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Albert-Schweitzer-Rundbrief 2005 - Deutsches Albert-Schweitzer ...

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voller Übel ist, als göttlich bezeichnet werden? Vor allem, wenn wir die Natur– d. h. das nichtmenschliche Leben – genau anschauen, haben wir Schwierigkeiten,in ihr eine Offenbarung Gottes zu sehen. Denn trotz aller Schönheitund Erhabenheit scheint ihr eben jene Qualität abzugehen, die das höchsteAttribut der Gottheit ist, nämlich das Sittliche.Tatsächlich ist das Leben der Natur voll von unnötigem und daher ethisch nichtzu rechtfertigendem Leid und Tod. Die Natur ist offensichtlich nicht im Geringstendarum bemüht, Schmerz und Sterben auf dasjenige Maß zu beschränken,das für das Gedeihen des Ganzen und für die einzelnen Wesen selbst notwendigist. Vielmehr geht sie absolut rücksichtslos und verschwenderisch mitdem Leben um. Das grausame Spiel der Katze mit der Maus: Ist das notwendig?Und ist es notwendig, dass bei einem Erdbeben tausend unschuldigeKinder umkommen? Wie Goethe in seinem Gedicht „Das Göttliche“ sagt:Denn unfühlendIst die Natur:Es leuchtet die SonneÜber Bös’ und Gute,Und dem VerbrecherGlänzen wie dem BestenDer Mond und die Sterne.Wind und Ströme,Donner und HagelRauschen ihren WegUnd ergreifenVorübereilendEinen um den anderen.33

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