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INFO - service.bistumlimburg.de - Bistum Limburg

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wur<strong>de</strong>, bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>nn auch <strong>de</strong>n Bezugsrahmen für<br />

die verschie<strong>de</strong>nen Beiträge in <strong>de</strong>m Buch, wobei<br />

aus meiner Sicht vor allem die Artikel im Abschnitt<br />

„Grundlegung“ spezifischer auf dieses<br />

Papier hätten ausgerichtet wer<strong>de</strong>n sollen. So wird<br />

etwa <strong>de</strong>r Ertrag <strong>de</strong>r Konzeption von Michael<br />

Hochschild in seinem Beitrag „Perspektivenwechsel<br />

nach vorn“, <strong>de</strong>r Kirche als Netzwerk mit<br />

verschie<strong>de</strong>nen Gra<strong>de</strong>n an Teilnahme und auch<br />

Teilhabe zeichnet, zu wenig in die konkrete Befassung<br />

mit Organisationsentwicklung berücksichtigt.<br />

Es ist ja in diesem Zusammenhang bezeichnend,<br />

dass die Einführung in das Aufmerksamkeitspapier<br />

erst am Beginn <strong>de</strong>s zweiten Teiles<br />

erfolgt.<br />

Im zweiten Teil <strong>de</strong>r Beiträge wird konkret auf<br />

einige Planungsbeispiele, die zum Teil auf diesem<br />

Aufmerksamkeitspapier, das <strong>de</strong>n theologischen<br />

Ausgangspunkt bei <strong>de</strong>r Communio-Theologie<br />

nimmt, aufbauen, eingegangen.<br />

Dieses konkrete Abklopfen <strong>de</strong>s Papiers auf<br />

die praktische Verwertbarkeit muss meines Erachtens<br />

noch fortgeführt wer<strong>de</strong>n, um das Aufmerksamkeitspapier<br />

weiter zu entwickeln. Je<strong>de</strong>nfalls<br />

wird hier aber ein wichtiger Schritt gesetzt,<br />

<strong>de</strong>r jenseits einer <strong>de</strong>r Kirche wi<strong>de</strong>rstreben<strong>de</strong>n<br />

Planungsi<strong>de</strong>ologie ein verantwortungsvolles Planen<br />

möglich macht. Allerdings gilt es immer<br />

auch auf das Problem hinzuweisen, dass die beste<br />

Planung wenig hilft, wenn von maßgeben<strong>de</strong>n<br />

Stellen die Bereitschaft, die Konsequenzen, die<br />

mit <strong>de</strong>r Planung verbun<strong>de</strong>n sind, zu tragen, nicht<br />

vorhan<strong>de</strong>n ist. Leopold Neuhold<br />

Kraus, Thomas J.<br />

WWeerr bbiinn iicchh??<br />

IId<strong>de</strong>ennttiittäätt uunndd<br />

SSeellbbssttffiinndduunngg<br />

Ein unterrichtspraktisches Handbuch mit Arbeitsblättern<br />

und Folienvorlagen für die Klassen 10-13<br />

in <strong>de</strong>n Fächern Religion und Ethik. – <strong>Limburg</strong>-<br />

Kevelaer: Lahn-Verlag 2003. 72 S., ill., DIN A 4.<br />

(ISBN 3-7840-3278-8)<br />

Natürlich soll schulischer Unterricht (vor allem?)<br />

Wissen vermitteln. Aber schon lange ist<br />

dies nicht mehr das einzige Ziel. Die pädagogische<br />

Dimension hat immer mehr an Be<strong>de</strong>utung<br />

gewonnen, nicht nur als Mittel zur Erreichung<br />

möglichst vieler Lerninhalte. Im Mittelpunkt<br />

steht beson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>n nicht naturwissenschaftlichen<br />

