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Ausgabe 4/2013 - ZMK-Aktuell

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VeranstaltungDie einfachere Informationsbeschaffung ist hier sicherlichdie Posterpräsentation. Am Nachmittag von 14.00 bis16.45 Uhr stehen die Autoren vor ihren Postern Rede undAntwort. Im Gegensatz zu den Vorträgen kann man hierschneller von einer zur nächsten Informationsquelle gelangen.Entsorgte Wissenschaft: Nicht jeder Autor nimmt sein Pos ter nachder Präsentation wieder mit nach Hause.Wie viele valide Informationen bieten solche Mammutkongressedem Besucher nun wirklich? Man kann nicht unbedingtdavon ausgehen, dass 4.000-mal der wissenschaftlicheDurchbruch aktueller Probleme berichtet wird, undauch nicht, dass 4.000 eindeutig reproduzierbare und anwendbareInformationen präsentiert werden. Die großeKunst ist es, die Spreu vom Weizen zu trennen – und Spreugibt es eine ganze Menge ... Von primärem Interesse ist eseigentlich, Trends zu erkennen: Dieses Jahr war z.B. im Bereichder „Dental Materials“ die Bioaktivität von Restaurationsmaterialienund in diesem Zusammenhang die Verhinderungvon Sekundärkaries sowohl über die bakterizideKariestherapie mithilfe applizierter Bondings als auch überFüllungsmaterialien das vorherrschende „neue“ Thema.Von der Einbindung quartärer Ammoniumverbindungen inKompositmaterialien bis hin zu völligem Unfug wie demEinbau von Antibiotika in Glasionomerzementen war allesdabei. Auch die Biofilmkontrolle mithilfe von Zusätzen, diein Restaurationsmaterialien eingefügt sind, war ein Thema.Hierbei handelt es sich größtenteils um experimentelle Ansätze,die fern einer Markteinführung stehen, aber geradedeswegen einen interessanten wissenschaftlichen Disputerlauben. Viele materialkundliche Themen waren „confirmatory“,d. h., sie belegten wissenschaftlich unabhängig,was Hersteller in ihren Prospekten versprochen hatten –andere widerlegten auch die eine oder andere Herstelleraussage.Der Blick über den Tellerrand hinaus | Soll man beisolch einer ungeordneten Informationsflut zu einem Kongressreisen? Als niedergelassener Kollege nur, wenn manein eindeutiges Faible für die Wissenschaft hat und in derLage ist, eine valide Information von Unsinn zu differenzieren.Zwar rühmt sich die IADR damit, dass alle eingereichtenAbstracts ein „Peer Review“-Verfahren durchlaufen,sprich von Fachleuten begutachtet werden; man kommtaber über die Jahre zu der Erkenntnis, dass hier nicht all zutief greifend geprüft wird. Schließlich muss jede Vortragsanmeldung(nur eine ist pro Person zulässig) auch persönlichunter Bezahlung der nicht unerheblichen Teilnahmegebührpräsentiert werden. So bedeuten viele Vorträge undPoster viel pekuniären Gewinn für die Profit-OrganisationIADR; aber nicht unbedingt für die Wissenschaft ...Ein derartiger Kongress ermöglicht aber trotzdem nachentsprechender sorgfältiger Vorauswahl der Themen, mitInformationen nach Hause zurückzukehren, die einem weiterhelfen;sei es die wissenschaftliche Bestätigung einesselbst verwendeten Materials oder Behandlungsprocederesoder der berühmte Blick über den Tellerrand hinaus, z. B. inRichtung Kariologie, Epidemiologie oder in die Richtung, indie sich die aktuelle PA-Therapie oder die Implantologie bewegt.Als Tipp ist es sicherlich nicht schlecht, sich bei derAuswahl der Vortrags- und Posterthemen auch die Namender Autoren anzusehen: Auf der IADR findet man meist allebekannten Namen aus seinem Fach, die darunter vorgestelltenErgebnisse liefern oft die fundiertesten Informationsquellen– und das aktueller als jedes gedruckte Medium.Blick auf die Innenstadt von Seattle.Schlaflos in Seattle – geht gar nicht | Was bietet dieStadt Seattle sonst noch? Damit man nicht „schlaflos“ umherirrt,natürlich sehr gute Hotels und eine überschaubareInnenstadt mit den üblichen, aber aufgrund des aktuellenWechselkurses nicht unbedingt rein schnäppchenaffinenShoppingmöglichkeiten. Dann natürlich die berühmte„Space Needle“, das Wahrzeichen der Stadt, das die Expo1962 schmückte oder – wie wir in „Men in Black II“ lernendurften – eher ein geparktes Raumschiff Außerirdischer ist.Das ehemalige Expo-Gelände liegt ruhig und bedächtig 5Minuten mit der Monorail von der Innenstadt entfernt undbeherbergt heute eher Ausstellungen und Veranstaltungen.Es führt einen architektonisch auf wunderbareWeise in die frühen 1960er Jahre zurück – und wer mit der<strong>ZMK</strong> | Jg. 29 | <strong>Ausgabe</strong> 4 ________________ April <strong>2013</strong>257

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