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Albert-Schweitzer-Rundbrief 2005 - Deutsches Albert-Schweitzer ...

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Heiligung des IrdischenDie Problematik der pantheistischen Weltsichtund ihre Auflösung im Denken der deutschen KlassikPeter BerneH. Keßler schreibt in seiner im <strong>Albert</strong> <strong>Schweitzer</strong> <strong>Rundbrief</strong> Nr. 93 erschienenenRezension über Hans Lenks Buch „<strong>Albert</strong> <strong>Schweitzer</strong> – Ethik als konkreteHumanität“:„In den Tropennächten von Lambarene hat er über 2000 Seiten philosophischerKommentare und Entwürfe angehäuft, aber die Kluft zwischen ,dem vorfindlichenGesetz des Dschungels in der Natur und den Forderungen derMoral, die wir in der Natur nicht finden können, in ein rationalistischesGesamtkonzept zu bringen, die Ethik von einem obersten Prinzip herzuleitenund dieses Prinzip vernünftig aus der Natureinordnung zu begründen‘, dasVorhaben <strong>Schweitzer</strong>s ist gescheitert.“ 1Das Problem, auf das Herr Keßler hier anspielt, entsteht aus dem offenkundigenGegensatz zwischen dem Naturgeschehen, das wir als nicht ethisch erleben,und dem im Innersten unserer eigenen Seele erlebten Drang nach ethischemHandeln. Man könnte es auch formulieren als den Gegensatz zwischendem Gott der Natur und dem Gott in unserem Inneren. Dieses Problem war für<strong>Schweitzer</strong>, wie wir seit der Veröffentlichung seines Nachlasses wissen, vonelementarer, ja existentieller Wichtigkeit. Denn der Pantheismus war für ihn,wie zahlreiche Äußerungen bezeugen, diejenige religiöse Weltsicht, welcheam ehesten imstande wäre, den Geist des modernen Menschen zu befriedigen.Doch nur, wenn es gelänge, den Pantheismus, der die Welt als Offenbarung desGöttlichen ansieht, mit der Vorstellung eines ethischen Gottes in Einklang zu22

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