10.07.2015 Aufrufe

Albert-Schweitzer-Rundbrief 2005 - Deutsches Albert-Schweitzer ...

Albert-Schweitzer-Rundbrief 2005 - Deutsches Albert-Schweitzer ...

Albert-Schweitzer-Rundbrief 2005 - Deutsches Albert-Schweitzer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

zu Tage trat, dichterische Anlagen. Als Knabe schrieb er bluttriefende Dramen.Seine Theaterstudien machte er an der großen Oper zu Paris, wo er von1839 – 1841 in den kümmerlichsten Verhältnissen lebte. „Rienzi“ war damalsschon geschrieben, und er arbeitete am „Fliegenden Holländer“, der zum großenTeil in Paris entstand: aber um zu leben, musste er musikalische Handlangerdienstefür Halévy und die andern großen Componisten der Oper tun. Dashat ihn zeitlebens für alles Französische ungerecht gemacht, und er hat übersehen,was er an der großen Oper zu Paris dennoch gelernt hat. Nach seinerRückkehr nach Deutschland wurde er zum Kapellmeister an der DresdenerOper ernannt, wo er seinen „Tannhäuser“ aufführte. Nach der Revolution von1848, an der er teilgenommen hatte, musste er fliehen und hielt sich die nächstenJahre in Zürich auf, ganz beschäftigt mit neuen großen Werken. Endlich,nach vielen Enttäuschungen, lächelte ihm das Glück: 1864 wurde er vonKönig Ludwig II. nach München berufen; 1865 wurde „Tristan und Isolde“aufgeführt, 1868 die „Meistersinger“. Um die Tetralogie „Der Ring der Nibelungen“auf die Bühne zu bringen, die aus vier Musikdramen besteht, nämlich„Rheingold“, „Walküre“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“, siedelte er 1871nach Bayreuth über, wo er mit dem Gelde seines Königs und seiner Freundedas Festspielhaus erbaute und endlich, im August 1876, die Aufführung des„Ringes“ erlebte. In der Fürstenloge saßen König Ludwig von Bayern undKaiser Wilhelm I. Letzterer, obwohl ihn die Musik nicht interessierte, hatte esfür seine Pflicht gehalten, als Haupt der deutschen Nation dieser Erstaufführung,die ein nationales Ereignis bedeutete, beizuwohnen.Der Kampf für oder gegen Wagner hat aufgehört: der Meister hat gesiegt, unddie neue Kunst hat den Sieg davongetragen. Nicht nur die Musik, sondern vielleichtnoch mehr die Poesie der Wagnerschen Musikdramen hat gesiegt, denndadurch, dass er die deutsche Mythologie und Sage mit philosophischen Ideen52

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!