zur Herstellung von Schnüren (siehe SchatzKiste<br />

Nr. 29) und ein Knüppel (siehe SchatzKiste Nr. 19). Die traditionelle Kleidung der Männer ist dabei<br />

die Männerlederhose (siehe SchatzKiste Nr. 7 und 8). Nicht zuletzt gehören die Medizinpflanzen<br />

(eine kleine Auswahl siehe SchatzKiste Nr. 31, 32, 33, 35, 36, 37) mit z<strong>um</strong> Lebensalltag der<br />

Ju/‘Hoansi.<br />

31

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