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Stuttgart: Verlag Katholisches Bibelwerk / Düsseldorf:<br />
Verlag Haus Altenberg. 2004. 160 S., ill.,<br />
€ 8.90 (ISBN 3-460-28041-7 KBW / 3-7761-<br />
0123-7 Haus Altenberg)<br />
Ein kleines Buch voll von beten<strong>de</strong>m Fragen an<br />
Gott. Geschrieben von Jugendlichen für Jugendliche.<br />
In <strong>de</strong>r Sprache als auch in <strong>de</strong>m darin spürbaren<br />
existentiellen Suchen ist es daher höchst<br />
authentisch. „Und ich bin sicher, ihr wer<strong>de</strong>t eure<br />
Fragen darin wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n“ (6).<br />
In <strong>de</strong>n 12 Themenkapiteln (z. B. Lebenspläne,<br />
Liebe, Unikat Mensch, Tod o<strong>de</strong>r Leben, Gegenwart<br />
Gottes, Kirche und Glauben, Geheimnis<br />
Schöpfung) wer<strong>de</strong>n die vitalen Fragen <strong>de</strong>r Jugendlichen<br />
in eine aufschlussreiche Korrelation<br />
zu biblischen Texten geführt. Dabei zeigt sich<br />
immer wie<strong>de</strong>r, „dass schon die biblischen Schriftsteller<br />
vor Tausen<strong>de</strong>n von Jahren die gleichen<br />
Fragen an Gott hatten“ (ebd.).<br />
Bischof Wanke rät in seinem Geleitwort,<br />
dieses Büchlein zu einem festen Begleiter zu<br />
machen: „Es erinnert Dich an die Möglichkeit,<br />
ständig zu Gott hin auf Sendung zu gehen.<br />
Aber <strong>de</strong>nke daran: Gott will Dir auch antworten“<br />
(5).<br />
Das unverbogene Fragen (nebst Klage, Lob<br />
und Dank) <strong>de</strong>r jungen Leute steht in bester biblischer<br />
Tradition. Ihre teils erstaunlich reifen<br />
Gedanken über Gott und das Leben verbin<strong>de</strong>n<br />
sich hier zu einer recht anregen<strong>de</strong>n Neu-Lesung<br />
mancher biblischer Texte.<br />
Reiner Jungnitsch<br />
May, Christof<br />
PPiillggeerrnn –– MMeennsscchh-sseeiinn<br />
aauuff d<strong>de</strong>emm WWeegg<br />
(=Studien zur systematischen und spirituellen<br />
Theologie; Bd.41) – Würzburg: Echter-Verlag<br />
2004. IX, 304 S. € 30.00 (ISBN 3-429-02617-2).<br />
Die römische Dissertation (2003/2004) von<br />
Christof May stellt in ihrer spirituellen Untersuchung<br />
zum Pilgern Lebensentwürfe in Beziehung.<br />
Dabei untersucht May die Vergleichbarkeit<br />
und Nichtvergleichbarkeit unterschiedlichster<br />
menschlicher Grundmuster. Zwei Zeitebenen<br />
bil<strong>de</strong>n dabei <strong>de</strong>n Ausgangspunkt. Im<br />
ersten Teil wer<strong>de</strong>n ‚Menschen unterwegs‘ in<br />
<strong>de</strong>r Spätantike vorgeführt. May parallelisiert<br />
<strong>de</strong>n neutestamentlichen Jesus in seiner Gestalt<br />
als wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r, wun<strong>de</strong>rtätiger Rabbi und <strong>de</strong>n<br />
pythagoräischen Philosophen Apollonius von<br />
Tyana nach seiner von Philostratus verfassten<br />
Vita. Auch für <strong>de</strong>n spätantiken Pilger vergleicht<br />
May eine christliche und eine heidnische Gestalt.<br />
Die reiche römische Palästinapilgerin<br />
Egeria, die einen be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Pilgerbericht<br />
verfasst hat, wird dabei <strong>de</strong>m mysthischen Asklepiospilger<br />
Aristi<strong>de</strong>s gegenübergestellt. In<br />
<strong>de</strong>n ausgewählten Fällen sucht <strong>de</strong>r Verf. vor allem<br />
nach <strong>de</strong>n Gemeinsamkeiten, die sich gera<strong>de</strong><br />
für die Wan<strong>de</strong>rtätigkeit Jesu und Apollonios‘<br />
zahlreich fin<strong>de</strong>n lassen. Auch bei Egeria<br />
und Aristi<strong>de</strong>s fin<strong>de</strong>n sich viele Parallelen. Den-<br />
noch kann man auch spezifisch Christliches<br />
feststellen. An<strong>de</strong>rs als Apollonios ist Jesus z.B.<br />
keineswegs an <strong>de</strong>r Propagation seiner Wun<strong>de</strong>r<br />
