Handbuch um.welt - Projekt Um.Welt

Der Affenbrotbaum
Der Affenbrotbaum (Andansonia digitata) ist einer der charakteristischen Bäume Afrikas.
Dieser vergleichsweise eher kleinere Baum mit einem massiven Baumstamm befindet sich vor
allem in niedrigen Höhenlagen Afrikas, wo es überwiegend trockene Vegetation gibt. Der charakteristische
Baum kann bis zu 1.000 Jahre alt werden und hat zahlreiche Verwendungszwecke
unter den Ju/‘Hoansi. Der Baumstamm enthält einen hervorragenden Faserstoff, der für
das Weben von Bodenmatten verwendet wird. Ähnlich wie Spinat werden die fünf-fingrigen
Blätter gekocht und gegessen. Auch die Frucht und deren Samen bieten leckere Durstlöscher,
wenn sie mit etwas Wasser gemischt werden: Während aus den gemahlenen, gerösteten Samen
eine Art Getreidekaffee entsteht, ist das weiße, pulverartige Mark der Frucht, das die Samen
umschließt, der Hauptbestandteil von einem Getränk, der ein hohes Maß an Vitamin C, Eisen
und Alterungsschutzmitteln in sich birgt.
Dürren und Wasserknappheit gab es schon immer in der Kalahari und die Ju/‘Hoansi haben sich
im Laufe ihrer langen Geschichten und Tradition gut an diese Situationen in der Kalahari angepasst.
Neben einer Handvoll permanenter Wasserlöcher gibt es auch saisonale Wasserlöcher, die
zwischen 1–6 Monate existieren und zwischen den Dünen zu finden sind. Diese Wasserlöcher variieren
in Fülle und Größe, jedoch bieten sie den Ju/‘Hoansi die Möglichkeit über weite Distanzen
auf Nahrungssuche zu gehen. Wenn allerdings das Wasser sehr knapp wird, greifen die Ju/‘Hoansi
auf Wasserreserven in Höhlungen von alten und großen Bäumen bzw. wasserreiche Wurzeln, die
tief in der Erde liegen, zurück. An das Wasser, dass sich in den Höhlungen von alten und großen
Bäumen befindet, gelangen sie mit einem hohlen Grashalm, den sie im Köcher (siehe SchatzKiste
Nr. 18) mitführen. An die Wasserreichen Wurzeln gelangen sie mit Hilfe eines sog. Grabstocks (siehe
SchatzKiste Nr. 14).
Köcher (SchatzKiste Nr.18)
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