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<strong>INFO</strong>S & AKTUELLES<br />
58<br />
Europäische I<strong>de</strong>ntität und kultureller Pluralismus<br />
Im Juni 2003 legte die Herbert-<br />
Quandt-Stiftung/Bad Homburg die Studie<br />
„Europäische I<strong>de</strong>ntität und kultureller<br />
Pluralismus: Ju<strong>de</strong>ntum, Christentum<br />
und Islam in europäischen Lehrplänen“<br />
1 vor. Untersucht wur<strong>de</strong>n die<br />
Curricula in <strong>de</strong>n Fächern Geschichte,<br />
Religion sowie Sprache und Literatur<br />
in acht Mitgliedstaaten <strong>de</strong>r EU. Die Ergebnisse<br />
waren ernüchternd: Während<br />
<strong>de</strong>r Religionsunterricht aus seiner Perspektive<br />
sehr wohl Kenntnisse über <strong>de</strong>n<br />
Islam und insbeson<strong>de</strong>re das Ju<strong>de</strong>ntum<br />
vermittelt, kamen die drei abrahamitischen<br />
Religion in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Schulfächern<br />
kaum o<strong>de</strong>r meist einseitig und<br />
stereotyp vor. Dies kann angesichts einer<br />
europäischen I<strong>de</strong>ntität, die – so die<br />
Studie – auf einem hellenistisch-römischen,<br />
christlichen, jüdischen und islamischen<br />
Fundament ruht, nicht genügen.<br />
Deshalb ist die For<strong>de</strong>rung zu begrüßen,<br />
dass sich alle Fächer um <strong>de</strong>n<br />
interreligiösen und interkulturellen Dialog<br />
bemühen und angemessenes Wissen<br />
bereitstellen müssen. Dafür stellt<br />
die Studie in ihrem zweiten Teil „Leitlinien“<br />
zur Beurteilung von Lehrplänen<br />
und Unterrichtsmaterialien sowie die<br />
Lehrerausbildung und -fortbildung zur<br />
Verfügung.<br />
In Kooperation <strong>de</strong>r Evangelischen<br />
Aka<strong>de</strong>mie Arnoldshain, <strong>de</strong>r Katholischen<br />
Aka<strong>de</strong>mie Rabanus Maurus und<br />
<strong>de</strong>r Herbert-Quandt-Stiftung fand im<br />
April 2004 ein erster Studientag statt,<br />
wo die Ergebnisse <strong>de</strong>r Studie vorgestellt<br />
und diskutiert wur<strong>de</strong>n. Ein weiterer<br />
Studientag im Dezember 2004 richtete<br />
sich an Lehrerinnen und Lehrer in<br />
<strong>de</strong>n Sekundarstufen I und II. Dabei<br />
Bislang erhalten alle im Religionsunterricht<br />
Tätigen innerhalb <strong>de</strong>s <strong>Bistum</strong>s <strong>Limburg</strong><br />
<strong>INFO</strong> kostenfrei vier Mal im Jahr zugesandt.<br />
Durch eine Spen<strong>de</strong> auf unser<br />
Konto 37 000 10 bei <strong>de</strong>r Commerzbank<br />
<strong>INFO</strong> 34 · 1/2005<br />
In eigener Sache<br />
wur<strong>de</strong>n Fragen gestellt,<br />
die grundsätzliche Probleme<br />
interreligiösen (und<br />
interkulturellen) Lernens<br />
berührten.<br />
Der einleiten<strong>de</strong> Vortrag<br />
von Prof. Dr. Stefan<br />
Schreiner (Tübingen), einem<br />
<strong>de</strong>r Mitautoren, machte<br />
einmal mehr <strong>de</strong>utlich,<br />
dass sich die Studie aus einerreligionswissenschaftlichen<br />
Außenperspektive<br />
<strong>de</strong>n drei Offenbarungsreligionen<br />
nähert. Dies geschieht<br />
in <strong>de</strong>r Hoffnung,<br />
dass sie sich nicht nur mit<br />
<strong>de</strong>m kulturellen Pluralismus<br />
Europas vertragen,<br />
son<strong>de</strong>rn darüber hinaus<br />
positiv dazu beizutragen<br />
vermögen. Eine <strong>de</strong>rartige<br />
Außenperspektive überspringt<br />
jedoch die zuvor<br />
zu klären<strong>de</strong> Frage, ob die<br />
fraglichen Religionen aus ihrer Innensicht<br />
heraus <strong>de</strong>n ihr unterstellten Beitrag<br />
zu einer pluralen europäischen<br />
I<strong>de</strong>ntität überhaupt leisten wollen und<br />
können.<br />
Mehrfach wur<strong>de</strong> von einigen Teilnehmern<br />
wie Referenten die Konfessionalität<br />
<strong>de</strong>s Religionsunterrichts in<br />
Frage gestellt. Ein Lehrer, <strong>de</strong>r mit seinen<br />
Schülerinnen und Schülern interreligiösen<br />
Religionsunterricht zu betreiben<br />
meinte, sah seine Lerngruppe bereits<br />
„viel weiter“ als die Kirchen. Dieser<br />
Auffassung wur<strong>de</strong> während <strong>de</strong>r abschließen<strong>de</strong>n<br />
Podiumsdiskussion mit<br />
unterschiedlichen Argumenten wi<strong>de</strong>r-<br />
<strong>Limburg</strong> (BLZ 511 400 29) helfen Sie mit,<br />
die Kosten für Herstellung und Versand im<br />
Rahmen <strong>de</strong>s Erträglichen zu halten.<br />
Ein Überweisungsträger, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Spen<strong>de</strong>nzweck<br />
„Spen<strong>de</strong> für <strong>INFO</strong> Religionslehrer/<br />
sprochen. So wies Ministerialrat Michael<br />
Elfner darauf hin, dass „<strong>de</strong>r Religionsunterricht<br />
in Übereinstimmung<br />
mit <strong>de</strong>n Grundsätzen <strong>de</strong>r Religionsgemeinschaften<br />
erteilt“ (Art. 7, 3 GG)<br />
wer<strong>de</strong> und die hessische Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
<strong>de</strong>n evangelischen und katholischen<br />
Religionsunterricht nicht an<strong>de</strong>rs<br />
wie <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Mennoniten behan<strong>de</strong>le.<br />
Die muslimische Vertreterin war sich<br />
mit <strong>de</strong>r jüdischen Vertreterin und <strong>de</strong>nen<br />
bei<strong>de</strong>r christlicher Konfessionen<br />
im Grundsatz einig: Aus sachlichen<br />
Grün<strong>de</strong>n sind im Religionsunterricht<br />
die Schülerinnen und Schüler in <strong>de</strong>r eigenen<br />
Konfession zu unterrichten, um<br />
-innen“ und die Haushaltsstelle „Fibu-Konto-Nr<br />
0001/2412102220“ angibt, liegt diesem<br />
Heft bei. Wir danken schon jetzt für<br />
Ihre Unterstützung – Vergelt’s Gott!<br />
Die Redaktion