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Albert-Schweitzer-Rundbrief 2005 - Deutsches Albert-Schweitzer ...

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Welt leuchtet 40 Jahre nach seinem Tode nicht weniger hell auf einer weiterhinleidgeprüften Erde.Eines der starken Zeugnisse von Jesus’ geistiger Kraft und Freiheit sind die„Antithesen“ der Bergpredigt. Sie beginnen jeweils mit der Einführung „Ihrwisst, dass zu den Alten gesagt ist ...“, um dann fortzufahren: „Ich aber sageeuch...“ (Mt. 5, 21 ff). Ähnlich entschieden und doch ohne Großspurigkeitgeben <strong>Albert</strong> und Helene <strong>Schweitzer</strong> ihren Zeitgenossen neue Weisung durchihr Beispiel. Der Denker <strong>Schweitzer</strong> hat den Mut und die Frische, welcheErzbischof Ratzinger eher verbarg, nämlich „Ich“ zu sagen, allerdings miteiner Bedingung, die sein Ich, unser Ich, einbindet in die konkurrierendeSchöpfung: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das lebenwill.“ Zum alten Juden- und Christentum, so <strong>Schweitzer</strong>s Selbstvergewisserungund Appell, wurde vorwiegend über Gott, den Menschen und Mitmenschlichesgesprochen. „Ich aber sage – und zeige – euch“, dass auch Tierund Pflanze unser Mitgefühl und unsere Hilfe benötigen. <strong>Schweitzer</strong>s praktischesund schriftstellerisches Werk haben die Möglichkeit eines breiterenDialogs des Christentums mit Traditionen des Buddhismus und des chinesischenDenkens mit vorbereitet. Man muss nur anknüpfen daran, sofern dieGesprächspartner sich nicht abschotten oder schon selbst genügend weisedünken.Es sei nicht schwer zu erkennen, sagt <strong>Schweitzer</strong>, was der Mann aus Nazarethje heute von uns verlange: Wie von selbst übersetzen sich seine Worte in dieForm, die sie in unserem Vorstellungsmaterial annehmen müssen (s. die„Schlussbetrachtung“ der „Geschichte der Leben-Jesu-Forschung“). Für<strong>Schweitzer</strong> kam der Plan dabei heraus, nach Lambarene zu gehen. Dort war die10

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