interessiert. Dennoch zeigt May dadurch ein religionsübergreifen<strong>de</strong>s<br />
wesentliches Moment<br />
<strong>de</strong>s spätantiken Lebensverständnisses, das auch<br />
die erste Ausbreitung <strong>de</strong>s Christentums prägt.<br />
Trotz <strong>de</strong>r Sesshaftwerdung bleibt <strong>de</strong>r mobile<br />
Glauben<strong>de</strong> – <strong>de</strong>r als Sinnsuchen<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m<br />
Weg ist – auch in <strong>de</strong>n Folgejahrhun<strong>de</strong>rten eine<br />
Existenzform <strong>de</strong>s Christentums in <strong>de</strong>r Pilgerschaft.<br />
Dass die Pilgerschaft im Christentum<br />
daneben eine Innere sein kann, präsentiert sich<br />
in <strong>de</strong>r weiteren Darstellung, die <strong>de</strong>n jüdischen<br />
Theologen Philo von Alexandria und die Christen<br />
Origines und Gregor von Nyssa in ihrer<br />
Deutung <strong>de</strong>s Weges zu Gott vergleicht. Auch<br />
wenn in <strong>de</strong>r menschlichen Möglichkeit, zu Gott<br />
zu gelangen, Unterschie<strong>de</strong> zu verzeichnen sind,<br />
ist das sich Gott Nähern ein bei allen vergleichbares<br />
Moment. Unter Beiseitelassung <strong>de</strong>r gesamten<br />
mittelalterlichen und frühneuzeitlichen<br />
Tradition springt <strong>de</strong>r Verfasser dann in die literarisch-philosopische<br />
Darstellung <strong>de</strong>r ersten<br />
Hälfte <strong>de</strong>s vergangenen Jahrhun<strong>de</strong>rts, die sich<br />
in <strong>de</strong>n Hauptwerken von Samuel Beckett (Warten<br />
auf Godot) und Albert Camus (Mythos <strong>de</strong>s<br />
Sisyphos) manifestiert. Diesen nichtchristlichen<br />
Entwürfen <strong>de</strong>s nur um sich selbst kreisen<strong>de</strong>n<br />
mobilen bzw. immobilen Menschen stellt<br />
er die biographisch geprägte Darstellung Gabriel<br />
Marcels (homo viator) und die Biographien<br />
<strong>de</strong>s großen Konvertiten Charles <strong>de</strong> Foucauld<br />
und <strong>de</strong>r Simone Weil gegenüber, <strong>de</strong>ren<br />
Mobilität mit aktiver Sinnsuche gekoppelt ist.<br />
Von diesen bei<strong>de</strong>n historischen Ansätzen<br />
kommt <strong>de</strong>r Verfasser nun zur I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Pilgerschaft<br />
in <strong>de</strong>r postmo<strong>de</strong>rnen Gegenwartsgesellschaft.<br />
Die von Mobilität geprägte Gesellschaft<br />
kann in <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Pilgerns, wie sie sich in <strong>de</strong>n<br />
spätantiken und mo<strong>de</strong>rnen Entwürfen spiegelt,<br />
von einer ziellosen Beschäftigung zu einer neuen<br />
Sinnstiftung gelangen. Wallfahrt bzw. Pilgerfahrt<br />
in <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne wird von May als Möglichkeit<br />
dargestellt, <strong>de</strong>m postmo<strong>de</strong>rnen Menschen in <strong>de</strong>r<br />
heutigen Zeit im pilgern<strong>de</strong>n Nachvollzug <strong>de</strong>s Lebenswegs<br />
eine Deutung <strong>de</strong>s eigenen Lebens zu<br />
liefern. Ausgehend von früheren Beispielen wird<br />
damit ein reiches Panorama zur spirituellen Lebens<strong>de</strong>utung<br />
in <strong>de</strong>r Wallfahrt geliefert.<br />
Matthias Th. Kloft<br />
Barth, Dieter /<br />
Schindler, Michael (Hg.)<br />
AAbbeenntteeuueerr PPiillggeerrnn<br />
Das PraxisHandBuch (Praxisreihe konkret). –<br />
Stuttgart: Verlag Katholisches Bibelwerk. 2003.<br />
122 S., € 14.90 (ISBN 3-460-32578-X)<br />
Barth, Dieter /<br />
Schindler, Michael (Hg.)<br />
AAbbeenntteeuueerr PPiillggeerrnn<br />
Der spirituelle Wegbegleiter. – Stuttgart: Verlag<br />
Katholisches Bibelwerk. 2004. 128 S., € 8.90<br />
(ISBN 3-460-32576-3)<br />
Auch Pilgern will gelernt sein. Das gilt keineswegs<br />
nur für die großen Pilgerfahrten nach Rom,<br />