Fächern die Schülerin und <strong>de</strong>r Schüler in<br />

<strong>de</strong>n einzelnen Entwicklungsstufen mit seinen<br />

Fragen, Wünschen, Problemen, Befindlichkeiten<br />

und ähnlichem. Diese Einflüsse begleiten je<strong>de</strong>n<br />

Menschen ein Leben lang. Beson<strong>de</strong>rs aber intensiv<br />

sind sie bei Heranwachsen<strong>de</strong>n, wenn sie <strong>de</strong>n<br />

„Sinn <strong>de</strong>s Lebens, die Wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Menschen, die<br />

eigene Position in <strong>de</strong>r Gesellschaft, Wertmaßstäbe<br />

für ein verantwortetes Han<strong>de</strong>ln“ suchen,<br />

wie es in <strong>de</strong>r Einleitung zu diesem Handbuch<br />

heißt. Unter die Leitfrage: „Wer bin ich?“ wird<br />

dieser Problemkreis gestellt und nach verschie<strong>de</strong>nen<br />

Gesichtspunkten entfaltet.<br />

Der „Planungsvorschlag“ sieht 11 Stun<strong>de</strong>n vor.<br />

Schwerpunkt <strong>de</strong>r ersten Stun<strong>de</strong>n ist die Frage<br />

nach <strong>de</strong>r eigenen I<strong>de</strong>ntität. Schon in <strong>de</strong>r Einleitung<br />

wird auf die uneinheitliche Be<strong>de</strong>utung dieses<br />

Begriffes hingewiesen. Den Einstieg bil<strong>de</strong>t<br />

das bekannte Personenraten, wobei in unverkrampfter<br />

Weise auf das Problem I<strong>de</strong>ntität hingeführt<br />

wird. Die folgen<strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong>n arbeiten mit<br />

Texten und Gedanken von bekannten Autoren<br />

wie S. Freud, C.G. Jung, Bonhoeffer, „die Ärzte“,<br />

und weniger bekannten Verfassern wie Douglas<br />

Adams o<strong>de</strong>r Primo Levi. Aber immer wie<strong>de</strong>r kreisen<br />

die Gedanken um die Be<strong>de</strong>utung von I<strong>de</strong>ntität.<br />

Ab <strong>de</strong>r 7. Stun<strong>de</strong>, mit <strong>de</strong>m Milgram-Experiment,<br />

steht das „erkenne dich selbst“ im Zentrum<br />

<strong>de</strong>r Überlegungen. Gera<strong>de</strong> dieses Experiment<br />

zeigt, wie viel Unkenntnis über sich selbst<br />

beim einzelnen Menschen vorhan<strong>de</strong>n sein kann.<br />

Die 8. Stun<strong>de</strong> widmet sich <strong>de</strong>m Thema: Angst;<br />

und die darauf folgen<strong>de</strong> Stun<strong>de</strong> versucht, einige<br />

Stellen aus <strong>de</strong>m neuen Testament als „Antriebskraft<br />

für Selbsterkenntnis und Selbstfindung“ zu<br />

<strong>de</strong>uten. Was be<strong>de</strong>uten uns Vorbil<strong>de</strong>r, Leitbil<strong>de</strong>r,<br />

I<strong>de</strong>ale und Idole? Und welchen Einfluss üben<br />

Medien auf unsere I<strong>de</strong>ntität aus? Diese bei<strong>de</strong>n<br />

Fragenkreise bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Abschluss <strong>de</strong>s Werkbuches.<br />

Wer gerne mit bis ins einzelne gehen<strong>de</strong>n Vorlagen<br />

arbeitet, fin<strong>de</strong>t hier ein geeignetes Arbeitsmaterial.<br />

Je<strong>de</strong> Stun<strong>de</strong> ist nach <strong>de</strong>m gleichen<br />

Grundmuster strukturiert: Zu Beginn steht ein genauer<br />

Stun<strong>de</strong>nverlauf. Der drauf folgen<strong>de</strong> schematische<br />

