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Im Unterrichtsgespräch können die Schüler selbst folgen<strong>de</strong> Wesensmomente <strong>de</strong>s Vagabun<strong>de</strong>n herausarbeiten:<br />
– Mobilität und Flexibilität (Sisyphos, <strong>de</strong>r dauernd <strong>de</strong>n Stein auf <strong>de</strong>n Berg rollt; Pozzo, <strong>de</strong>r ständig um<br />
– sich selbst kreist).<br />
– Erfahrung von Grenzen („Auf wen warten wir eigentlich? – Auf Godot! – Ach ja!) – diese Erfahrungen<br />
– bringen Becketts Protagonisten zum Erliegen – <strong>de</strong>r in sich selbst verkrümmte Mensch – homo incurvatus.<br />
– Diffuse Suche nach Sinn: Sinn durch Selbsterlösung? Sinn in und durch die Absurdität <strong>de</strong>s Lebens?<br />
– Sinn in <strong>de</strong>r Selbstzerstreuung?<br />
An dieser Stelle kann die „Terminkalen<strong>de</strong>rmeditation“ vom Anfang in Erinnerung gerufen wer<strong>de</strong>n! Schülerbefragung: Kann<br />
es sein, dass die vorherrschen<strong>de</strong> Lebensform <strong>de</strong>r Gegenwart <strong>de</strong>m Vagabun<strong>de</strong>n entspricht?<br />
Stichpunkte zur Befragung: Ständig unterwegs, Hauptsache Abwechslung; „pilgern“ von Event zu Event o<strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n „Konsumtempeln“<br />
<strong>de</strong>r Postmo<strong>de</strong>rne (Kino, Disco, Internetcafés…); Suche nach Selbsterlösung etc.<br />
Ist diese Lebensform erstrebenswert? Gibt es Alternativen? Wie können diese aussehen?<br />
5. Stun<strong>de</strong>: Ausweg: christliches Pilgern – homo viator<br />
Stun<strong>de</strong>nziel: Schüler sollen die Gemeinsamkeiten von Vagabund und Pilger ent<strong>de</strong>cken (Mobilität, Grenzen, vagabundieren<strong>de</strong><br />
Sehnsucht nach Sinn, die beim Pilger in Hoffnung umschlägt), um zu erkennen, dass im Pilgern eine gute<br />
Möglichkeit liegt, um <strong>de</strong>m Leben eine letzte Zielausrichtung zu geben.<br />
Ausgangspunkt: Bibelstellen, die das pilgern<strong>de</strong> Unterwegssein biblischer Existenz aufzeigen (M5) – vor allem können hierzu<br />
Textstellen aus <strong>de</strong>m Lukasevangelium herangezogen wer<strong>de</strong>n, da es sich dabei um eine große „Weggeschichte“ han<strong>de</strong>lt.<br />
Ausgehend von <strong>de</strong>n biblischen Texten können die Schüler nach ihren eigenen Glaubens- bzw. Pilgererfahrungen befragt wer<strong>de</strong>n:<br />
– Worin liegt das Ziel christlichen Lebens? („Ich bin <strong>de</strong>r Weg!“)<br />
– Worin fin<strong>de</strong>t es seinen Ausgangspunkt? (Christus Alpha und Omega)<br />
– Gibt es Wegbegleitung? (ekklesiologische Dimension, Glaubenszeugen, Viaticum <strong>de</strong>r Eucharistie)<br />
Vergleich zwischen Pilger und Vagabund:<br />
– Bei<strong>de</strong> sind mobil.<br />
– Bei<strong>de</strong> machen Grenzerfahrungen: territorial, physisch und psychisch.<br />
– Während <strong>de</strong>r Vagabund, von einer diffusen Sehnsucht getrieben, immer wie<strong>de</strong>r aufbricht, wagt <strong>de</strong>r Pilger <strong>de</strong>n<br />
– Weg, da er aus <strong>de</strong>r Verheißung lebt. Hat <strong>de</strong>r eine eine diffuse Sehnsucht, so lebt <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re aus <strong>de</strong>m Aspekt<br />
– christlicher Hoffnung, die – im Bild <strong>de</strong>s Weges gesprochen – in gemachten Wegerfahrungen ihren glauben –<br />
– <strong>de</strong>n Ursprung (Blick zurück!) nimmt, in <strong>de</strong>r gegenwärtigen Weggemeinschaft (Blick auf die Gegenart!)<br />
– christliche Nächstenliebe erfährt (z.B. in <strong>de</strong>r Gastfreundschaft <strong>de</strong>m Pilger gegenüber) und auf ein glücken<strong>de</strong>s<br />
– zukünftiges Ziel (Blick auf Zukunft!) zusteuert.<br />
– Als Material können hierzu Zitate aus Gabriel Marcels Werk „Homo viator“ verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n (M6).<br />
6. Stun<strong>de</strong>: Vertiefung: Rucksack packen – peregrinare – per agros ire – über die Fel<strong>de</strong>r gehen<br />
Diese Stun<strong>de</strong> dient <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rholung und <strong>de</strong>r Vertiefung <strong>de</strong>s bisher behan<strong>de</strong>lten Stoffes. Als Material dient in dieser Stun<strong>de</strong> ein<br />
gefüllter, schwerer Rucksack. Er sollte so gewichtig und gefüllt sein, dass die Schüler bemerken, dass damit keine lange Wegstrecke<br />
zu gehen ist. Im Rucksack befin<strong>de</strong>n sich Gegenstän<strong>de</strong>, die Bereiche aus <strong>de</strong>m Leben <strong>de</strong>r Jugendlichen symbolisieren.<br />
Nach<strong>de</strong>m alle Gegenstän<strong>de</strong> ausgepackt sind, gilt es <strong>de</strong>n Rucksack erneut zu packen, allerdings so, dass nur notwenige Dinge<br />
mitgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Gegenstän<strong>de</strong> im Rucksack können sein:<br />
– Landkarten, Kompass, Süßigkeiten, Brot, Dosenwurst, mehrere Paar Schuhe: Wan<strong>de</strong>rschuhe, Hausschuhe,<br />
– Tanzschuhe, Discman, Handy, Media-3-Player, Playstation, Notebook, Fotos, Bibel, Rosenkranz, Romane,<br />
<strong>INFO</strong> 34 · 1/2005<br />
UNTERRICHTSPRAXIS<br />
25<br />
Unterrichts-Mo<strong>de</strong>ll