Handbuch um.welt - Projekt Um.Welt
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4.4 Kreatives Schreiben z<strong>um</strong> Thema <strong>um</strong>.<strong>welt</strong><br />
Eine SchreibWerkstatt hat etwas mit Heuristik zu tun: mit der Kunst der Findung oder auch der<br />
Kunst der Erfindung bzw. der Kunst der Ideenfindung.<br />
Kreatives Schreiben hilft, weg-zu-denken, die wichtigste Fähigkeit, die uns die Kreativität beschert:<br />
Distanz gewinnen zu allem, was uns den Blick verstellt, Perspektivwechsel üben, Dinge sehen, die<br />
wir vorher nicht gesehen haben. So erschließen wir uns die in uns wohnenden Quellen der Phantasie<br />
und Intuition.<br />
Albert Einstein schätzte sie mehr als Wissen. „Literarische Phantasie ist ihrem Wesen nach der Vorstellungskraft<br />
gleich, ohne die wissenschaftliche Neuerungen nicht denkbar sind.“<br />
Patricia Highsmith nannte dieses Phänomen: „Die <strong>Welt</strong> ist voller Ideenkeime. … Ganz ideenlos zu<br />
sein ist gar nicht möglich, denn Ideen finden sich überall.“<br />
Das Stärkste, das wir besitzen, sind unsere Gedanken. Jede Aktion, jede Veränderung fängt mit<br />
einem Gedanken an. Kreatives Schreiben fördert die laterale Art zu denken: das Denken auf Seitenwegen,<br />
die Verbindung zwischen scheinbar Belanglosem, das Herstellen von Zusammenhängen,<br />
das Wahrnehmen von Details. Schreiben ist nichts anderes als auf dem Papier denken. Insofern<br />
hilft Kreatives Schreiben auch, Gestaltungskompetenz zu entwickeln, ohne die wir die Folgen und<br />
Wirkungen von Klimawandel, Veränderung unserer <strong>Um</strong><strong>welt</strong>bedingungen oder den Einfluss der Globalisierung<br />
auf unsere Leben nicht gestalten lernen.<br />
In den SchreibWerkstätten realisieren wir auch unseren Anspruch, einen Paradigmenwechsel zu<br />
unterstützen und ein <strong>um</strong>.<strong>welt</strong>-Bewusstsein zu fördern, bei dem ganzheitliches, vernetztes Denken<br />
und Lernen Priorität hat: Kommunikation und Bildung müssen über die Vermittlung ökologischer<br />
Zusammenhänge hinaus neue Zugänge z<strong>um</strong> Verstehen der Wirklichkeit, attraktive Möglichkeiten<br />
zur Veränderung und Gestaltung, Kreativität weckende Vermittlungsformen, reflektierte Selbstund<br />
Fremdwahrnehmung und die Integration von ethischen Wertfragen beinhalten.<br />
„Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken“, hat Marc Aurel vor zweitausend Jahren gesagt.<br />
Hier ein Text, der in der ersten SchreibWerkstätten des <strong>Projekt</strong>s entstanden ist:<br />
Laserpointer Schutzaktion<br />
Amélie ging mit gezücktem Stift auf ihren Chef zu.<br />
„Na…? Haben Sie einen Verdächtigen gefunden?“ Ein spöttisches Grinsen breitete sich in seinem<br />
Gesicht aus. Amélie mochte ihn nicht.<br />
„Nein…doch, Sir. Nur das Problem ist… Es sind rund 6,3 Milliarden Verdächtige!“<br />
Jetzt bekam der Chef große Augen, sein Schnurrbart tänzelte. „Wie bitte?“<br />
„Nun, Sir. Dies ist nicht besonders überraschend.“ Amélie zeigte auf den blauen Planeten. „Die<br />
Menschen gehen nicht besonders sorgsam mit der Erde <strong>um</strong>.“<br />
„Und woran liegt das?“ Seine Stimme bebte vor Empörung.<br />
„Entsprechend meinen Nachforschungen weiß ich, dass die Menschen nach Materiellem und<br />
Luxus streben. Immer gieriger werden sie. Sie beuten die Erde gedankenlos aus.“<br />
Inspektor Chelsea trat in den Ra<strong>um</strong>, wo seine Kollegin Amélie Fayance mit ihrem Chef Evra<br />
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