Überblick gibt in <strong>de</strong>r ersten Spalte die<br />

Lernschritte an und in <strong>de</strong>r 2. und 3. Spalte die jeweiligen<br />

Lernziele und Medien/Unterrichtsverfahren.<br />

Es schließt sich das geplante Tafelbild an,<br />

gefolgt von Arbeitsmaterialien. Diese sind zumeist<br />

aus <strong>de</strong>m gegenwärtigen Umfeld genommen<br />

und könnte bei <strong>de</strong>r Motivation zu <strong>de</strong>m angegebenen<br />

Thema eine Hilfe sein. Die beigefügten<br />

Arbeitsaufträge sind auch als Hausaufgaben gedacht.<br />

Bisweilen muss ein eingeplanter Text<br />

selbst beschafft wer<strong>de</strong>n. Dies, aber auch das<br />

durchgängig recht hohe Niveau <strong>de</strong>s angebotenen<br />

Stoffes setzt eine große Bereitschaft für die Vorbereitung<br />

voraus trotz <strong>de</strong>r sehr <strong>de</strong>taillierten Vorgaben.<br />

Diese Tatsache schließt nicht aus, ja for<strong>de</strong>rt<br />

unter Umstän<strong>de</strong>n, je nach Befindlichkeit <strong>de</strong>r<br />

Lerngruppe, eigene Wege zu gehen. Bei <strong>de</strong>r Darstellung<br />

<strong>de</strong>r Lernziele wird ganz bewusst auf inhaltliche<br />

Vorgaben verzichtet. Vor allem sollen<br />

einheitliche Lösungen nicht unbedingt angestrebt<br />

wer<strong>de</strong>n. Dies könnte auch für <strong>de</strong>n Lehren<strong>de</strong>n ein<br />

Gewinn sein. Helmut Bahr<br />

Mennekes, Friedhelm<br />

BBeeggeeiisstteerruunngg uunndd<br />

ZZwweeiiffeell<br />

Profane und sakrale Kunst (Statement Reihe S 37).<br />

– Regensburg: Lidinger + Schmid Verlag. 2003.<br />

240 S., 22 Abb., € 19.90 (ISBN 3-929970-33-4)<br />

Es ist ruhiger gewor<strong>de</strong>n zwischen Kunst und<br />

Kirche. Aufgeregtheiten verbieten sich mittlerweile.<br />

Je<strong>de</strong>r geht seinen eigenen Weg. Das Verhält-<br />

nis ist inzwischen meistens uninteressiert distanziert.<br />

Die Provokationen <strong>de</strong>r Kunst wer<strong>de</strong>n von<br />

einer Kirche, die gelernt hat, sich abzuschotten,<br />

ertragen. Gleichgültigkeit aller Orten.<br />

Friedhelm Mennekes, Jesuit und Pfarrer einer<br />

kleinen Kölner Innenstadtpfarrei, ist einer <strong>de</strong>r<br />

wenigen, die auf hohem Niveau in Theorie und<br />

Praxis <strong>de</strong>n Dialog zwischen Kirche und Künstlern<br />

mit Begeisterung aufrecht erhalten. Und doch<br />

gibt es durchaus Grund zum Zweifel daran, was<br />

dieser Dialog bewirkt. In 21 Texten aus <strong>de</strong>n vergangen<br />

sechs Jahre formuliert Mennekes meistens<br />

mit großer sprachlicher Wucht seine Begeisterung<br />

über seine „Freigänge in <strong>de</strong>r Kunst“,<br />

wie er im Vorwort seines neuen Buches schreibt,<br />

um dann aber im letzten Aufsatz <strong>de</strong>s Buches massive<br />

Zweifel an <strong>de</strong>r Wirksamkeit solcher „Freigänge“<br />

im Christenvolk zu formulieren. „Keine<br />

auch nur annähernd lebendige Offenheit auf Seiten<br />

<strong>de</strong>r Kirchen“, so Mennekes in Hinblick auf<br />

große Ausstellungen zum Thema Religion und<br />

Kunst <strong>de</strong>r vergangenen 25 Jahre.<br />

Wer die Arbeit von Friedhelm Mennekes mit<br />

Kirche und Kunst und für Kirche und Kunst in<br />

Frankfurt am Main und in Köln in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

