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hier vorangestellt: Das Buch kann und will nicht<br />
das Lesen <strong>de</strong>r Bibel selbst ersetzen. Aber, und das<br />
sei hinzugefügt, es will immer wie<strong>de</strong>r anregen,<br />
zur Bibel zu greifen, in<strong>de</strong>m es an vielen Stellen<br />
auf Bibeltexte verweist, <strong>de</strong>ren Lektüre man zur<br />
genaueren Kenntnis <strong>de</strong>s Dargestellten benötigt.<br />
Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis macht es<br />
<strong>de</strong>utlich: Der Band will mit einer zusammenhängen<strong>de</strong>n<br />
Einführung Informationen über die Bibel,<br />
ihr Wer<strong>de</strong>n, ihren politischen, sozialen, religiösen<br />
und geschichtlichen Hintergrund liefern und<br />
dabei auch Antworten auf drängen<strong>de</strong> Fragen <strong>de</strong>r<br />
Gegenwart geben – und das auf <strong>de</strong>m neuesten<br />
Stand <strong>de</strong>s heutigen Bibelwissens. Die von <strong>de</strong>n<br />
bei<strong>de</strong>n Autoren völlig überarbeitete und aktualisierte<br />
Neuauflage stellt in sechs Abschnitten „die<br />
Menschen, die Umwelt, die Botschaft“ <strong>de</strong>r Bibel<br />
vor: Die Bibel, das Buch <strong>de</strong>s Gottesvolkes; Das<br />
Land, in <strong>de</strong>r das biblische Gottesvolk lebte; Die<br />
Zeit, in <strong>de</strong>r das biblische Gottesvolk lebte; Heilige<br />
Einrichtungen <strong>de</strong>s Gottesvolkes; Jesus sammelt<br />
das Gottesvolk neu; Der Glaube <strong>de</strong>s Gottesvolkes<br />
im Wan<strong>de</strong>l. Ein Stichwortverzeichnis im<br />
Anhang führt zu Themen und Orten, die in <strong>de</strong>n<br />
Haupt- und sog. Nebenartikeln behan<strong>de</strong>lt o<strong>de</strong>r<br />
zumin<strong>de</strong>st erwähnt wer<strong>de</strong>n. Es bedarf allerdings<br />
bisweilen schon gezielter Suche in <strong>de</strong>n angegebenen<br />
Textseiten, um <strong>de</strong>n einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Begriff<br />
zu fin<strong>de</strong>n (z.B. ‚Bun<strong>de</strong>sla<strong>de</strong>’ auf S. 57, warum<br />
nicht schon S. 41 (!!) und auch S. 60 (Mo<strong>de</strong>ll),<br />
‚Isebel’, S. 68 – besser S. 67 u. a.). Reiches<br />
(historisches) Bildmaterial dient nicht allein <strong>de</strong>r<br />
Illustrierung, son<strong>de</strong>rn möchte weitgehend – häufig<br />
versehen mit eigenen Erläuterungen – die Leserin,<br />
<strong>de</strong>n Leser zur eigenständigen Betrachtung<br />
<strong>de</strong>r Aussage <strong>de</strong>s jew. Bil<strong>de</strong>s anregen. Die Karten<br />
hätten mit einer stärkeren Farbgebung sicher an<br />
Aussagekraft gewonnen (Warum Tiberias auf<br />
<strong>de</strong>n Karten S. 21 und 23 an zwei verschie<strong>de</strong>nen<br />
Stellen am See Gennesareth eingezeichnet wur<strong>de</strong>,<br />
müsste erläutert wer<strong>de</strong>n).<br />
Wer wird als Leser/-in für diesen sprachlich<br />
und bildlich interessant gestalteten Band erwartet?<br />
Schüler/-innen ab etwa 10 Jahren, Eltern, Religionslehrer/-innen,<br />
haupt- und ehrenamtlich in<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>katechese Tätige können ihn als<br />
Lexikon ebenso wie als Materialsammlung zur<br />
Bibel verwen<strong>de</strong>n, dabei sowohl Neues erfahren<br />
wie auch vorhan<strong>de</strong>nes Wissen auffrischen.<br />
Bernhard Merten<br />
Kal<strong>de</strong>wey, Rüdiger/Wener, Aloys<br />
DDaass CChhrriisstteennttuumm..<br />
GGeesscchhiicchhttee ––<br />
PPoolliittiikk –– KKuullttuurr<br />
(Religion Sekundarstufe I-II). – Düsseldorf: Patmos<br />
Verlag 2004. 368 S., ill., € 19.95 (ISBN 3-491-<br />
75708-9)<br />
„Das Eintauchen in an<strong>de</strong>re Zeiten und Lebenswelten,<br />
wie sie das vorliegen<strong>de</strong> Buch darstellt,<br />
weckt zugleich Verständnis, für an<strong>de</strong>re<br />
Möglichkeiten zu leben und zu <strong>de</strong>nken, lässt erkennen,<br />
dass unsere Kultur nicht ‘natürlich’ und<br />
selbstverständlich ist, erweitert so <strong>de</strong>n Horizont<br />
und bewahrt vor überheblicher Verabsolutierung<br />
<strong>de</strong>r eigenen Lebensweise“ (S. 6f.). Mit diesem<br />
