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Handbuch um.welt - Projekt Um.Welt

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Ökologischer Fußabdruck<br />

Der ökologische Fußabdruck, Anfang der 1990er Jahre von Mathias Wackernagel und William Rees<br />

entworfen, misst auf wissenschaftliche und zugleich verständliche Art und Weise die Auswirkungen<br />

unseres Wirtschaftens auf die <strong>Um</strong><strong>welt</strong>. Der Fußabdruck zeigt deutlich, dass wir, die Kons<strong>um</strong>entInnen<br />

(vor allem in Europa, Japan und Nordamerika), wesentlich mehr Ressourcen verbrauchen, als<br />

die Erde uns zur Verfügung stellt.<br />

Die Länder der nördlichen Hemisphäre verbrauchen pro Kopf bis zu dreimal mehr Ressourcen als<br />

ihnen zustehen. Mit 9,5 gha 14 pro Kopf übertrifft der ökologische Fußabdruck von Nordamerika alle<br />

anderen Regionen massiv und ist z<strong>um</strong> Beispiel neunmal größer als jener von Afrika. Auch der Fußabdruck<br />

Westeuropas ist mit 4,8 gha deutlich größer als der globale Durchschnitt, der bei 1,8 gha<br />

liegt. Die Länder des Südens hingegen – insbesondere jene auf dem afrikanischen Kontinent und<br />

in Südostasien – beanspruchen pro Kopf z<strong>um</strong> Teil deutlich weniger Biokapazität als im <strong>welt</strong>weiten<br />

Durchschnitt verfügbar ist.<br />

Über unsere Verhältnisse:<br />

Obergrenze – <strong>Um</strong> unter der kritischen Grenze von 2 °C 15 Erwärmung zu bleiben, dürfte die<br />

Menschheit jährlich höchstens etwa 14,5 Milliarden Tonnen (Gt) 16 CO 2 ausstoßen.<br />

Globaler Durchschnitt – Für ihren globalen Ausstoß von derzeit etwa 30 Gt pro Jahr brauchten<br />

die knapp 6,9 Milliarden Menschen also eigentlich schon zwei Erden.<br />

Deutschland – Würden alle Menschen <strong>welt</strong>weit so viel CO 2 freisetzen wie der durchschnittliche<br />

Deutsche, wären vier Planeten nötig …<br />

USA – … oder gar neun Erden, wenn sich <strong>welt</strong>weit jeder an das Emissionsniveau eines typischen<br />

US-Amerikaners angleichen würde. 17<br />

Wie uns der ökologische Fußabdruck vorrechnet 18 , hat die Menschheit bereits am 9. Oktober eines<br />

jeden Jahres jene Ressourcen aufgebraucht, die bis Ende Dezember reichen sollten. Ab diesem Zeitpunkt<br />

werden die Ressourcen des nächsten Jahres verprasst. So geraten wir immer tiefer in die Ver-<br />

14 Das „globale Hektar“ ist eine einheitliche Währung, die die unterschiedliche Fruchtbarkeit von Böden ausgleicht.<br />

Denn eine Fläche in einem Ackerbau kann naturgemäß mehr erzeugen, als die gleiche Fläche in einer Wüste.<br />

15 Noch immer wird viel darüber diskutiert, ab welchem Punkt der Klimawandel wirklich gefährlich wird. Dabei steht schon im<br />

Bericht über die menschliche Entwicklung 2007/2008, dass es zu einem gefährlichen Klimawandel kommen wird, wenn die<br />

Temperatur <strong>welt</strong>weit <strong>um</strong> mehr als 2 °C über das vorindustrielle Niveau ansteigt. Das definierte Ziel: Begrenzung der globalen<br />

Erderwärmung auf 2 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau wurde im Dezember 2010 auf dem Klimagipfel in Cancun<br />

offiziell von der <strong>Welt</strong>gemeinschaft beschlossen.<br />

16 Die Gigatonne ist eine Masseneinheit. Eine Gigatonne entspricht einer Milliarde Tonnen oder einer Billion kg.<br />

17 DIE ZEIT (2009) Nr. 50: Klima hausgemacht, S. 42.<br />

18 Berechnungen der New Economics Foundation London basierend auf dem ökologischen Fußabdruck.<br />

http://www.neweconomics.org/gen/ecologicaldebt091006.aspx.<br />

14

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