25 Jahren beobachtet hat, trifft all das<br />

in diesem Buch wie<strong>de</strong>r, was seine Arbeit wichtig<br />

macht: Die engagierte Re<strong>de</strong> zum Thema, seine<br />

Gedanken zu seiner Pastoral <strong>de</strong>s kommunikativen<br />

Zweifels in Köln, die Namen von Künstlern,<br />

die ihm von Anfang an begleitet haben – z.B. Alfred<br />

Hrdlicka, Arnulf Rainer und Gerhard Altenbourg<br />

–, das Künstlerinterview, das er zur Meisterschaft<br />

geführt hat, und immer wie<strong>de</strong>r die Namen<br />

von Künstlern, die ihn begeistert haben und<br />

vorantrieben, so z.B. Joseph Beuys, Francis Bacon,<br />

Bill Viola und in beson<strong>de</strong>rer Weise wohl alle<br />

die, <strong>de</strong>ren Installationen <strong>de</strong>n Kirchenraum von<br />

St. Peter und ihn selbst verwan<strong>de</strong>lt haben.<br />

Ausgangspunkt und Handlungsort seiner Freigänge<br />

in <strong>de</strong>r Kunst ist die Kirche St. Peter in Köln,<br />

die Mennekes in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren gegen<br />

Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> zum Kunstraum gemacht hat. Hier<br />

experimentiert er mit <strong>de</strong>r Kunst und mit <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>,<br />

hier bringt er Kunst und Glauben zusammen,<br />

hier spielt sich das ab, worüber er nach<strong>de</strong>nkt<br />

und wovon er spricht und schreibt. Die Kunst ist<br />

für Mennekes wie ein riesiger Durchlauferhitzer<br />

für <strong>de</strong>n Glauben, auch für seinen, „<strong>de</strong>nn wie alle<br />

geistigen Vorgänge ist auch <strong>de</strong>r Glaube bedrängt<br />

von <strong>de</strong>n Gefahren <strong>de</strong>r Gewöhnung und Langeweile,<br />

von Grenzerlebnissen und Vanitas-Anmutungen<br />

o<strong>de</strong>r auch schlicht von einer intellektuellen<br />

Müdigkeit“.<br />

Mennekes lässt die Leserin und <strong>de</strong>n Leser <strong>de</strong>s<br />

Buches teilnehmen an <strong>de</strong>m Verän<strong>de</strong>rungspotential<br />

<strong>de</strong>r bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Kunst, an ihrer Kraft und an ihrer<br />

enormen Bewegungskraft für Religion und<br />

Glaube. Kunst und Glaube sind Richtkräfte. Dies<br />

wird in <strong>de</strong>m Buch sehr <strong>de</strong>utlich: Mennekes gibt<br />

<strong>de</strong>r Kunst in <strong>de</strong>r Kirche Raum, nicht um sie zu<br />

vereinnahmen, son<strong>de</strong>rn um ihre Antriebskraft für<br />

<strong>de</strong>n Glauben <strong>de</strong>r Christen wirksam wer<strong>de</strong>n zu<br />

lassen, damit <strong>de</strong>r Glaube selbst wirksam wer<strong>de</strong>n<br />

kann. Seine Sicht auf die Kunst ist die eines engagierten<br />

Pfarrers und Theologen und die eines begeisterten<br />

Kunsthistoriker und Kunstfreeks in<br />

<strong>INFO</strong> 34 · 1/2005<br />

LITERATUR & MEDIEN<br />

39

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