aufklärerischen Programm treten <strong>de</strong>r soeben pensionierte<br />
Saarbrücker Oberstudiendirektor und<br />
Religionspädagoge Kal<strong>de</strong>wey und sein Kollege<br />
Wener an. Sie führen es mit beachtlichem Geschick<br />
in <strong>de</strong>m vorliegen<strong>de</strong>n kirchengeschichtlichen<br />
Unterrichtswerk durch. Das Erkenntnis leiten<strong>de</strong><br />
Interesse ergibt sich hierbei aus <strong>de</strong>n „Grundfragen<br />
unseres Glaubens […]: Wie sollen die<br />
christlichen Konfessionen miteinan<strong>de</strong>r umgehen?<br />
Darf man Gewalt anwen<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>r guten<br />
und gerechten Sache zum Sieg zu verhelfen?<br />
Welche Rechte muss eine Mehrheit an<strong>de</strong>rs<strong>de</strong>nken<strong>de</strong>n<br />
Min<strong>de</strong>rheiten zubilligen? Wie sollen Staat<br />
und Kirche ihr Verhältnis zueinan<strong>de</strong>r gestalten?“<br />
(S. 7). Ob und inwiefern es sich hierbei um<br />
Grundfragen <strong>de</strong>s Glaubens han<strong>de</strong>lt, wäre zu diskutieren.<br />
Es sind jedoch Fragen, die an die christlichen<br />
Kirchen angesichts ihres normativen Anspruchs,<br />
ihrer konkreten Geschichte und ihrer<br />
Kultur prägen<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utung immer wie<strong>de</strong>r gestellt<br />
wer<strong>de</strong>n und gera<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n heutigen Zeitgenossen<br />
relevant sind. Da bei<strong>de</strong> Autoren aus <strong>de</strong>r<br />
Schulpraxis kommen, haben sie einen Blick für<br />
das in diesem Kontext Relevante. Sie vermögen<br />
es mit Geschick zu vermitteln.<br />
In 25 klar geglie<strong>de</strong>rten Kapiteln umreißen die<br />
Autoren eine ökumenisch offene Geschichte <strong>de</strong>s<br />
Christentums, in <strong>de</strong>r Strukturen sichtbar wer<strong>de</strong>n<br />
sollen, unter <strong>de</strong>nen Menschen in ihrer jeweiligen<br />
Zeit gelebt haben und Kirche Gestalt gewann. Sie<br />
suchen dabei, die Ergebnisse <strong>de</strong>r Wirtschafts-,<br />
Sozial- und Alltagsgeschichte ebenso zu berücksichtigen<br />
wie jene einer politischen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gesellschaftsgeschichte.<br />
Ein <strong>de</strong>rart weitgestecktes<br />
Verständnis von <strong>de</strong>m, was klassischerweise Kirchengeschichte<br />
genannt wird, ist zu begrüßen. Es<br />
geht also nicht nur um Ereignisgeschichte. Die<br />
gotische Kathedrale wird etwa ebenso in <strong>de</strong>n<br />
Kontext wirtschaftlicher Verän<strong>de</strong>rungsprozesse<br />
im 12. und 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt (Gewicht <strong>de</strong>s städtischen<br />
Wirtschaftslebens) gestellt wie <strong>de</strong>ren theologische<br />
Grundgedanken am Baustil entwickelt<br />
(S. 124-126).<br />
Der Bogen ist gespannt von <strong>de</strong>n Anfängen <strong>de</strong>s<br />
Christentums im Ju<strong>de</strong>ntum bis hin zu <strong>de</strong>n Auswirkungen<br />
<strong>de</strong>s 2. Vatikanischen Konzils. In diesen<br />
chronologischen Rahmen sind Längsschnittthemen<br />
eingebun<strong>de</strong>n (Protest und Lebensmo<strong>de</strong>ll<br />
– Das Mönchtum; Christen: Bereit zur Gewalt –<br />
unfähig zum Dialog?; Eva, Hexe und Maria –<br />
Christliche Frauenbil<strong>de</strong>r). Auf <strong>de</strong>n letzten 50 Seiten<br />
wird das chronologische Schema auf stärker<br />
systematische Betrachtungen hin entgrenzt: Hier<br />
kommt die ökumenische Bewegung zur Sprache<br />
(S. 320-325), es wird <strong>de</strong>r Kirchenbau seit En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts als Ausdruck gesellschaftlicher<br />
und theologischer Entwicklungsprozesse<br />
ge<strong>de</strong>utet (S. 312-319), es wer<strong>de</strong>n Fragen <strong>de</strong>r Mission<br />
und <strong>de</strong>s außereuropäischen Christentums<br />
mit ihrer je eigenen Theologie zur Diskussion gestellt<br />
(S. 344-357), und schließlich wagen die Autoren<br />
einen Ausblick auf die Religionen von gestern<br />
