Handbuch um.welt - Projekt Um.Welt
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Prinzipien des Lebenden Muse<strong>um</strong>s<br />
Die Prinzipien des Lebenden Muse<strong>um</strong>s sind Eigen entwicklung und Eigenverantwortlichkeit sowie<br />
Partizipation, Authentizität und ein geringer Finanzaufwand, der von großer Bedeutung für die Etablierung<br />
eines erfolgreichen Lebenden Muse<strong>um</strong>s ist.<br />
Eigenentwicklung, Eigenverantwortung und Partizipation<br />
Die Gruppe, die sich dafür entscheidet ein Lebendes Muse<strong>um</strong> zu errichten, ist für jede Stufe der Entwicklung<br />
selbst verant wortlich. Die Entscheidung, wie der Aufbau des Lebenden Muse<strong>um</strong>s geplant<br />
und durchgeführt wird, welche Aktivitäten und Programme angeboten werden, wer welche Position<br />
im Management des Muse<strong>um</strong>s besitzt und wie die Finanzen des Muse<strong>um</strong>s verwaltet werden, liegt<br />
allein in der Verantwortung der Gruppe. Sprich die <strong>Projekt</strong>träger tragen die alleinige Verantwortung<br />
für ihr Unternehmen „Lebendes Muse<strong>um</strong>“.<br />
Authentizität<br />
Ein entscheidendes Qualitätskriteri<strong>um</strong> für ein erfolgreiches Lebendes Muse<strong>um</strong> ist Authentizität.<br />
Dazu gehört die alleinige Verwendung natürlicher, in der Gegend vorkommender Materialien, die<br />
schon vor dem Beginn des kolonialen Einflusses gebraucht wurden. Hütten müssen mit Hilfe natürlicher<br />
Ressour cen gebaut, Kleidung der Darsteller, Werkzeuge, Waffen und Töpfereiwaren müssen<br />
authentisch rekonstruiert werden.<br />
Des Weiteren müssen die, durch die Akteure angebotenen Aktivitäten, wie Jagdverhalten, Fallenstellen,<br />
Gesänge, Tänze, Medizinrituale frei von europäischen Einflüssen sein. Ferner sollten, wie in<br />
einem traditionellen Dorf alle Generationen der Gruppe anwesend und in die Aktivitäten integriert<br />
sein. Auch der eventuell dargestellte Anteil „nicht sichtbarer“ Kultur sollte sich auf alleinige Verwendung<br />
der ursprünglichen Systeme stützen.<br />
Geringer Finanzaufwand<br />
Ein entscheidender Vorteil des Lebenden Muse<strong>um</strong>s ist, dass es mit sehr geringer finanzieller Zuwendung<br />
aufgebaut werden kann, da viele ältere Gruppenmitglieder beispielsweise noch wissen, wie<br />
man Hütten aus den gegebenen natürlichen Ressour cen erbaut und wie man wichtige „Gebrauchsgegenstände“,<br />
wie Waffen, Fallen, Musikinstr<strong>um</strong>ente, Behältnisse, Schmuck und so weiter auf traditionelle<br />
Art und Weise herstellt. Jedes Lebende Muse<strong>um</strong> kann daher ohne große finanzielle Hilfe<br />
von außen, allein durch die Arbeit der Gruppe mit der Hilfe des Wissens ihrer Ältesten errichtet<br />
werden.<br />
Regeln des Lebenden Muse<strong>um</strong>s<br />
Welche Bestandteile der Kultur einer Sprachgruppe in einem Lebenden Muse<strong>um</strong> dargestellt wird<br />
und wie, liegt allein in der Entscheidung der <strong>Projekt</strong>träger. Es gibt allerdings einige nützliche und<br />
wichtige Regeln, die von der Gruppe, welche ein Lebendes Muse<strong>um</strong> errichten will, befolgt werden<br />
sollten.<br />
Regeln z<strong>um</strong> Personal<br />
Es sollte einen von der <strong>Projekt</strong>gruppe bestimmten Manager geben, der Ent scheidungen über die<br />
Grundstruktur des Lebenden Muse<strong>um</strong>s, über das Per sonal, über Investitionen und ähnliches trifft.<br />
Der Manager sollte bereits am Entstehungsprozess des Lebenden Muse<strong>um</strong>s mitgewirkt haben und<br />
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