ins Heilige Land o<strong>de</strong>r nach Santiago <strong>de</strong> Compostela,<br />
son<strong>de</strong>rn ebenso für die Wege zu kleineren<br />
o<strong>de</strong>r größeren Wallfahrtsorten innerhalb <strong>de</strong>r heimischen<br />
Grenzen. Es gilt auch nicht nur für große<br />
Pilgergruppen, son<strong>de</strong>rn ebenso für kleine Gruppierungen,<br />
ja auch für <strong>de</strong>n Einzelpilger.<br />
Das vorliegen<strong>de</strong> PraxisHandBuch ist aus <strong>de</strong>r<br />
Erfahrung und <strong>de</strong>m Wissen entstan<strong>de</strong>n, dass Pilgern<br />
eine Vor- und Nachbereitung benötigt, ein<br />
Wissen um die Planung vom Aufbruch bis zur<br />
Heimkehr. In erster Linie ist es sicher gedacht<br />
„für ehrenamtliche und hauptberufliche Menschen,<br />
die als Verantwortliche bereit sind, mit<br />
Pilgergruppen zu gehen, und sich im Vorfeld Gedanken<br />
machen, unter welchen Voraussetzungen<br />
sie sich zutrauen, eine Pilgertour in Angriff zu<br />
nehmen“. (S. 6)<br />
Nach einer Einstimmung zum Thema „Unterwegs<br />
sind wir alle“ <strong>de</strong>s Rottenburger Weihbischofs<br />
Thomas M. Renz, zeigt schon das „A-Z<br />
<strong>de</strong>s Pilgerns“ (S. 11) in Stichworten die ganze<br />
Breite <strong>de</strong>r Möglichkeiten, Schwierigkeiten, Erlebnisse,<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen auf, die <strong>de</strong>n Pilgerweg<br />
begleiten können. Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n dann die<br />
gefor<strong>de</strong>rten Tätigkeiten und Aufgaben von <strong>de</strong>r<br />
Vorbereitung über das Aufbrechen, das Unterwegssein,<br />
das Ankommen am Ziel bis zum Heimkommen<br />
und <strong>de</strong>m Ausweis <strong>de</strong>r Notwendigkeit<br />
einer Nachbereitung <strong>de</strong>r Pilgerreise, <strong>de</strong>r Nachlese,<br />
<strong>de</strong>r Dokumentation aufgeglie<strong>de</strong>rt.<br />
Sicher, vieles, was hier aufgeschrieben ist, gilt<br />
zunächst für größere Gruppenreisen, aber liest<br />
man genauer nach und <strong>de</strong>nkt dabei an eigene<br />
Wallfahrtserlebnisse in kleineren Gruppen o<strong>de</strong>r<br />
auch als Einzelpilger, wird man feststellen können,<br />
dass auch für diese Gruppierungen zahlreiche<br />
Hinweise beachtenswert sind. Man wünscht<br />
sich, dass gera<strong>de</strong> auch im Blick auf die Pilgerfahrten<br />
zum Weltjugendtag 2005 von vielen dieses<br />
Buch zur Vorbereitung zu Rate gezogen wird.<br />
Ergänzend zum PraxisHandBuch ist im handlichen<br />
Format für die Rock- o<strong>de</strong>r Hosentasche <strong>de</strong>r<br />
Spirituelle Wegbegleiter von <strong>de</strong>n gleichen Herausgebern<br />
erschienen, <strong>de</strong>r „dazu anregen möchte,<br />
die vielfältigen Erlebnisse und Erfahrungen<br />
<strong>de</strong>s Pilgerns als Abenteuer zu wagen und zu gestalten“<br />
(S. 7). Die Glie<strong>de</strong>rung entspricht <strong>de</strong>m<br />
Ablauf <strong>de</strong>r Pilgertour: Aufbrechen, Unterwegs,<br />
Ankommen und Heimkommen. Gedichte, Gebete,<br />
Segen, Litanei, Kurzgeschichten, Stichwortreflexionen<br />
wechseln einan<strong>de</strong>r ab und wer<strong>de</strong>n ergänzt<br />
mit Aphorismen, biblischen Quellentexten<br />
und Lie<strong>de</strong>rn. Dabei wer<strong>de</strong>n Klassiker ebenso herangezogen<br />
wie neue Texte, fin<strong>de</strong>n sich praktische<br />
Hinweise für die mögliche Verwendung <strong>de</strong>r<br />
Texte, auch unter Bezugnahme auf das Praxis-<br />
HandBuch. Kurz gesagt: Eine wertvolle und wichtige<br />
Ergänzung zu diesem, aber nicht nur dafür,<br />
son<strong>de</strong>rn für viele selbstständige Möglichkeiten<br />
einer Hinführung zu einer echten spirituellen Erfahrung.<br />
Bernhard Merten<br />
<strong>INFO</strong> 34 · 1/2005<br />
LITERATUR & MEDIEN<br />
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