in <strong>de</strong>r Welt von morgen (S. 358-363). Die<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen, die sich hierbei speziell für<br />
das Christentum und konkret für die römisch-katholische<br />
Kirche stellen, sind klug analysiert und<br />
wer<strong>de</strong>n in gut Rahner’scher Theologie anthropologisch<br />
beantwortet. Hier mag <strong>de</strong>r Systematiker<br />
pointierter Theologisches lesen wollen.<br />
Das Buch überzeugt durch seine didaktische<br />
Stringenz. Einem je<strong>de</strong>n Kapitel ist eine knappe<br />
chronologische Überblickstabelle vorangestellt.<br />
Ihr folgt ein differenziert beschreiben<strong>de</strong>r<br />
Textteil („Lehrtext“), an <strong>de</strong>n sich vielfältige<br />
Quellen anschließen. Oftmals fin<strong>de</strong>n sich Porträts<br />
exemplarischer Persönlichkeiten, die eine<br />
Epoche charakterisieren. Am En<strong>de</strong> eines je<strong>de</strong>n<br />
Unterkapitels versuchen Aufgaben, das sinnvollerweise<br />
Wissenswerte und -nötige nochmals<br />
zu bün<strong>de</strong>ln, ohne jedoch in plumpes Abfragen<br />
zu verfallen. Zur Vertiefung schließen<br />
sich Aufgaben an, die sich v. a. an Schülerinnen<br />
und Schüler <strong>de</strong>r Sekundarstufe II richten. Das<br />
Arbeitsbuch ist überreich bebil<strong>de</strong>rt, wodurch<br />
nicht nur Textquellen zur Weiterarbeit im Unterricht<br />
zur Verfügung stehen. Neben <strong>de</strong>n zu erwarten<strong>de</strong>n<br />
Quellentexten bieten die Autoren jedoch<br />
auch überraschen<strong>de</strong>: So etwa im Kapitel<br />
über die Aufklärung und das Zeitalter <strong>de</strong>r Revolutionen<br />
(236-253). Bezogen auf die Diskussion<br />
um Menschenrechte und Menschenwür<strong>de</strong><br />
wer<strong>de</strong>n neben <strong>de</strong>n einschlägigen Texten von<br />
Descartes, Pascal, Rousseau, Voltaire, Lessing,<br />
Pius VII. und <strong>de</strong>r Erklärung <strong>de</strong>r Menschenrechte<br />
von 1789 auch eine Predigt von Bischof<br />
Kamphaus zu Weihnachten 1994 (252f.) und<br />
ein Re<strong>de</strong>ausschnitt <strong>de</strong>s damaligen Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nten<br />
Roman Herzog abgedruckt. Ein Register<br />
und vernünftige Querverweise innerhalb <strong>de</strong>r<br />
Lehrtexte erschließen <strong>de</strong>n Band und ermöglichen<br />
sinnvolle Kontexte herzustellen.<br />
Man mag Kritik an einzelnen Passagen üben<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n liberalen Grundduktus bedauern – mit<br />
<strong>de</strong>m vorliegen<strong>de</strong>n Unterrichtswerk hat <strong>de</strong>r Patmos<br />
Verlag ein gelungenes kirchengeschichtliches<br />
Werk nicht nur für <strong>de</strong>n Religionsunterricht<br />
vorgelegt, es eignet sich gleichermaßen für <strong>de</strong>n<br />
Politik- o<strong>de</strong>r Geschichtsunterricht. Zu bedauern<br />
sind die kleine Schrifttype und <strong>de</strong>r enge Druck.<br />
Bei<strong>de</strong>s evoziert abschrecken<strong>de</strong> Komplexität und<br />
eine Masse, „die man ehe<strong>de</strong>m nicht bewältige<br />
kann“. Die Text- und Dokumentenfülle musste<br />
jedoch so dargestellt wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r Preis<br />
noch in einem durchaus vertretbaren Rahmen<br />
blieb. Scha<strong>de</strong>. Die Benutzung und Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />
mit <strong>de</strong>m vorliegen<strong>de</strong>n Werk lohnen.<br />
Jörg Seiler<br />
Ring-Eifel, Ludwig<br />
WWeellttmmaacchhtt VVaattiikkaann..<br />
PPääppssttee mmaacchheenn PPoolliittiikk<br />
– München: Pattloch Verlag. 2004. 304 S., € 19.90<br />
(ISBN 3-629-01679-0)<br />
Der reißerische Titel lässt Sensationsjournalismus<br />
vermuten. Doch <strong>de</strong>m ist nicht so: Ludwig<br />
Ring-Eifel, Vatikan-Korrespon<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r „Katholischen<br />
Nachrichten-Agentur“, bietet einen spannend<br />
geschriebenen Überblick über die Geschichte<br />
<strong>de</strong>r Päpste seit <strong>de</strong>m Untergang <strong>de</strong>s Kirchenstaates.<br />
<strong>INFO</strong> 34 · 1/2005<br />
LITERATUR & MEDIEN<br />
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