INFO - service.bistumlimburg.de - Bistum Limburg
INFO - service.bistumlimburg.de - Bistum Limburg
INFO - service.bistumlimburg.de - Bistum Limburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>INFO</strong>S & AKTUELLES<br />
52<br />
Zum Thema „Berufliche Bildung<br />
mit religiöser Kompetenz“ kamen am<br />
18. November 2004 nahezu 400 Religionslehrerinnen<br />
und Religionslehrer, Verantwortliche,<br />
Vertreterinnen und Vertreter<br />
von Handwerk, Kirche und Wissenschaft<br />
aus <strong>de</strong>m ganzen Bun<strong>de</strong>sgebiet<br />
zusammen. Sie folgten <strong>de</strong>r Einladung<br />
<strong>de</strong>s von Albert Biesinger und Joachim<br />
Schmidt geleiteten Tübinger Instituts<br />
für berufsorientierte Religionspädagogik<br />
in die neuen Räume <strong>de</strong>r Philosophisch-Theologischen<br />
Hochschule<br />
Sankt Georgen in Frankfurt am Main.<br />
Hessen und Süd<strong>de</strong>utschland waren beson<strong>de</strong>rs<br />
stark vertreten, doch auch viele<br />
Lehrerinnen und Lehrer aus an<strong>de</strong>ren<br />
Regionen machten die Situation <strong>de</strong>s<br />
Religionsunterrichts in ihren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn,<br />
auch <strong>de</strong>r östlichen, präsent.<br />
Zwischen Kompetenz und<br />
Verwertbarkeit<br />
Die drei Hauptvorträge <strong>de</strong>s Vormittags<br />
markierten die Positionen von Ausbil<strong>de</strong>rn,<br />
Staat und Kirche zum Religionsunterricht<br />
im Rahmen beruflicher<br />
Bildung. Für das Handwerk sprach Manfred<br />
Leo Müller, Augenoptikermeister<br />
und Hörgeräteakustikermeister sowie<br />
Mitglied im Präsidium <strong>de</strong>s Zentralverbands<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Handwerkskammer,<br />
zum Spannungsfeld beruflicher<br />
Qualifikation „zwischen Kompetenz und<br />
Verwertbarkeit“. Er versteht das Handwerk<br />
als „Wirtschaftsgruppe“, aber auch<br />
als „Gesellschaftsgruppe“ und stellte<br />
die Wichtigkeit <strong>de</strong>s Religionsunterrichts<br />
als Ort <strong>de</strong>r Vermittlung von Werten<br />
heraus, auch als Forum für Sinnund<br />
praktische Lebensfragen. „Mit<br />
Bauch, Herz und Hirn“ sollten junge<br />
Frauen und Männer ins Berufsleben<br />
einsteigen können, und dafür bleibt<br />
Fachkompetenz eine notwendige, nicht<br />
<strong>INFO</strong> 34 · 1/2005<br />
Berufliche Bildung mit religiöser Kompetenz –<br />
Religionspädagogischer Kongress am 18. November 2004 in <strong>de</strong>r Philosophisch-Theologischen<br />
Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main<br />
aber hinreichen<strong>de</strong> Voraussetzung. Müller<br />
legt großen Wert auf soziale Kompetenzen:<br />
Zu <strong>de</strong>ren Entwicklung bedarf<br />
es methodischer Freiheiten, die er<br />
allein im Religionsunterricht gewährleistet<br />
sieht.<br />
Religionsunterricht auf <strong>de</strong>r<br />
Streichliste ganz oben<br />
In Deutschland fin<strong>de</strong>t die Ausbildung<br />
schwerpunktmäßig in kleineren<br />
Handwerksbetrieben statt, welche die<br />
Existenz <strong>de</strong>s Religionsunterrichts innerhalb<br />
<strong>de</strong>s dualen Systems beruflicher Bildung<br />
jedoch oft heftig beklagen und statt<br />
<strong>de</strong>ssen eine verstärkte Präsenz <strong>de</strong>r Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>n Betrieben wünschen:<br />
Dort „steht <strong>de</strong>r Religionsunterricht auf<br />
<strong>de</strong>r Streichliste ganz oben“. Darum, so<br />
regte Müller an, sollten Religionslehrerinnen<br />
und Religionslehrer auf die Betriebe<br />
zugehen, mit ihnen Kontakte<br />
knüpfen und so zum gegenseitigen Verständnis<br />
beitragen. Für das duale System<br />
optierte er zugunsten einer „Einheit <strong>de</strong>r<br />
Lernorte Schule und Betrieb“.<br />
Vera Pirker & Klaus Kießling<br />
„Beruf als Gottesbeziehung“ • Aus <strong>de</strong>r Perspektive von E. Nordhofen und A. Biesinger © IboR<br />
Tragfähiges Fundament für<br />
das Leben<br />
Helmut Rau, Staatssekretär im Kultusministerium<br />
Ba<strong>de</strong>n-Württemberg,<br />
würdigte seinerseits <strong>de</strong>n Beitrag <strong>de</strong>s Religionsunterrichts<br />
zur Persönlichkeitsentwicklung<br />
junger Menschen. Dabei<br />
dient <strong>de</strong>r Religionsunterricht ihm zufolge<br />
nicht einer allgemeinen Wertevermittlung,<br />
zu <strong>de</strong>r alle Fächer aufgerufen<br />
sind. Vielmehr kommt es ihm für die<br />
Zukunft <strong>de</strong>s Religionsunterrichts darauf<br />
an, „das Thema Werte mit <strong>de</strong>r Basis<br />
<strong>de</strong>s Gottglaubens zu verankern und<br />
jungen Menschen in Wort und Tat vor<br />
Augen zu führen, dass <strong>de</strong>r Glaube an<br />
Gott ein tragfähiges Fundament für das<br />
Leben ist“. In seinem bekennen<strong>de</strong>n<br />
Vortrag plädierte Rau dafür, <strong>de</strong>n Religionsunterricht<br />
nicht als isolierten Lernort,<br />
son<strong>de</strong>rn als integralen Bestandteil<br />
beruflicher Bildung zu verstehen. Seine<br />
beson<strong>de</strong>ren Charakteristika sind<br />
Beziehungsorientierung, Berufsorientierung<br />
und Handlungsorientierung.<br />
Gegenstand <strong>de</strong>r Bildung bleibt daher