ich glaube, dass wir durch das Wissen aus unserer alten Kultur eine Zukunft haben. Die Alten, die uns die alten Traditionen beibringen sind mir wichtig, denn dadurch können wir unser Leben gestalten. Nllam !amace, Ju /’Hoansi, Grashoek, Namibia 74
4.4 Kreatives Schreiben z<strong>um</strong> Thema <strong>um</strong>.<strong>welt</strong> Eine SchreibWerkstatt hat etwas mit Heuristik zu tun: mit der Kunst der Findung oder auch der Kunst der Erfindung bzw. der Kunst der Ideenfindung. Kreatives Schreiben hilft, weg-zu-denken, die wichtigste Fähigkeit, die uns die Kreativität beschert: Distanz gewinnen zu allem, was uns den Blick verstellt, Perspektivwechsel üben, Dinge sehen, die wir vorher nicht gesehen haben. So erschließen wir uns die in uns wohnenden Quellen der Phantasie und Intuition. Albert Einstein schätzte sie mehr als Wissen. „Literarische Phantasie ist ihrem Wesen nach der Vorstellungskraft gleich, ohne die wissenschaftliche Neuerungen nicht denkbar sind.“ Patricia Highsmith nannte dieses Phänomen: „Die <strong>Welt</strong> ist voller Ideenkeime. … Ganz ideenlos zu sein ist gar nicht möglich, denn Ideen finden sich überall.“ Das Stärkste, das wir besitzen, sind unsere Gedanken. Jede Aktion, jede Veränderung fängt mit einem Gedanken an. Kreatives Schreiben fördert die laterale Art zu denken: das Denken auf Seitenwegen, die Verbindung zwischen scheinbar Belanglosem, das Herstellen von Zusammenhängen, das Wahrnehmen von Details. Schreiben ist nichts anderes als auf dem Papier denken. Insofern hilft Kreatives Schreiben auch, Gestaltungskompetenz zu entwickeln, ohne die wir die Folgen und Wirkungen von Klimawandel, Veränderung unserer <strong>Um</strong><strong>welt</strong>bedingungen oder den Einfluss der Globalisierung auf unsere Leben nicht gestalten lernen. In den SchreibWerkstätten realisieren wir auch unseren Anspruch, einen Paradigmenwechsel zu unterstützen und ein <strong>um</strong>.<strong>welt</strong>-Bewusstsein zu fördern, bei dem ganzheitliches, vernetztes Denken und Lernen Priorität hat: Kommunikation und Bildung müssen über die Vermittlung ökologischer Zusammenhänge hinaus neue Zugänge z<strong>um</strong> Verstehen der Wirklichkeit, attraktive Möglichkeiten zur Veränderung und Gestaltung, Kreativität weckende Vermittlungsformen, reflektierte Selbstund Fremdwahrnehmung und die Integration von ethischen Wertfragen beinhalten. „Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken“, hat Marc Aurel vor zweitausend Jahren gesagt. Hier ein Text, der in der ersten SchreibWerkstätten des <strong>Projekt</strong>s entstanden ist: Laserpointer Schutzaktion Amélie ging mit gezücktem Stift auf ihren Chef zu. „Na…? Haben Sie einen Verdächtigen gefunden?“ Ein spöttisches Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus. Amélie mochte ihn nicht. „Nein…doch, Sir. Nur das Problem ist… Es sind rund 6,3 Milliarden Verdächtige!“ Jetzt bekam der Chef große Augen, sein Schnurrbart tänzelte. „Wie bitte?“ „Nun, Sir. Dies ist nicht besonders überraschend.“ Amélie zeigte auf den blauen Planeten. „Die Menschen gehen nicht besonders sorgsam mit der Erde <strong>um</strong>.“ „Und woran liegt das?“ Seine Stimme bebte vor Empörung. „Entsprechend meinen Nachforschungen weiß ich, dass die Menschen nach Materiellem und Luxus streben. Immer gieriger werden sie. Sie beuten die Erde gedankenlos aus.“ Inspektor Chelsea trat in den Ra<strong>um</strong>, wo seine Kollegin Amélie Fayance mit ihrem Chef Evra 75