10.07.2015 Aufrufe

Ausgabe 4/2013 - ZMK-Aktuell

Ausgabe 4/2013 - ZMK-Aktuell

Ausgabe 4/2013 - ZMK-Aktuell

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ZahnheilkundeCEREC versus Straumann:Welche Teilkrone passt besser?Teil 1In seinem zweiteiligen Beitrag stellt Prof. Claus-Peter Ernst anhand von zwei Patientenfällen eine CEREC-CAD/CAM-Restauration einer entsprechenden Laborarbeit aus demselben Material gegenüber und zieht das Fazit imHinblick auf das Herstellungsprocedere, der anatomischen Konstruktion sowie der Passung und Ästhetik derVersorgung.Mit der Einführung von CEREC begann in Deutschland vor20 Jahren das CAD/CAM-Zeitalter. Von einer anfangs belächelten„Insel aus Keramik“ in einem Meer aus Kunststoffentwickelte sich das System zu einem zuverlässigenund präzisen Tool, das als Einziges seiner Art eine kompletteChairside-Versorgung aus Keramik in einer Sitzungermöglichte. Neben publizierten Kurzzeit-Dreijahresergebnissenzu CEREC-Inlays mit 95%iger Erfolgsquote [1]und mittelfristigen Fünfjahresergebnissen mit 97%igerErfolgsquote bei ProCAD [7] beeindrucken die 2008 publiziertenDaten von Otto [10] mit einer errechnetenKaplan-Meier-Überlebenswahrscheinlichkeit von 88,7 %nach 17 Jahren. Grundlage waren hier 187 über mindestens15 Jahre verfolgte CEREC-1-Inlays und -Onlays. Interessanterweisewar mit 62 % die Keramikfraktur derHauptversagensgrund und nicht z. B. Sekundärkaries. Sehrgute Zehnjahresdaten u. a. zu CEREC wurden von Thordrup[12] und Zimmer [15] publiziert. Eine Erfolgsquotevon 94 % nach neun Jahren, basierend auf einer Nachuntersuchungvon 617 CEREC-Veneers, konnten Wiedhanet al. bereits 2005 veröffentlichen [14].Die Kombination aus der neuesten Bluecam und einer daraufabgestimmten Schleifeinheit wird von vielen Anwenderngeschätzt, kombiniert dies doch Präzision und Wirtschaftlichkeit– gerade für Einzelzahnversorgungen im Seitenzahnbereich.Dass die Biogenerik-Funktion der neuerenCEREC-Software-Versionen identische Kauflächen generierenkann wie eine individuell im Labor aufgewachste Varianteund eine gleichartige Übereinstimmung mit der natürlichenZahnmorphologie ermöglicht, zeigen zwei gerade erstveröffentlichte In-vitro-Untersuchungen [8,9]. Federlin et al.[5] veröffentlichten Fünfeinhalb-Jahres-Ergebnisse zu Teilkronenim direkten Vergleich Gold versus CEREC VITA MarkII. Die Kaplan-Meier-Überlebensstatistik ergab hier mit 93 %für Gold-Teilkronen ähnliche Resultate wie bei den CEREC-Restaurationen mit 89 %. Dabei scheint es hinsichtlich derRandqualität unerheblich zu sein, ob die CEREC-Restaurationendirekt chairside über die Aufnahme mit der Bluecamerstellt worden sind oder über ein Labor-Gips-Modell [3].Neben der anfangs als alleiniger Block zur Verfügung stehendenVITA Mark II Keramik stehen heute unterschiedlichsteBlöcke verschiedener Hersteller zur Verfügung.Neben den gegenüber der Mark II deutlich ästhetischerenTriluxe- und Triluxe-forte-Blöcken und dem ästhetischen„High-End“ Real-Life-Block stehen auch hochfeste Lithiumdisilikatblöcke(e.max CAD, Ivoclar Vivadent) zur Verfügung,die an Stabilität nur von Vollzirkon übertroffen werden.Da konventionell verblendete Zirkonoxid-Einzelkronen nurbei dunkel verfärbten, wurzelgefüllten Zähnen Sinn haben(hier kann eine opake Zirkonoxidkappe den dunklenStumpf besser optisch abdecken als Lithiumdisilikat) undihren Stabilitätsvorteil primär als Brückengerüst ausspielen,stellt die Lithiumdisilikatkrone sicherlich die stabilste metallfreieEinzelzahnkronenversorgung dar. Dabei müssen allerdingsgewisse ästhetische Limitierungen in Kauf genommenwerden, da sie als monochromatischer Block keineästhetischen Finessen aufweisen kann wie der Triluxe-forteoderder Real-Life-Block. Das e.max CAD-Material konnteseine klinische Bewährung inzwischen ebenfalls nachweisen[6]. Die Stabilität der Lithiumdisilikatkeramik scheintsogar eine konventionelle Zementierung zuzulassen [2];auf der sichereren Seite ist man hier aber auch mit selbstadhäsivenZementen.Nachteil der Chairside-Fertigung einer Lithiumdisilikatkroneoder -teilkrone ist die Notwendigkeit eines Kristallisationsbrandes,ohne den der bis dato blaue Block nicht seineendgültige Stabilität erhalten kann. Inklusive der AufheizundAbkühlzeit müssen 30 zusätzliche Minuten Behandlungszeitmit einkalkuliert werden – oder man setzt denPatienten für diese Zeit in das Wartezimmer und beschäftigtsich in der Zwischenzeit mit Recallpatienten o. Ä. Selbstein konventioneller Glanzbrand einer Silikatkeramik schlägtmit ca. 15 Minuten zu Buche. Alternativ wäre hier die alleinigePolitur zu erwähnen, die ebenfalls eine glatte und hochglänzendeOberfläche liefern kann.Interessant ist, was die neue Werkstoffklasse der Zirkonoxid-verstärktenLithiumsilikat-Keramiken (= ZLS; CeltraDuo/DENTSPLY, Suprinity/Vita) zu leisten vermag. In Aussichtgestellt werden Blöcke, die mindestens genauso stabilwie Lithiumdisilikatkeramik sind, aber wesentlich kürzereProzesszeiten und einfachere Verarbeitung erlauben.Als weiterer CEREC-Block ist inzwischen seit über einemJahr eine Vebundkeramik erhältlich (LAVA Ultimate, 3MESPE), die nach Belastung annähernd die Stabilität einerLithiumdisilikatkeramik erreichen soll. Der Vorteil des Materials:nicht so hart wie klassische Keramiken, weniger Anta-184<strong>ZMK</strong> | Jg. 29 | <strong>Ausgabe</strong> 4 ________________ April <strong>2013</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!